Vom 23. – 25. Juli 2020 soll in der Vulkaneifel rund um Daun das Jubiläum steigen. Die zehnte Ausgabe des Eifel Rallye Festivals, des weltweit größten rollenden Rallye-Museums, steht an. Doch ob es in diesem Jahr wirklich zur Live-Präsentation originaler Rallye-Geschichte kommen kann, steht noch nicht fest. Niemand kann derzeit verlässlich abschätzen, welche Einschränkungen die Corona-Pandemie noch erforderlich macht.
„Es ist eine schwierige Zeit. Wir möchten mit den Teilnehmern und Fans gemeinsam das Jubiläums-Festival feiern. Aber nur, wenn diese Großveranstaltung für alle Beteiligten gefahrlos möglich ist“, erklärt Organisationsleiter Otmar Anschütz vom veranstaltenden MSC Daun. „Wir arbeiten weiter an den Vorbereitungen, haben dabei aber die Entwicklungen im Blick. Mitte Mai werden wir die endgültige Entscheidung treffen.“
Reinhard Klein, der als Kopf von ‚Slowly Sideways‘ für die Zusammenstellung des Starterfeldes verantwortlich ist ergänzt: „Wir sind ein internationales Festival mit internationalen Teilnehmern und Gästen. Damit wir gemeinsam feiern können, müssen auch alle zu uns kommen dürfen.“
RallySafe – Mehr Sicherheit für alle Beteiligten
Beim Eifel Rallye Festival handelt es sich um reine Demonstrationsfahrten ohne jegliche Zeitwertung. Von Beginn an werden jedoch alle Sicherheitsmaßnahmen so vorgehalten, als wären es Bestzeiten-Prüfungen. Die Vorgaben der FIA bzw. des DMSB werden in Verbindung mit der vor Ort vorhandenen langjährigen Erfahrung bestmöglich umgesetzt. Um das Sicherheitskonzept weiter zu optimieren, kommt nun zusätzlich RallySafe zum Einsatz. Das auf Satelliten- und Mobilfunk basierende Trackingsystem ist in der Rallye-Weltmeisterschaft und der deutschen Rallye-Meisterschaft erfolgreich im Einsatz. „Auch wenn wir seit Jahren einen sehr hohen Sicherheitsstandart anbieten darf man sich auf dem Erreichten nicht ausruhen und muss sich ständig weiterentwickeln. RallySafe ist nun die logische Erweiterung unsers Konzeptes“, erklärt Martin Dimmig (Darscheid), der als Leiter der Streckensicherung die Verantwortung trägt. Auch Pascal Neuens (Daun) freut sich in seiner Funktion als stellvertretender Fahrtleiter auf den Einsatz von RallySafe: „So haben wir in der Leitstelle immer den Überblick, wo sich die Teilnehmer gerade befinden. Zudem werden nachfolgende Fahrzeuge bei einem Ausfall gewarnt und wir können über ein Display direkt mit den Teilnehmern Kontakt aufnehmen.“ Den Härtetest für RallySafe absolvierte im letzten Jahr die Vorauswagentruppe unter der Leitung von Jürgen Lenarz (Sarmersbach), der anschließend berichtete: „Durch die Kombination von Mobilfunk und Satelliten bei der Datenübermittlung schafft es RallySafe, sogar in der der mit Funklöchern gespickten Vulkaneifel eine dauerhafte Verbindung mit den Teilnehmern sicherzustellen.“
Einige der besonderen Helfer
Die Ausstrahlung des Eifel Rallye Festivals und die Faszination für den historischen Rallye-Sport zeigt sich in vielen Kleinigkeiten. Der veranstaltende MSC Daun erhält auf vielfältige Weise Unterstützung, nur so ist es möglich eine solche Großveranstaltung erfolgreich auf ‚die Beine‘ zu stellen. Hier zwei von vielen Beispielen:
Ralf Antweiler aus Spabrücken ist aus der historischen Rallye-Szene in Deutschland kaum wegzudenken, er lebt seinen Sport und sammelt seit seinem achten Lebensjahr alles, was er dazu in die Finger bekommen kann. Seit 2001, also bereits lange bevor 2011 das Festival aus der Taufe gehoben wurde, ist Antweiler Dauergast bei den Veranstaltungen in Daun. Gemeinsam mit Markus Schmitt und Cheftechniker Peter Milde gehört er quasi zum Inventar. Ihr Original Opel Ascona 400, den Walter Röhrl 1982 bei der Rallye Elfenbeinküste steuerte, hat sogar seinen eigenen Fanclub. Beim Jubiläumsfestival ist er erstmals nicht als Teilnehmer dabei. „Der Ascona steht einsatzfertig in der Werkstatt, da wir aber mit unserer Firma in größere Räumlichkeiten umziehen, bleibt nicht genügend Zeit für die akribischen Vor- und Nachbereitungen.“ Auf die Festivalteilnahme wollen er und sein Team allerdings nicht verzichten. „Wir sind ab Mittwochmorgen in Daun und stehen den Organisatoren als Helfer zur Verfügung“, erläutert Antweiler, der auch in der Vergangenheit die Organisatoren unterstützte. „Wir müssen dabei sein, es ist einfach faszinierend die Begeisterung dieser vielen Teilnehmer und Fans für die Rallye-Geschichte zu erleben.“
Bei ihrer Premiere im vergangenen Jahr kam die Truppe aus dem hohen Norden rund um Jürgen von Schassen (Neustadt/Holstein) mit elf Helfern in die Eifel, in diesem Jahr rücken die ‚Nordlichter‘ gleich in doppelter Stärke an. „Das war so nicht geplant, aber die ‚Ersttäter‘ erzählten so begeistert von der genialen Veranstaltung mit den historischen Autos, der herzlichen Aufnahme in die Organisation und dem netten Miteinander.“ Wie schon im letzten Jahr besteht die Mannschaft aus qualifizierten Helfern, die Liste reicht von lizensierten Zeitnehmern, Leiter der Streckensicherung und Sportkommissaren bis hin zu ausgebildeten und erfahrenen Streckenposten. „Wir wurden super freundlich aufgenommen und fühlten uns direkt ‚als ein Teil des Ganzen‘. Der Spaß an der Sache hat uns verbunden und wir haben gerne alle Aufgaben, auch spontan, übernommen. Wir wurden respektiert und konnten unser Wissen ohne jeden Vorbehalt einbringen. Das Gefühl der Gemeinsamkeit war beeindruckend, alle haben an einem Strang gezogen“, beschreibt Jürgen von Schassen. „Wir freuen uns auf ein arbeits- und erlebnisreiches Wochenende in Daun und reisen nach dem Motto ‚Nur gemeinsam sind wir stark‘ die rund 650 Kilometer gerne an.“
Weitere Infos auf: www.eifel-rallye-festival.de
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