Formel-E-Auftakt, Teil zwei: Starke Performance, magere Ausbeute

Verpatztes Qualifying bringt Audi Sport ABT Schaeffler um alle Chancen. Lucas di Grassi Achter, René Rast verliert Top-Ten-Ergebnis durch Zeitstrafe. Pole-Position und Podium für Kundenteam Envision Virgin Racing

Der Audi e-tron FE07 war auch im zweiten Rennen der ABB-FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft in Diriyah (Saudi-Arabien) eines der schnellsten Autos im Starterfeld. Trotzdem endete das Samstagsrennen für das Team Audi Sport ABT Schaeffler mit den Plätzen acht und 17 ziemlich enttäuschend.
Schon nach dem Qualifying war klar, dass die beiden Audi-Piloten Lucas di Grassi und René Rast keine Chance auf ein Top-Resultat haben würden. Di Grassi machte nach zwei starken ersten Sektoren einen kleinen Fehler, der den Brasilianer vier Zehntelsekunden kostete. Die Folge: Startplatz 15.
René Rast konnte seine fliegende Runde erst gar nicht beginnen, weil er in seiner Aufwärmrunde hinter zwei anderen Fahrern hängenblieb und es nicht mehr rechtzeitig über die Linie schaffte. „Leider ist Oliver Rowland so langsam gefahren, dass uns am Ende die Zeit ausgegangen ist“, sagte Rast. „Das war natürlich sehr hart.“
Von Startplatz 19 kämpfte sich der dreimalige DTM-Champion mit einem starken Rennen in die Top Ten vor. Als das Rennen wegen eines schweren Unfalls von Alex Lynn im Mahindra vorzeitig abgebrochen wurde, hatte der Deutsche noch deutlich mehr Energie zur Verfügung als sämtliche Konkurrenten vor ihm. Eine nach dem Rennen ausgesprochene Zeitstrafe warf Rast auf Platz 17 zurück.
„Am wichtigsten ist, dass es Alex und auch Edo (Mortara) nach ihren schweren Unfällen den Umständen entsprechend gut geht“, sagte René Rast. „Nach dem Qualifying war heute nicht mehr viel drin. Wir nehmen aber auf jeden Fall die Erkenntnis mit nach Hause, dass wir ein schnelles Auto haben und in dieser Saison um Siege kämpfen können.“
Lucas di Grassi klagte im Rennen über starkes Übersteuern. Trotzdem holte der Brasilianer als Achter erneut Punkte. „Das war ein verrücktes Rennen“, sagte di Grassi. „Aber mein Ergebnis ist angesichts des Mega-Unfalls, den Alex Lynn hatte, nebensächlich. Gut, dass er soweit okay ist.“ „Das war heute ein Tag, wie er in der Formel E immer passieren kann“, sagte Teamchef Allan McNish. „Lucas war im Qualifying auf einer schnellen Runde, ehe er einen kleinen Fehler gemacht hat. Bei René haben wir viel riskiert, ihn als letztes Auto auf die Strecke zu schicken.
Darüber kann man natürlich streiten. Aber wenn man in der ersten Qualifying-Gruppe nichts riskiert, dann steht man ohnehin ganz hinten. Am Ende fehlten ihm nur ein paar Tausendstelsekunden. Wir verlassen Diriyah auf jeden Fall mit dem guten Gefühl, dass wir ein starkes Paket haben. Schade, dass es bis Rom so lange dauert. Von mir aus könnten wir gleich morgen das nächste Rennen fahren.“
Wie stark der Audi e-tron FE07 ist, unterstrich im zweiten Rennen der neuen Saison das Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing. Robin Frijns holte im Qualifying die erste Pole-Position seiner Formel-E-Karriere. Im Rennen musste er sich nach einem sehenswerten Duell nur knapp seinem ehemaligen Teamkollegen Sam Bird im Jaguar geschlagen geben. Teamkollege Nick Cassidy fuhr bei seinem zweiten Start in der Formel E von Startposition zehn auf Platz fünf nach vorn.

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