„Wir lassen uns nicht verschaukeln!“

Erst abgeschossen, dann abserviert - Mit einer schweren Verärgerung ging die Saison in der ADAC TCR Germany für Wimmer Werk Motorsport vorzeitig zu Ende. Noch vor dem letzten Rennen auf dem Nürburgring packte das Team die Koffer.

Die Chance auf den Vizemeistertitel durch den Italiener Eric Scalvini zu nützen und eine gute Saison sportlich fair ausklingen zu lassen. Mit diesen Zielen war das Wimmer Werk Motorsport Team zum Saisonfinale der ADAC TCR Germany an diesem Wochenende auf den Nürburgring gekommen. Geendet hat das an sich gute Vorhaben damit, dass der österreichische Rennstall seine Zelte nach dem ersten Rennen am Samstag, also noch vor dem Finallauf am Sonntag, abgebrochen hat, um verärgert und enttäuscht die Heimreise anzutreten. Was war passiert?

Unmittelbar nach dem Start wurde Eric Scalvini das Opfer einer Attacke seines deutschen Vizemeister-Konkurrenten Dominik Fugel, im Zuge dessen der Cupra des Wimmer-Werk-Piloten eingedreht und auf den letzten Platz durchgereicht wurde. Dominik Fugel wurde mit einer Drive-trough-Strafe belegt. So weit, so gut – doch hier beginnt der Zorn, den Teamchef Felix Wimmer ganz und gar nicht bereit ist, nur für sich zu behalten.
„Es steht in jedem Rennsportgesetz, dass eine Boxen-Durchfahrtsstrafe innerhalb von drei Runden ab deren Anordnung auszuführen ist. Wenn nicht, ist eine Disqualifikation unumgänglich. Dominik Fugel ist seine Strafe erst nach sieben oder acht Runden angetreten. Dagegen haben wir nach dem Rennen offiziell und regelkonform Protest bei der Rennleitung eingelegt, um die vorgeschriebene Disqualifikation zu erwirken. Doch anstatt die Fakten zur Kenntnis zu nehmen und eine ganz klar geregelte Vorschrift umzusetzen, wurde unser Einspruch von den Rennkommissären auf die lange Bank geschoben, um uns nach hektischen Einwänden des Teams von Fugel nach stundenlangem Warten mitzuteilen, dass der Protest nicht behandelt werden kann, weil er formal falsch eingebracht wurde.“
Ein rennkommissärisches „Foulspiel“, für das Felix Wimmer klare Worte findet: „Was hier gemacht wurde, ist eine bodenlose Frechheit und respektlos gegenüber uns und unserem Team. Unser Protest wurde zeitgerecht eingebracht, die Protestgebühr dafür bezahlt. Wir haben uns das ganze Jahr über an alle Regeln gehalten, alle Strafen akzeptiert und diese auch diszipliniert umgesetzt. Dasselbe verlangen wir auch von der Konkurrenz, nicht mehr und nicht weniger. Wenn wir aber das Gefühl vermittelt bekommen, dass wir nicht ernst genommen werden, nur weil wir das verlangen, was nach jedem sportlichen Reglement zu tun ist, dann ist es Zeit zusammenzupacken und zu gehen. Statt zu handeln, hat man uns gegenüber nur um den heißen Brei herumgeredet. Es ist aber einfach nicht zu akzeptieren, dass hier von Rennleitern und Stewards Gesetze neu interpretiert werden, die schlicht und einfach nicht zu hinterfragen sind.“
Verärgert und vor allem auch schwer ernüchtert, was Gerechtigkeit bzw. auch Unfähigkeit in einer Rennsportserie, die immerhin der große ADAC vertritt, betrifft, trat das Wimmer Werk Motorsport Team die Heimreise an. Das Rennen am heutigen Sonntag findet also ohne die vierfachen Saisonsieger statt. Eine weitere Saison in der TCR Germany wohl auch!

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