Der österreichische Motocross-Weltmeister von 2012 hat in Spanien zwei Wochen lang mit dem KTM-Werksteam trainiert.
Nur noch etwas mehr als 40 Tage liegen zwischen Matthias Walkner und dem Abenteuer ‚Dakar‘. Sein viel beachteter elfter Gesamtrang beim Rallye-Debüt in Marokko war nur der Beginn einer extrem umfangreichen Trainingsphase: „Seit der ‚Rallye Maroc‘ Anfang Oktober dreht sich mein gesamter Tagesablauf eigentlich nur um die ‚Dakar‘. Dass es bei meiner ersten WM-Rally so gut gelaufen ist, hat mich enorm motiviert“, sagt der 28jährige aus Kuchl im Salzburger Land: „Die Analyse hat dann einige Punkte aufgezeigt, in denen ich mich verbessern kann. Da liegen seitdem die Schwerpunkte meiner Vorbereitung.“
Die vergangenen zwei Wochen hat Matthias Walkner mit dem gesamten KTM-Werksteam auf Trainingslager in Spanien verbracht. In Moja westlich von Barcelona hat der Neuling in der KTM-Equipe viel Zeit mit dem vierfachen Dakar-Sieger Marc Coma (Spanien) und den anderen Teamkollegen verbracht: mit dem Briten Sam Sunderland, dem Spanier Jordi Villadoms und mit Kuba Przygonski aus Polen. Als Dakar-Neuling hat Matthias Walkner schon beim Training von den Erfahrungen der anderen profitiert: „Sie haben mir einige Tipps gegeben, die man wirklich nur weiß, wenn man diese Rallye schon absolviert hat. Vor allem Jordi Villadoms hat sich sehr viel Zeit genommen, mir auch kleinste Details zu erklären.“ Auch das Setup seiner ‚KTM 450 Rally Replica‘ ist in vielen Testkilometern entscheidend verbessert worden: „Wir haben das Fahrwerk jetzt perfekt auf meine Fahrweise abgestimmt. Das Motorrad fühlt sich noch besser an.“ Höhepunkt der spanischen Trainingseinheit waren drei simulierte Etappen nach eigens angefertigten Roadbooks. „Die Navigation funktioniert immer besser“, sagt Matthias Walkner, „und auch das Terrain in Spanien war perfekt für das Roadbook-Training. Denn es ist absolut vergleichbar mit dem Terrain auf vielen Teilstücken der ‚Dakar‘ drüben in Südamerika.“
Dort erwartet Matthias Walkner von 4. bis 17. Jänner 2015 ein insgesamt sehr schwieriger Kurs. Das sagt KTM-Legende Heinz Kinigadner, der sich am Mittwoch in Paris bei der offiziellen Streckenpräsentation ein Bild gemacht hat: „Es ist alles dabei, was anspruchsvoll ist: Wüste, Steppe, Regenwald und Hochgebirge.“ Rund 9000 Kilometer führt die Route von Buenos Aires in Argentinien über Chile und Bolivien wieder zurück nach Buenos Aires. Vor allem die Gebirgsetappen haben es in sich, sagt Heinz Kinigadner: „Da geht es rauf bis auf 4200 Meter. Die Sonderprüfung in Bolivien verläuft stets über der 2000 Meter-Marke. Das wird auch körperlich enorm belastend. So gesehen ist es eine gute Entscheidung von Matthias, dass er vor der ‚Dakar‘ auch noch ein Höhentrainingslager absolvieren will.“
Während die Piloten noch etwas mehr als einen Monat Vorbereitungszeit haben, hat die ‚Dakar 2015‘ für das ‚KTM Red Bull Rally Factory Team‘ logistisch bereits begonnen. Das gesamte Equipment wird in Kürze von Le Havre in Frankreich nach Argentinien verschifft: insgesamt sind das drei LKW, zwei Assistenzfahrzeuge, neun Motorräder und fünf Wohnmobile. Matthias Walkner wird sich sein Wohnmobil übrigens mit dem Polen Kuba Przygonski teilen.
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