Volle Action vor voller Tribüne in Natschbach-Loipersbach

Stefan Holzer (Heckklasse) und Andreas Haider (Saloon) stehen unmittelbar vor dem Titel 2023. Tagessiege gingen zudem an Matthias Rumpler (F2) und Emanuel Haider (Jugend).

Zum vierten Mal in dieser Saison trafen sich heute die Drift-Experten des österreichischen Stockcar Racing Cups. Auf der Sandbahn-Arena in Natschbach-Loipersbach jagten insgesamt 48 Piloten ihre Boliden in vier verschiedenen Klassen durch das Oval, und abermals zeigte sich, wie heuer fast jedes Mal, die Sonne als willkommener Zuschauer. Wenngleich sich neben den Zuschauern und den Fahrern auch die Staubbildung über deren Anwesenheit sehr freute, was der tollen Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Denn obwohl nur 30 Kilometer entfernt in Krumbach der letzte Rallye-Staatsmeisterschaftslauf über die Bühne ging, machten wieder fast 1000 lautstarke Fans der Stockcar-Szene ihre veerdiente Aufwartung.

Nach dem schon obligatorischen Night-Race am dritten Renntag vor zehn Wochen stand diesmal wieder ein Tagesrennen mit Startzeit um 13.30 Uhr auf dem Programm. Dass der Renntag dann trotzdem bis in die Dunkelheit reichte und die entscheidenden Grande-Final-Läufe unter brandneuem LED-Flutlicht zur Austragung kamen, war sowohl einigen Unterbrechungen und Neustarts als auch der notwendigen Kühlung der Motoren, Korrekturarbeiten an den Boliden bzw. einer ebenso beliebten wie umfangreichen Fahrerpräsentation geschuldet.
Die hohe Anzahl der Teilnehmer hatte zur Folge, dass die jeweils drei Vorläufe in der Formel 2 (15 Starter), der Saloon-Car-Klasse (17) und der Jugendklasse (10) in zwei Gruppen ausgetragen werden mussten. Einzig die Kategorie der heckgetriebenen Fahrzeuge (6) kam mit einer Gruppe aus.

Formel 2
15 F2-Torreros teilten sich die Wettkampf-Arena in zwei Gruppen, wobei die Aufwärmübungen namens Vorläufe in Gruppe 1 zunächst Wolfgang Mühlberger aus Neunkirchen beherrschte, dann trumpfte der Meisterschafts-Leader Matthias Rumpler aus Grafenbach zwei Mal auf.  – Die Gruppe 2 wurde von einem Duell zwischen Hannes Gsell aus St. Pölten und Titelverteidiger Bernd Herndlhofer aus Hohe Wand bei Wr. Neustadt bestimmt. Gsell eröffnete mit einem Sieg, Herndlhofer schlug postwendend zurück und setzte mit einem weiteren Sieg in Vorlauf 3 noch einen drauf. – Johann Ritzinger jun. aus Gloggnitz absolvierte das B-Finale schneller als alle seine Konkurrenten, und im anschließenden A-Finale feierte Bernd Herndlhofer einen wichtigen, aber klaren Sieg mit sieben Sekunden Vorsprung auf Matthias Rumpler, den allerdings ein materielles Problem bremste.  – Das Grande Finale meinte es dann jedoch gar nicht gut mit Herndlhofer. Er musste seinen Boliden mit einem Achsbruch und dementsprechendem Ärger abstellen. Matthias Rumpler nützte dieses Malheur gnadenlos aus, gewann den Schluss-Akt und geht mit einem soliden Vorsprung von 68 Punkten in den letzten Renntag.

Saloon
Eines stand schon vor dem heutigen Renntag in der Klasse der Saloon Cars fest. Der Vorjahrsmeister Georg Weissenböck aus Küb kann seinen Titel heuer nicht mehr verteidigen. Er hat seinen Golf 3 GTI verkauft und ist aus Zeitgründen aus der Meisterschaft ausgestiegen.
Vom Pech verfolgt war heute vorerst der Altendorfer Jürgen Ebner. Mit einem Sieg im ersten Vorlauf der Gruppe 1 hoffnungsfroh in den Tag gestartet, musste er seinen Ford Escort im zweiten Run mit einem technischen Defekt abstellen und gab schließlich ganz auf. Dieses Dilemma erreichte ihn heuer schon zum vierten Mal. Den Sieg im zweiten Vorlauf holte sich hernach der Steirer Robert Griesser aus Krottendorf im Bezirk Voitsberg. Im dritten Heat sicherte sich der Landschacher Andreas Haider Platz eins und bestätigte so seine bisherige Vormachtstellung in der Gesamtwertung. –  In der Gruppe 2 der „Saloonies“ feierte der 21-jährige Noah Schober aus Oberdanneg bei Landschach seinen Premieren-Vorlaufsieg, ehe dann der Steirer Angelo Griesser (Bruder von Robert Griesser) in Vorlauf zwei und der Drassmarkter Peter Strass in Vorlauf drei über die volle Punkteanzahl jubeln durften. – Das B-Finale ging in die Steiermark, genauer gesagt an Sebastian Moser aus Weiz. – Einen klassischen Überraschungssieg gab es dann im A-Finale. Hier startete die Ternitzerin Michelle Lang aus der Poleposition, und während sich die Konkurrenten hinter ihr zehn Runden lang aufrieben, fuhr sie schlussendlich als verdiente Gewinnerin durchs Ziel. – Zum dann schon fast obligatorischen Geduldsspiel mutierte dann das Grande Finale. Zwei Unterbrechungen plus Neustarts wegen Getümmel im Gewirr gehören offenbar schon zum Standard des actionreichen Schluss-Akts der Saloon Cars. Am Ende gab es doch noch einen geregelten Ablauf mit einem Sieger. Dieser hieß Andreas Haider, wurde auch Tagessieger und steht mit einem nunmehrigen Vorsprung von 110 Punkten auf Marcel Burghart aus Mürzzuschlag in der Gesamtwertung unmittelbar vor dem Meistertitel 2023!

Heck
In der Klasse der Fahrzeuge mit Heckantrieb schwang sich auch Stockcar-Organisator Gerry Koloc wieder in den Sattel, sprich ins Cockpit seines BMW 535i. Mehr als dem Klassen-Dominator Stefan Holzer am nächsten von allen auf den Pelz zu rücken, blieb ihm jedoch nicht. Der Burgenländer im 265 PS starken BMW Compact hatte auch diesmal alles im Griff, gewann drei von drei Vorläufen, das Finale und Grande Finale und es müssten am Schlusstag schon alle Stricke reißen, wenn der (alte und) neue Meister nicht Stefan Holzer heißt.

Jugend
Heiß umkämpft ist der Titel in der Nachwuchsklasse zwischen dem 17-jährigen Emanuel Haider aus Landschach und dem zwei Jahre jüngeren Jayden Holzer aus Oberwart. In Gruppe 1 feierte der Niederösterreicher ebenso drei Vorlaufsiege wie der Burgenländer in Gruppe 2. – Somit musste es also im darauffolgenden A-Finale zum direkten Giganten-Duell kommen. – Einen Ladies-Sieg gab es aber zuvor noch im B-Finale der Talenteschmiede. Hier setzte sich die 16-jährige Jacqueline Weghofer aus Grafenbach im Honda Civic durch. – Das herbeigesehnte A-Finale erfüllte dann tatsächlich alle Erwartungen. Letztendlich gewann Emanuel Haider durch. Und wie!!! Mit Rundenzeit von 19,987 Sekunden drehte er die schnellste je gefahrene Runde eines Jugend-Starters. Für „Erzfeind“ Jayden Holzer blieb hinter Tobias Tastel aus Schwarzau sogar nur der dritte Platz. Haider holte somit den Tagessieg, auf den Gesamtsieg haben aber sowohl er als auch Holzer und Tastel noch Chancen.
Am Samstag, dem 21. Oktober, findet in Natschbach-Loipersbach der fünfte Renntag und somit das Finale des Stockcar Racing Cups 2023 statt. Eine Woche danach gibt es noch einen Testtag für all jene, die eventuell 2024 mitmischen wollen.

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