In den letzten 150 Jahren hat sich die Arbeitswelt stark verändert. Technik machte vieles leichter, stellte aber auch einige Berufe auf den Kopf oder ließ sie sogar ganz verschwinden. Das Museum des Wandels bietet ihnen eine Bühne. Ab dem 13. Juni blickt Eisenbahner Emmerich Auer auf sein Arbeitsleben zurück.
Die achte Ausstellung im „Museum des Wandels“ porträtiert den Eisenbahner Emmerich Auer. Schon als Kind kannte er jede Lok mit Namen. Lokführer war sein Traumberuf, den er schließlich über 25 Jahre ausübte, bis er als Werkstättenleiter für Westösterreich eine große Verantwortung übernahm – insgesamt arbeitete er 41 Jahre bei der ÖBB.
Bereits als Jugendlicher setzte Emmerich als daran, in die Lehrwerkstätte zu kommen. Schließlich war eine Ausbildung zum Maschinenschlosser oder Elektriker Voraussetzung dafür, Lokführer zu werden. Auer schaffte es und wurde 1961 in die Lokführerlaufbahn übernommen. Das bedeutete noch einmal zwei Jahre Werkstättendienst, ehe der Eisenbahn-Begeisterte endlich in den Fahrdienst kam. Neun Monate fuhr er dort als Einschüler und machte schließlich die staatliche Lokführer-Prüfung.
Ein Arbeitsleben unter ständiger Veränderung
Mitte der 1970er-Jahre erwartete Emmerich die erste große technische Neuerung seines Berufslebens: Die elektrisch gesteuerten Loks übernehmen die Schiene. Der Eisenbahner stellte sich aber schnell auf die neue Technik ein und lernte später als Techniker sogar noch die heutigen, modernen Züge kennen.
Eines der wichtigsten Arbeitsmittel war zu Beginn von Emmerichs Laufbahn der Buchfahrplan – heute längst ersetzt durch digitale Fahrpläne auf dem Laptop. So manche:r Kolleg:in der jüngeren Generation wüsste mit dem dicken Buch voller Strecken, Aufenthalte, Kreuzungen und Befehle wohl nichts mehr anzufangen.
Als die ÖBB Mitte in den 1980er-Jahren dringend Techniker brauchte und Emmerich perfekt ins Profil passte, hängte er den Beruf als Lokführer schweren Herzens an den Nagel und folgte dem Ruf als Werkstättenleiter für Westösterreich. Als Eisenbahner mit Leib und Seele verrichtete und genoss er aber freilich aus diese Arbeit.
Und selbst mit der Pensionierung endete Emmerichs Liebe zur Bahn nicht: Im Museumsverein „Historische Elektrolokomotiven Bludenz“ engagiert er sich bis heute dafür, dass die Geschichte der E-Loks nicht in Vergessenheit gerät.
Berufsbild Eisenbahner im Wandel der Zeit
Wie sich der Arbeitsalltag als Eisenbahner durch technische Errungenschaften im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, warum es keine Stationsvorsteher mehr gibt und weshalb ein Lokführer heute eher ein Computer-Spezialist als ein Techniker ist, erzählt Auer bei der Vernissage zur kommenden Ausstellung im Museum des Wandels im Gespräch mit Kuratorin Michaela Feurstein-Prasser.
Ausstellung im AK Foyer
Die Vernissage zur Ausstellung im Foyer der AK Vorarlberg findet am 13. Juni um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Zur Vernissage wird um Anmeldung gebeten. Anschließend kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten der AK Vorarlberg von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr jederzeit kostenlos und ohne Voranmeldung besucht werden.
Infobox
– Vernissage der Ausstellung mit Emmerich Auer und Kuratorin Michaela Feurstein-Prasser am 13. Juni um 19 Uhr im Foyer der AK Vorarlberg – Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.
– Anschließend zu den Öffnungszeiten der AK Vorarlberg (Mo – Fr, 9 – 18 Uhr) im Foyer zu besichtigen – kostenlos, keine Anmeldung nötig
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