Hermann Neubauer holte den Sieg, den er unbedingt wollte  

Der Salzburger gewann die Rallye Weiz zum fünften Mal und freute sich über die tollen Fans. Simon Wagner holte Platz zwei und zum vierten Mal in Folge den Staatsmeistertitel. Tibor Erdi dominierte die Historische EM. Luca Pröglhöf baute seine Führung im Opel Electric Cup aus.

Begonnen hat das Motorsportspektakel Rallye Weiz 2024 schon am Donnerstag mit einer tollen Opening Party in der Weizer Europa-Allee, wo man über 1000 Motorsportfans die Fahrer, Teams und Ihre Boliden hautnah vorstellte. Dieser Abend, der sehr gekonnt von der „Jungen Stadt Weiz“ organisiert und durchgeführt wurde, begeisterte auch OK-Boss Mario Klammer: „Unglaublich, dass so viele Leute zu uns gekommen sind. Es war ein richtig stimmungsvoller Abend, ein echtes Fest für den Rallyesport.“

Die Rallye Weiz zählte auch wieder als fünfter Lauf zur heimischen Rallyemeisterschaft, zum fünften Mal in Folge zur FIA European Historic Rally Championship  (EHRC) sowie European Rally Trophy (ERT). Darüber hinaus machte der Deutsche Opel Electronic Rally Cup wiederum Station in der Steiermark. Dies waren bisher sehr positive Aspekte bis auf die äußeren Umstände, die den Verlauf der Rallye am Freitag stark beeinflusste.
Am ersten Tag wurden drei Prüfungen bei besten Bedingungen gefahren, die beiden restlichen mussten wegen heftiger Unwetter abgesagt werden, da die anwesenden Feuerwehren in die einzelnen Katastrophengebiete abgezogen werden mussten. Der zweite Tag begann dann wieder mit absolutem Schönwetter, das trotz allgemeiner Gewitterwarnungen zum Glück bis zum Ende der Rallye anhielt.
Letztendlich konnte Mario Klammer trotz des freitägigen Unwettereinbruchs ein sehr positives Resümee ziehen: „Ich möchte mich bei den vielen Tausenden Fans bedanken, dass sie die Rallye Weiz erstens neuerlich zu einem echten Fest gemacht haben und sich zweitens wirklich, gerade auch als es wettermäßig echt dramatisch wurde, sehr vorbildlich in Sachen Disziplin verhalten haben. Bedanken möchte ich mich auch bei unseren Sponsoren, den vielen Helfern aus den Bereichen Feuerwehr, Polizei und Rettung. Den Anrainergemeinden, der Stadt Weiz sowie unserem eigenen Funktionärsstab, der trotz dieser widrigen Umstände unermüdlich schon vor der Rallye und während der Veranstaltung im Einsatz war, möchte ich ebenfalls ein riesengroßes Dankeschön sagen.“

Zum sportlichen Verlauf:
Mit einer von Beginn weg hochmotivierten Performance holte sich der Salzburger Hermann Neubauer seinen fünften Sieg bei jener Rallye, die er immer wieder als seine Lieblings-Rallye bezeichnet. Besonders am heutigen zweiten Tag ließ der Salzburger mit einer abgeklärten unsd vor allem fehlerfreien Fahrt nichts anbrennen. Dementsprechend groß war auch die Freude im Ziel: „Ich habe noch nie soviel Freude beim Autofahren gehabt wie diesmal hier. Ich weiß, dass ich hier in der Region viele Freunde habe, aber es war unfassbar, wie viele Zuschauer uns in den zwei Tagen zugejubelt haben oder mit Fanartikeln aus meiner Kollektion an den Strecken gestanden sind. Das war ein Sieg, den ich wirklich sehr gewollt habe und der mich unheimlich freut.“
Platz zwei ging an den Oberösterreicher Simon Wagner, der sich damit auch erwartungsgemäß schon vor dem Saisonfinale den vierten Staatsmeistertitel in Folge sichern konnte. Simon Wagner: „Es war hier ein superschönes Wochenende. Tolle Fans und eine wie immer tolle Veranstaltung. Gratulation auch an Hermann. Er ist hier super gefahren und hat verdient gewonnen. Ich selber freue mich zum einen, dass die Wagners wieder im Doppelpack auf dem Podium stehen und zum anderen über unseren vierten Staatsmeistertitel, den wir uns durch eine starke Saisonleistung schon vorzeitig sichern konnten.“
Im Kampf um den Vizemeistertitel konnte Julian Wagner mit seinem dritten Platz leicht vorlegen, denn dadurch schob er sich an dem in Weiz fehlenden Luca Waldherr vorbei. Julian Wagner: „Genau das war das Ziel, und das haben wir erreicht. Leider war nicht alles so easy für uns, weil am ersten Tag bei dem Unwetter ein Mechaniker unseres Teams schwer verletzt worden ist und operiert werden musste. Von hier aus möchten wir ihm alles Gute und baldige Genesung wünschen. Nichtsdestotrotz freue ich mich natürlich über den dritten Platz.“
Platz vier sicherte sich Fabian Zeiringer, der damit auch die Ehren des besten Steirers für sich beanspruchen durfte und dem Weizer Kevin Raith als Fünften diese Lorbeeren wegschnappte. Auch Rang sechs und sieben gingen in die Steiermark, nämlich an den Grazer Günther Knobloch und an den in Weiz lebenden Andreas Höfler. Dass nicht noch ein Lokalmatador in den Top ten aufschien lag am enormen Pech für Stefan Fritz. Das Weizer Tollhaus-Urgestein musste seinen Skoda S2000 vor der allerletzten Prüfung wegen eines technischen Defekts abstellen. Bis dahin lag er sauf dem siebenten Gesamtrang.
In der 2WD-Staatsmeisterschaft gab es mit dem starken Slowaken Martin Kysucky einen Überraschungssieger. Er gewann vor dem Oberösterreicher Simon Seiberl, der damit aber trotzdem vor seinem ersten Staatsmeistertitel steht.
In der Junioren-Staatsmeisterschaft gewann der Oberösterreicher Marcel Neulinger vor seinem Bruder Nico Neulinger. Weil Lukas Dirnberger nur Vierter wurde, konnte ihn Marcel Neulinger in der Geesamtwertung überholen und führt diese nun an.
Im Österreichischen Rallye Cup gewann Andreas Höfler vor Marcel Neulinger und Max Maier. Titelverteidiger Christoph Zellhofer schied ebenso aus wie der Gesamtführende Peter Hopf.
In der ORM Rallye Trophy (über 50 Jahre) dominierte Christian Kornherr vor Robert Zitta und Franz Schulz.
In der Austrian Rallye Challenge siegte Marcel Neulinger vor Max Maier und Nico Neulinger. Das von den Fans besonders bejubelte Damenteam Pia Steffe und Nina Spitaler belegte hier Platz sechs.

Rallye Weiz 2024, ORM, Endstand nach 11 von 13 Sonderprüfungen

PlatzTeamNation  Fahrzeug   Zeit
  1.Hermann Neubauer / Bernhard EttelA/ASkoda Fabia Rally2 1:09:18,4 Std
     2.Simon Wagner / Gerald WinterA/ASkoda Fabia Rally2           +8,4 Sek
  3.Julian Wagner / Hanna OstlenderA/DSkoda Fabia Rally2    +1:23,7 Min
  4.Fabian Zeiringer / Angelika LetzA/AFord Fiesta Rally2    +2:17,6 Min
  5.Kevin Raith / Christoph WögererA/AFord Fiesta Rally2    +3:11,9 Min
  6.Günther Knobloch / Andreas AignerA/APorsche 997 GT3    +6:45,1 Min
 7.Andreas Höfler / Gernot HutterA/AMitsubishi Lancer Evo V    +8:13,9 Min
 8.Martin Kysucky / Peter BuschbacherSVK/SVKPeugeot 208 Rally4    +9:04,8 Min
    9.Simon Seiberl / Florian HadererA/APeugeot 208 Rally4 +10:13,6 Min
 10.Edgar Vigo Lopez / Fatima A. TeijeiroESP/ESPPeugeot 208 Rally4+11:08,7 Min

Sonderprüfungsbestzeiten (11 von 13): Hermann Neubauer 8, Simon Wagner 3. – Zwei Prüfungen am Freitag mussten wegen Unwetter abgesagt werden.
Punktestände in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft:
ORM:  1. Simon Wagner 124 Punkte (Staatsmeister), 2. Julian Wagner 65, 3. Luca Waldherr 63, Hermann Neubauer 61.
ORM-2WD:  1. Simon Seiberl 81, 2. Mark Skulj (Slo) 55 Punkte; 2. Raphael Dirnberger 45.
ORM Junior: 1. Marcel Neulinger 117 Punkte, 2. Lukas Dirnberger 114 Punkte, 3. Nico Neulinger 89.
Letzter Rallye-Staatsmeisterschaftslauf: 4./5. Oktober Bucklige Welt Rallye Krumbach

FIA European Rally Trophy (ERT)
In der FIA European Rally Trophy gewann wie in der ORM Hermann Neubauer vor Simon Wagner und Julian Wagner.

FIA European Historic Rally Championship (EHRC)
Der Ungar Tibor Erdi wiederholte seinen Weiz-Sieg vom Vorjahr in überzeugender Manier. Von den 11 gefahrenen Sonderprüfungen gewann er neun. Nur zwei Mal ließ er dem Italiener „Zippo“ im Audi Quattro den Vortritt. Am Ende lag der Ford-Sierra-Sapphire-Pilot jedoch fast eine Minute vor seinem ersten Verfolger. Pech hatte am Ende Maciej Lubiak. Lange Zeit hinter „Zippo“ auf Rang drei gelegen, schied der Pole im Porsche 911 auf der letzten Sonderprüfung durch einen Unfall aus.
Gut schlugen sich aus nationaler Sicht zum einen der Salzburger Johann-Georg Lindner (Ford Escort RS1600) als Gesamt-Siebenter und der Oberösterreicher Georg Reitsperger (Ford Sierra Cosworth) als Achter.

Rallye Weiz 2024, EHRC, Endstand nach 11 von 13 Sonderprüfungen

PlatzTeamNation  Fahrzeug   Zeit
    1.Tibor Erdi / Istvan KerekH/CROFord Sierra Sapphire  1:16:58,1 Std
  2.„Zippo“ / Nicola ArenaIT/ITAudi Quattro        +59,7 Sek
  3.Ernie Graham / Anna GrahamGB/GBBMW E30 M3     +3:46,0 Min
  4.Vojtech Stajf / Veronika HavelkovaCZ/CZToyota Celica GT     +4:22,5 Min
  5.Guy Trolliet / Sebastien MoulinCH/CHPorsche 911     +4:55,7 Min
  6.Pascal Eouzan / Pascale EouzanF/FBMW E30 M3     +5:11,8 Min
 7.J.-Georg Lindner / Hermelinde SchütterA/AFord Escort RS 1600     +5:27,1 Min
 8.Georg Reitsperger / Lana SutlovicA/CROFord Sierra Cosworth     +6:04,4 Min
 9.Massimo Guerra / Giovanni B. CampeisIT/ITPorsche Carrera RS     +6:21,2 Min
  10.Eric Guignard / Didier MeffreF/FRenault 5 Turbo     +7:14,5 Min

ADAC Opel Electric Rallye CUP
Im Opel Electric Rallye Cup feierte der Niederösterreicher Luca Pröglhöf einen glanzvollen Sieg. Der Franzose Anthony Rott wies als Zweiter bereits einen Rückstand von über zwei Minuten auf.

Rallye Weiz, Opel Electric Rallye Cup, Endstand nach 9 von 11 Prüfungen

PlatzTeamNation  Fahrzeug   Zeit
   1.Luca Pröglhöf / Christina EttelA/AOpel Corsa e-Rally1:17:27,5 Std
   2.Anthonie Rott / Herve FaucherF/FOpel Corsa e-Rally   +2:11,0 Min
  3.Alex Espanol / Patrizia SaizESP/ESPOpel Corsa e-Rally   +2:18,7 Min
 4.Lyssia Baudett / Lea Sam-Caw-FreveBEL/FOpel Corsa e-Rally   +4:53,4 Min
 5.Emma Chalvin / Erny Ailloud-PerraudF/FOpel Corsa e-Rally   +5:03,1 Min
 6.Johannes Wittenbeck / Maximilian KuglerD/DOpel Corsa e-Rally   +5:17,0 Min
7.Hank Melse / Joep Van HeugdenNL/NLOpel Corsa e-Rally   +7:44,8 Min
        8.Alizee Pottier / Manon PerrinF/FOpel Corsa e-Rally+12:38,1 Min
        9.Reiner Kuhn / Ilka MinorD/AOpel Corsa e-Rally+23:54,8 Min

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