Gastro-Test: Fritsch am Berg

Vor einem Jahr wurde das neu aufgebaute „Fritsch am Berg“ am Pfänderhang wieder eröffnet. An schöner Stelle – auf 750 Metern kann der Blick vom Kummenberg bis zum Bodensee schweifen – wurde ein sehr schöner Betrieb errichtet! Den Eingang muss man etwas suchen. Und auch drinnen wird man nicht gleich gefunden. Wir stehen etwas herum, bis uns das Personal mit Aufmerksamkeit würdigt und an den Platz begleitet. Im Restaurant dominiert auf den Oberflächen helles Holz. Die Bänke sind mit grünem Stoff überzogen. An der Decke spenden kreisrunde Leuchten wohliges Licht. Die Verglasung gibt den Blick ins Tal frei. Die Tische sind schlicht, aber edel eingedeckt.

Wir bekommen die massive Speisekarte, die einiges bietet, und ordern eine Rinderkraftsuppe mit Kalbsbrätknödel um € 3,50, danach zweimal Wiener Schnitzel vom Schwein mit Pommes Frites um €,50 und einen Grillteller um € 14,50. Die Suppe wird prompt serviert und überzeugt: kräftige Rindsuppe mit zwei – was Konsistenz und Geschmack betrifft – einwandfreien Brätknödeln. Das Servicepersonal ist auffallend unaufmerksam. Das Schnitzel wird einfach nicht serviert. Lediglich Serviceleiterin Beate Fritsch bemerkt das und offeriert uns Kaffee als Kompensation. Zum Schnitzel: Die Pommes sind etwas „letschert“ und wenig gesalzen. Offensichtlich mussten sie frühzeitig aus der Fritteuse, weil die Panier schon recht dunkel war. Ansonsten schmeckt es sehr gut. Der Grillteller überzeugt mit guter Senf-Zwiebel-Sauce und knackigem Gemüse. Das Huhn ist hingegen etwas trocken. Alles in allem liefert die Küche von Franz Fritsch zufriedenstellende Qualität.

Beim Begleichen der Rechnung bemerkt der Kellner den von seiner Chefin kredenzten Kaffee und macht Anstalten, diesen zu kassieren (sic!).
Fazit: ausgezeichnetes Ambiente, gute Küche, unterirdisches Service. Letzteres führt dazu, dass einem das gute Essen trotzdem schwer im Magen liegt