Škoda Motorsport erinnert anlässlich seines 120. Jubiläums an seine zahlreichen Erfolge auf den internationalen Rennstrecken und Rallyepisten. Rallyefahrer Jan Kopecký lässt in einem Video auf Škoda Storyboard 120 Jahre Škoda Motorsport lebendig werden. Drei Rallyefahrzeuge aus österreichischem Besitz sind anlässlich des Jubiläums bis Ende August im Konzernschaufenster sowie im Eingangsbereich der Porsche Holding Salzburg in der Vogelweiderstrasse 75 zu bestaunen.
Ende 1895 gründeten Václav Laurin und Václav Klement ihr Unternehmen, das später Škoda Auto werden sollte. Bereits im Folgejahr produzierte die junge Firma fünf verschiedene Fahrradmodelle, ab 1899 erweiterten Motorräder die Modellpalette – und mit diesen begann vor 120 Jahren die stolze Motorsporttradition der Fahrzeuge aus Mladá Boleslav. Gleich der Auftakt taugte zur Legendenbildung: Am 29. Juni 1901 beendete Werksfahrer Narcis Podsedníček im Sattel eines L&K-Motorrads das anspruchsvollste Rennen dieser Zeit – die 1.196 Kilometer lange Wettfahrt von Paris nach Berlin.
120 Jahre Motorsport mit Technologie aus Mladá Boleslav
Häufig stellten die Fahrzeuge aus Mladá Boleslav ihre Qualitäten bei der legendären Rallye Monte Carlo unter Beweis. Vor rund 85 Jahren, am 2. Februar 1936, errangen Zdeněk Pohl /Jaroslav Hausman im Cockpit des Roadster-Modells Škoda Popular Sport den zweiten Platz in der Klasse bis 1500 cm3. Vorausgegangen war die traditionelle Sternfahrt nach Monaco, die für Pohl und Hausman in Athen startete. Nach 3.852 Kilometern bei anspruchsvollen winterlichen Bedingungen erreichten die beiden im Popular Sport das Ziel in Monaco ohne Strafpunkte. Auch in den folgenden Jahrzehnten errang Škoda große motorsportliche Meilensteine. Zwei dieser Erfolge feiern im Jahr 2021 rundes Jubiläum: Vor 60 Jahren gewann das finnische Duo Esko Keinänen/Rainer Eklund mit dem Škoda Octavia TS bei der „Monte“ die Klasse bis 1300 cm3. Ein Erfolg, den die Fahrzeuge von Škoda in den Jahren 1962 und 1963 bestätigen konnten. Eine Serie von vier Klassensiegen in Folge begann vor 30 Jahren, als Pavel Sibera/Petr Gross 1991 mit dem Fließheckmodell Škoda Favorit 136 L erstmals die Wertung für Fahrzeuge bis 2,0 Liter Hubraum und einer angetriebenen Achse bei der Rallye Monte Carlo
Siegertyp: der Škoda 130 RS
Der Škoda 130 RS galt in den 1970er- und 80er-Jahren als „Porsche des Osten“, 1975 gab er sein Rallye-Debüt. Das zirka vier Meter lange Coupé wog nur 720 kg. Dach, Haube und Tür- Außenhäute bestanden aus Leichtmetall, während die Kotflügel und die Motorhaube aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt waren. Ein Käfig aus Stahlrohren schützte den Fahrer und Beifahrer. Im Heck des Škoda 130 RS arbeitete ein wassergekühlter Vierzylinder mit 1,3 Liter Hubraum mit OHV-Ventilantrieb; rund 140 PS (103 kW) Leistung genügten je nach Übersetzung für bis zu 220 km/h Höchstgeschwindigkeit. Zu den technischen Finessen zählten die Weber- Doppelvergaser und die Trockensumpfschmierung. Das Kurbelgehäuse war aus Aluminium gegossen.
Der Sensations-Coup am Col de Turini gelang im Januar 1977: Škoda gewann mit dem 130 RS des Teams Václav Blahna/Lubislav Hlávka die Rallye Monte Carlo in der Klasse bis 1300 cm3. Milan Zapadlo/Jiří Motal wurden mit demselben Fahrzeug Zweite.
Ein großer Motorsport-Erfolg jährt sich 2021 bereits zum 40. Mal: 1981 gewann Škoda den Markentitel der Tourenwagen-Europameisterschaft. Der Škoda 130 RS erwies sich auf der Rundstrecke in seiner Klasse als Maß der Dinge. Am 27. September 1981 sicherte sich Škoda mit den wendigen Coupés beim letzten Saisonlauf in Zolder die Meisterschaft.
Rallyeerprobte Fahrzeuge aus Österreich im Konzernschaufenster der Porsche Holding
Der ausgestellte Škoda 130 RS aus österreichischem Besitz absolvierte zahlreiche Einsätze Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre. Fahrer Wilhelm Purkowitzer wurde mit dem 130 RS unter anderem Staatsmeister im Skijöring, holte einige Klassensiege im österreichischen Rallycup sowie Gesamtrang 8 bei der Europameisterschaft in den 80er Jahren.
Octavia Rallye TDI (2002) und Fabia Rallye TDI (2004)
Zwei weitere österreichische Rallyefahrzeuge finden sich ab sofort im Konzernschaufenster beziehungsweise im Eingangsbereich der Porsche Holding Salzburg. Der 190 PS-starke Octavia kam in den Jahren 2002 und 2003 bei Läufen der österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft zum Einsatz und sorgte für zahlreiche Spitzenplatzierungen. Ebenso wurde der 210 PS-starke Fabia RS bei österreichischen Rallyes in den Jahren 2004 bis 2006 erfolgreich eingesetzt.
Neue Ära: Škoda Motorsport unterstützt Entwicklung des Škoda RE-X1 Kreisel
Škoda Motorsport, Škoda Österreich, Kreisel Electric und Baumschlager Rallye & Racing als operativer Partner entwickeln gemeinsam das vollelektrisch angetriebene Rallyeauto Škoda RE-X1 Kreisel. Das Konzeptfahrzeug basiert auf dem Chassis eines Škoda Fabia Rally2 evo und wird von einem 860-Volt-Elektromotor mit 260 kW Spitzenleistung angetrieben. Die Homologation durch den österreichischen Motorsportverband AMF (ÖAMTC) ermöglicht eine Teilnahme an Wettbewerben. Das Debüt in der Österreichischen Rallye-Meisterschaft ist bereits für Mitte Juli des Jahres geplant. Diesen Triumph konnten sie von 1992 bis 1994 wiederholen.
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