Vor fast genau 50 Jahren entstand durch eine Unachtsamkeit einer der größten Waldbrände in Österreich am Südosthang des Hohen Fraßens in Nüziders. Vom 14. bis 27. März 1972 kämpften die Feuerwehren der Region, auch mit nationaler und internationaler Hilfe, gegen das Feuer, welches insgesamt 56 ha Schutzwald zerstörte.
Die spürbaren klimatischen Veränderungen und die damit verbundenen Gefahren der längeren Trockenperioden fordern die Vorarlberger Feuerwehren. „Bei einem Waldbrand ist das Zusammenwirken aller beteiligten Kräfte zwingend erforderlich“, so der anwesende Bürgermeister von Nüziders Peter Neier. Vorarlberg verfügt über eine technisch zeitgemäße Feuerwehrausrüstung, welche im Bedarfsfall regional und überregional eingesetzt werden kann.
„Naturwissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass die Gefahr und Brandverhalten eines Waldbrandes hauptsächlich durch die drei Faktoren Metrologie, Beschaffung der Vegetation und der Topographie beeinflusst werden“, so der Leiter des Feuerwehrausbildungszentrums Wolfgang Burtscher.
Besonders bei südlichen und südwestlichen Hangausrichtungen wird durch die Einwirkung der Sonne das Brandgut vorgewärmt. Dieser Erwärmungsprozess beschleunigt auch im Ereignisfall die Ausbreitung des Feuers.Im Lebensraum Vorarlberg sind über 50 % des Waldbestandes als Schutz- und Bannwald klassifiziert. Die Pflanzenarten und der Zustand der Vegetation sind dabei für die Bekämpfung von Waldbränden von hoher Bedeutung. Die Gefahr von Waldbränden z. B. in den Wintermonaten ist deshalb sehr hoch, da die Vegetation ausgetrocknet ist und bei fehlender Schneedecke zusätzliche Angriffsfläche bietet.
Die klimatologischen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. Längere Trockenperioden und fehlender Niederschlag sind für Brände förderlich und erschweren bei einem Ereignis die Waldbrandbekämpfung.
Damit das Zusammenwirken der Einsatzkräfte im Einsatzfall funktioniert, müssen die Aufgaben und Handgriffe geübt werden. Am Samstag, den 14.05.2022 wurde eine Fortbildung des Flugdienstes der Feuerwehr im Schadensgebiet von 1972 durchgeführt. Vier Stützpunkt-Feuerwehren helfen im Bedarfsfall als Fachkräfte bei der Brandbekämpfung durch eine Luftunterstützung. „Der Pilot verlässt sich dabei darauf, dass alle mechanischen bzw. elektromechanischen Verbindungen zum Hubschrauber durch die Flughelfer korrekt ausgeführt werden“, erläutert Burtscher. Weiters für er hinzu „In dieser Zusammenarbeit müssen daher alle Handgriffe sicher beherrscht werden. Weiters müssen Löschflüge und Materialtransporte im Schadensgebiet präzise eingewiesen werden“.Mit der durchgeführten Übung am Hohen Fraßen konnten alle einsatztaktischen und -relevanten Vorgänge gefestigt werden. Die Feuerwehren sind im Land vernetzt und nützen die regionalen Ressourcen auch überregional zum Erhalt eines intakten Lebensraumes.
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