50. Stockcar-Renntag mit 50 Startern in Natschbach

Im Sog der Jubiläumsstimmung holten sich Andreas Gruber (Formel 2), Martin Gradwohl (Saloon Cars), Stefan Holzer (Heckklasse), und Alexander Gschaider (Jugend) die Tagessiege des fünften Renntags.

Ein tolles Jubiläum und 500 begeisterte Zuschauer begleiteten heute den fünften Saisonrenntag des österreichischen Stockcar Racing Cups 2021. Im Mittelpunkt stand dabei der Austragungsort selbst. Denn seit der Gründung des Stockcar Cups im Jahr 2012 wurde der insgesamt 50. Renntag im Sandoval von Natschbach-Loipersbach abgehalten. Und so wollte es offenbar auch die Fügung des feierlichen Schicksals, dass diesmal ausgerechnet 50 Teilnehmer auch in der Nennliste zu finden waren.In jeweils drei packenden Vorläufen, einem Finale und einem abschließenden Grande Finale wurden wieder die Tagessieger, sprich die Punktebesten des Tages, in vier Kategorien ermittelt.
In der Formel 2 gab es diesmal angesichts der hohen Teilnehmeranzahl genauso zwei Vorlaufgruppen wie in der Saloon-Car- bzw. auch der Jugendklasse. Lediglich die Abteilung der Hecktriebler kam mit einer Gruppe aus.
In der leistungsstärksten Klasse, der Formel 2 stand u. a. Rundstrecken-Ass Bernd Herndlhofer im Fokus. Das umtriebige Motorsport-Leben des Rennstall-Besitzers aus Hohe Wand bei Wiener Neustadt hat das Interesse des Fernsehsenders PULS 4 geweckt, im Zuge dessen der TV-Redakteur Chris Stephan auch die Möglichkeit wahrnahm, trainingshalber einen F2-Boliden über das staubige Terrain zu jagen. Aber nicht nur der Privatsender war anwesend, auch der ORF NÖ war mit einem Kamerateam und Redakteur Robert Salzer dabei. Zielobjekt war hier zwecks einer Reportage Paul Bierl aus Seibersdorf. Er ist mit 60 Jahren nicht nur der älteste F2-Pilot, sondern als Unternehmer, Bio-Bauer und Flugzeugpilot auch anderweitig ein Multitalent.
In den Formel-2- Wertungsrennen gingen in der Gruppe 1 die Vorlaufsiege eins und zwei an Matthias Rumpler aus Grafenbach. Lauf drei, in dem Rumpler nach einer Runde aufgeben musste, gewann der Breitenauer David Duskanich. In der Gruppe 2 zeigte Ex-Champion Gerhard Windstey (Grafenbach/2019) gleich mit einem Sieg im ersten Vorlauf, dass er gar nichts verlernt hat. Die Vorläufe zwei und drei riss allerdings der Champion von 2018 Andreas Gruber aus Würflach an sich. – Mit einer großen Überraschung endete das Finale. Florian Koloc fuhr hier das bisherige Rennen seines Lebens. In einem aufopfernden Fight über zehn Runden ließ der 19-jährige Gloggnitzer alle Favoriten hinter sich und gewann vor Bernd Herndlhofer und Paul Bierl.  – Das abschließende Grande Finale über 15 Runden war dann eine Angelegenheit für Paul Bierl, der ein superschnelles Rennen auf der schon ziemlich ramponierten Sandbahn als Triumphator vor Tagessieger Andreas Gruber beendete.Die Saloon-Klasse begann fast schon traditionell turbulent. Im ersten Vorlauf der Gruppe 1, den der Puchberger Michael Kindl gewann, touchierten Debütantin Natalie Wölfler (Leobersdorf) und Routinier Edi Haider aus Landschach, woraufhin Haider kurz ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen musste, in Vorlauf zwei aber schon wieder starten konnte. Den Sieg holte hier wiederum Michael Kindl. Der dritte Lauf ging an Kevin Troll aus Wilfersdorf. Kindl musste diesen Lauf allerdings wegen technischer Probleme auslassen. Auch die Gruppe 2 hatte mit Mario Kroffl (Grafenbach) einen Vorlauf-Doppelsieger. Vorlauf drei gewann Martin Gradwohl aus Bad Erlach. – Im B-Finale setzte sich der Burgenländer Peter Strass (Draßmarkt) vor der schnellsten Dame im Feld, Lisa Tisch aus Puchberg, durch. – Das A-Finale war nur kurz. Nach einem doppelten Überschlag von Mario Kroffl wurde es nämlich nach vier Runden beendet. Als Sieger wurde Martin Gradwohl vor Michael Kindl und Andreas Haider gewertet. – Das Grande Finale begann wortwörtlich mit einem Knall-Effekt. Michelle Brünner schlug kurz nach dem Start kapital in die Bande ein und hatte an ihrem 19. Geburtstag einen Riesen-Schutzengel mit dabei. Aus dem Wrack, dem fast der komplette Motor rausgerissen wurde, stieg die Ternitzerin völlig unverletzt aus. Die restlichen elf Runden verliefen nach dem Restart hart, aber ohne weitere Zwischenfälle. Michael Kindl setzte sich am Ende durch, ließ Martin Gradwohl hinter sich, konnte aber dessen Tagessieg als Punktebester nicht verhindern. Die Klasse der Heck-getriebenen Boliden wurde in nur einer Gruppe ausgetragen. Hier hießen die Vorlaufsieger Roland Hofmann aus Wien zwei- und Stefan Holzer aus Oberwart einmal. – Kein Wunder also, dass diese zwei Protagonisten auch das Finale beherrschten. Nur hatte diesmal Holzer die Nase vor Hofmann. Von den sieben gestarteten Fahrzeugen absolvierten nur drei die vollen zehn Runden. – Roland Hofmann zeigte im Grande Finale wieder die Klasse eines regierenden Meisters und ließ alle hinter sich. Zum Tagessieg genügte das allerdings genügte das nicht. Weil nämlich Stefan Holzer 0,9 Sekunden hinter Hofmann als Zweite durchs Ziel fuhr, entschied der Burgenländer diese Wertung um einen einzigen Punkt für sich.
Wer im Vorfeld der Jugend-Klasse auf ein neuerliches Duell zwischen dem Puchberger Alexander Gschaider und dem Landschacher Andre Haider gesetzt hätte, wäre mit ziemlich wenig Gewinn nach Hause gefahren. Das Duo beherrschte den heutigen Jubiläumstag ebenso wie die vorangegangenen vier Renntage des heurigen Jahres. Drei Vorläufe gingen hier hin, drei Vorläufe da hin. Das Finale musste eine Entscheidung bringen. Und es entschied sich denkbar knapp, aber doch für Alexander Gschaider. Der Puchberger drehte eine um 40 Tausendstelsekunden schnellere Runde als Andre Haider und führt nunmehr auch allein in der Gesamtwertung.

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