Noch selten fanden so viele Zuschauerinnen und Zuschauer den Weg auf die Grosse Allmend in Frauenfeld, um das Renngeschehen bei freiem Eintritt live aus der Nähe zu verfolgen. Dazu beigetragen hat wohl auch das attraktive Rahmenprogramm mit historischen Rennfahrzeugen auf und neben der Strecke sowie das erstmals in Szene gesetzte Food-Truck-Festival, mit dem das Publikum auch kulinarisch auf seine Kosten kam.
Mehr als 300 Fahrerinnen und Fahrer, aufgeteilt in elf verschiedene Felder, nahmen an den zum 24. Mal von der ACS Sektion Thurgau perfekt organisierten Veranstaltung teil. Dabei ging es zum ersten Mal in diesem Jahr um Punkte zur Schweizer Slalom-Meisterschaft und zu anderen Rennserien. Rennleiter Alex Maag zog danach eine durchwegs positive Bilanz: «Wir hatten einen sehr strengen Samstag mit starker Verzögerung im Zeitplan, was beim ersten Saisonrennen aber nicht ungewöhnlich ist. Dafür haben wir am Sonntag alles richtig gemacht, indem wir mit dem ganzen Rennbetrieb fast eine Stunde früher fertig waren. Gefreut hat uns nicht nur der unfallfreie Rennverlauf, sondern auch der gewaltige Aufmarsch des Publikums. Es war ein perfekter Tag und beste Werbung für den Motorsport. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch bei den Waffenplatzverantwortlichen sowie den Behörden von Kanton und Stadt Frauenfeld, die uns stets wohlgesinnt sind, um diesen beliebten Anlass mit überregionaler Bedeutung durchführen zu können.»
Als Tagessieger auf dem 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren ging einmal mehr Philip Egli auf seinem optimalen Dallara-Rennwagen hervor. Bei idealen äusseren Bedingungen unterbot er im zweiten Trainingslauf als erster Fahrer überhaupt die Schallmauer von zwei Minuten mit einer Zeit von 1:58,52 deutlich. Zwar erreichte Egli diesen Fabelwert anschliessend nicht mehr ganz, mit 1:58,96 und 1:58,87 als neuen offiziellen Streckenrekord durfte sich der in Zürich heimische Glarner danach trotzdem bereits zum neunten Mal seit 2015 als überlegener Tagessieger feiern lassen. «Das war ein perfekter Saisonstart. Viel besser geht es nicht, denn die Zeiten waren ja recht nahe beieinander. Neun Tagessiege in Folge und schon 49 in meiner Karriere ist schon speziell», freute sich Philip Egli.
Nach der Absage zweier starker Klassenkonkurrenten rückte Lukas Eugster auf einem Ligier-Honda in die Rolle des einzigen ernsthaften Gegners von Egli. Im ersten Rennlauf handelte sich der in Gais wohnhafte St. Galler nach einem Ausrutscher aber eine Zeitstrafe ein, worauf er einen sicheren zweiten Durchgang absolvieren musste. Mit 2,36 Sekunden Rückstand belegte Eugster mit seinem offenen Sportwagen wie im Vorjahr den zweiten Gesamtrang. Den dritten Platz sicherte sich der Walliser Lionel Ryter auf einem Tatuus-Renault.
Gross trumpften die Fahrer aus dem Thurgau auf. Mit zwei fantastischen Laufzeiten sicherte sich der erst 19 Jahre alte Matthias Bischofberger aus Wängi auf einem Porsche 997 GT3 Cup aus der Gruppe E1 bei seinem Heimrennen den Gesamtsieg in der Wertung der geschlossenen Rennfahrzeuge. Stephan Burri aus Affeltrangen setzte sich mit seinem VW Scirocco in der Gruppe IS durch. Manuel Santonastaso aus Müllheim belegte in der von Burri gewonnenen Klasse bis zwei Liter Hubraum den zweiten Platz, der Pfyner Christoph Zwahlen mit seinem Porsche GT3 Cup in der Gruppe E1 über drei Liter den dritten Rang.
Am Samstag absolvierten die Fahrer mit einer LOC-Lizenz ihre Rennläufe. Im Suzuki Swiss Racing Cup entschied Sandro Fehr aus Rorschacherberg beide Meisterschaftsläufe vor dem Glarner Patrick Flammer und dem Winterthurer Rico Thomann für sich. Tagesschnellster war Dino Wintsch aus Hombrechtikon auf einem Lotus Exige 430 Cup.
Alle Ranglisten sind der Homepage des ACS Thurgau unter autorenntage.ch zu entnehmen.
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