Erstmals bietet die AK Vorarlberg im Sommer Lernbegleitung an. Denn der Nachhilfebedarf ist ungebrochen hoch. Das beweist die österreichweite Nachhilfestudie der AK. „Deshalb erhalten die Kinder unserer Mitglieder jetzt von uns jene Unterstützung, die wir seit Jahren von der Politik einfordern: Eine qualitativ hervorragende schulische Ganztagesförderung!“, kündigt AK-Präsident Hubert Hämmerle an.
Pünktlich vor den Sommerferien legt das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) die große Nachhilfestudie im Auftrag der AK vor. Das Ergebnis erschreckt. Wieder ist der Gesamtbedarf gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Mindestens 10.000 der 48.000 Vorarlberger Schüler kamen im laufenden Schuljahr nicht mehr ohne Nachhilfe zurecht. Bezahlt oder unbezahlt – die Schulen legen zwölf Prozent ihrer Schüler Nachhilfe nahe. Deshalb begnügt sich die AK Vorarlberg nicht mehr mit den tristen Resultaten. „Eine Landesauswertung der bundesweiten Studie werden wir nur noch alle zwei Jahre durchführen“, sagt sich der Leiter des AK-Bildungsbereichs, Gerhard Ouschan. Das Geld ist in konkreter Hilfe besser aufgehoben.
Denn qualitätsvolle Nachhilfe ist teuer. Viele Eltern können sich das kaum leisten. „Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Mitglieder und deren Kinder direkt zu unterstützen.“ Die AK Vorarlberg hat für die kommenden Sommerferien in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg eine Lernbegleitung entwickelt. „Sie bedeutet weit mehr als nur Nachhilfe“, sagt Ouschan. „Wir versuchen den Kindern die Angst vor schlechten Noten zu nehmen.“
Die Lernbegleitung wird für eine Woche ganztägig angeboten. Das kostet pro Kind gerade mal 50 Euro. Das Pilot-Projekt startet diesen Sommer für die Schulstufen 5 bis 8 mit den Lehrplänen für die Neue Mittelschule und AHS Unterstufe. Die AK-Nachhilfe-Studie zeigt seit Jahren klar auf: Schulische Angebote, bei denen Unterricht, Freizeit, individuelle Förderung und Stärkung sozialer Kompetenzen über den Tag verteilt stattfinden, machen Nachhilfe überflüssig.
Mathematik, Deutsch und Englisch
Die Problemfächer haben sich nicht verändert. Nach wie vor an der Spitze des Nachhilfebedarfs liegt Mathematik, gefolgt von Deutsch und Englisch. Das gilt für alle Schulformen und Stufen – mit unterschiedlicher Ausprägung.
Was bedeutet Lernbegleitung?
Die Schülerinnen und Schüler werden beim Lernen in der AK unterstützt und erfahren, wie sie in Zukunft effizienter und leichter lernen können. Auch die Vorteile eines verschränkten Unterrichts spielen in diesem Projekt eine große Rolle. Die Kinder werden natürlich verpflegt. Sie erhalten eine gesunde Ernährung, die auch schmecken wird. Start ist täglich um 9 Uhr mit einer Warm-up-Phase. Anschließend wechseln sich Lerneinheiten in Mathematik, Deutsch oder Englisch mit Lerntipps, Bewegungseinheiten, Lernspielen und dem Einsatz neuer Medien ab.
Mit Pädagoginnen entwickelt
Entwickelt wurde das Projekt unter Leitung von Professor Franz Ludescher mit Studentinnen der Pädagogischen Hochschule im Lehramtsstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung und Studentinnen des Hochschullehrganges für Erzieherinnen und Erzieher für die Lernhilfe.
„Qualitative Schulentwicklung muss die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse unserer Kinder berücksichtigen. Dementsprechend brauchen wir differenzierte Maßnahmen der Unterstützung. Leistungsstarke und eben auch leistungsschwächere Kinder benötigen die für ihre individuelle Leistungsentwicklung adäquate Förderung und das sollte nicht in Bildungsreformpapieren festgeschrieben werden müssen“, plädiert Ouschan für den raschen Ausbau der ganztägigen Lernförderung in verschränkter Form.
Informationen zum Projekt: www.ak-vorarlberg.at/lernbegleitung
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