Das Motorportfestival auf dem Salzburgring beinhaltete gleichzeitig die sechste und finale Veranstaltung der Touring-Car-Series-Eastern-Europe, in der sich ein einziges Mädchen einer männlichen Übermacht stellte: die 19jährige Vorarlbergerin Jorden Dolischka.
Zum letzten Wochenede der TCR-Eastern Europe reisten zwei sehr erfahrene Fahrer mit Titelchancen an: der Slovake Maťo Homola und der Tscheche Adam Kout, beide vom Team Janík Motorsport. Mit ganz anderen Ambitionen startete in Salzburg Dolischka. Für die junge Fahrerin ist 2024 ihre erste Saison in dieser Klasse und sie will vor allem viel lernen, was während des Jahres und in Salzburg im Besonderen augenscheinlich gelang: Mit Platz 8 in der Qualifikation erreichte die Fahrerin von Mertel-Motorsport ihr bestes Saisonergebnis überhaupt. Ihr weißer Honda Civic verlor dabei nur 1,8 Sekunden auf Poleman Kout, was fast noch mehr zählte. „Dabei habe ich den Windschatten der Konkurrenz noch nicht optimal genutzt. Eigentlich wäre noch mehr drin gewesen. Trotzdem bin ich natürlich sehr zufrieden,“ meinte die Blondine.
Zufriedenheit Herrschte im Dolischka-Lager auch nach dem Samstagsrennen. Mit Platz 9 egalisierte sie ihre besten Ergebnisse aus Brünn, Most und vom Slovakiaring und konnte so wieder gut punkten. Auch beim genaueren Hinsehen war das Rennen ein Erfolg. Dolischkas schnellste Rennrunde war nur 1,3 Sekunden langsamer, als die des überragenden Siegers Kout. Aufmunternd wirkte auch die Tatsache, dass sich Dolischka ohne weiteres auf Schlagdistanz zur Konkurrenz halten konnte. Zeitweise konnte sie die Fahrer vor ihr attackieren: „Da der Salzburgring eine recht einfache Strecke ist, ist hier auch die Ausgeglichenheit recht hoch. Die Gegner machen nur selten Fehler und so ist das Überholen zu riskant.“
Im Schatten der entscheidenden Titelschlacht sollte Jorden am Sonntag ihr bestes Saisonergebnis überhaupt einfahren. Für ihre Reife spricht die Tatsache, dass sie trotz des „geschenkten“ 2. Startplatzes (am Sonntag starten die ersten 10 vom Samstag in umgekehrter Reihenfolge) den Überblick behielt und sich Anfangs aus dem Kampf an der Spitze zwischen dem wilden Italiener Gherimandi und dem Kroaten Knego klug heraushielt. Es war ohnehin der wie entfesselt fahrende Hyundai Elantra von Kout, der am Schluss wieder vorne war. Dolischka fuhr fehlerfrei auf den 8. Rang.
Meister der TCR Eastern Europe 2024 wurde trotzdem Maťo Homola, dem ein 3. Rang hinter dem Litauer Vallers zum Titelgewinn reichte. Und Dolischkas Zukunft im internationalen Motorsport? „Heuer habe ich viel dazu gelernt und die Ergebnisse haben mein Selbstvertrauen gestärkt. Auch 2025 möchte ich in dieser Meisterschaft antreten.“
Ergebnisse Salzburgring:
Samstag:
1. Adam Kout, Hyundai Elantra
2. Giacomo Ghermandi, Honda Civic
3. Rene Kircher, Honda Civic
4. Petr Čížek, Cupra Leon
5. Ivars Vallers Audi RS3
6. Maťo Homola, Hyundai Elantra
7. Žarko Knego, Hyundai Elantra
8. Jiří Zbožínek, Hyundai Elantra
9. Jorden Dolischka, Honda Civic
10. Fraňo Dubreta, Cupra Leon
Sonntag:
1. Adam Kout, Hyundai Elantra
2. Ivars Vallers Audi RS3
3. Maťo Homola, Hyundai Elantra
4. Rene Kircher, Honda Civic
5. Petr Čížek, Cupra Leon
6. Žarko Knego, Hyundai Elantra
7. Jiří Zbožínek, Hyundai Elantra
8. Jorden Dolischka, Honda Civic
9. Giacomo Ghermandi, Honda Civic
Endstand TCR Europe 2024 startet
1. Maťo Homola, Slovakei 236 P.
2. Adam Kout, Tschechien 231 P.
3. Attila Bucsi, Ungarn 141 P.
4. Patr Čížek, Tschechien 98 P.
5. René Kircher, Deutschland 97 P.
14. Jorden Dolischka, Österreich 14 P.
Text und Foto: Roman Klemm
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