In unmittelbarer Nähe des Nürnberger Max-Morlock-Stadions, in dem 2006 fünf Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft über den Rasen gingen, rasen am Wochenende viele der besten GT3-Piloten der Welt um den Titel in der DTM 2021. Die vier noch im Rennen befindlichen Kandidaten kommen aus drei Kontinenten – was die internationale Klasse der Meisterschaft widerspiegelt. Und: Es kann Geschichte geschrieben werden, mit sehr starkem Österreich-Bezug. Denn der erst 19-jährige Liam Lawson könnte Pascal Wehrlein (der seinen Titel einen Tag vor seinem 21. Geburtstag sicherte) als jüngster DTM-Champion ablösen.
Mehr noch: Lawson wäre der erste Meister der DTM, der im 21. Jahrhundert geboren wurde – am 11. Februar 2002. In einem Jahr, in dem immer noch aktive Rennfahrer wie Mattias Ekström oder Timo Scheider schon in der DTM fuhren.
Doch noch muss Lawson (206 Punkte) hochkarätige Gegner hinter sich lassen: Kelvin van der Linde (192), Maximilian Götz (180), Marco Wittmann (165). Zur Orientierung: 25 Punkte gibt es für den Sieg, drei für die Pole-Position – das heißt, ein Pilot kann noch maximal 56 Punkte erobern.
Für Lawsons Team Red Bull Alphatauri AF Corse Ferrari wäre es ein sensationeller Erfolg, gleich im ersten Jahr in der DTM den Meister stellen zu können. Das Team ist auf Initiative des österreichischen Getränke-Konzerns Red Bull zustande gekommen und bietet eine interessante Zusammenarbeit zwischen zwei Firmen, die in der Formel 1 gegeneinander fahren: Red Bull und Ferrari. Wobei Lawson diesmal auf seinen Teamkollegen Alex Albon verzichten muss, der bei der Formel 1 unabkömmlich ist. Statt dem Red-Bull-Racing-Ersatzfahrer wird in der DTM Nick Cassidy den Ferrari im Alphatauri-Design steuern. Cassidy, einst in Nachwuchsklassen Teamkollege von Lucas Auer, ist in Japan wegen seiner Erfolge ein Superstar – und natürlich auch in seiner Heimat Neuseeland, die derzeit komplett DTM-verrückt ist. Wegen der Erfolge von Lawson werden die Norisring-Rennen mitten in der Nacht in Sondersendungen live im TV übertragen.
Liam Lawson (Red Bull Alphatauri AF Corse Ferrari): „Der Norisring ist sehr kurz, aufregend und wirklich cool – aber auch sehr wellig. Das wird eine neue Erfahrung. Und am Samstag wird es schwierig, da ich wegen meiner Leistungen in Hockenheim ein Zusatzgewicht bekomme – und das am Norisring besonders stark einbremsen wird. Wie es für mich danach weitergeht, wird Red Bull entscheiden. Ich kann nur sagen, ich liebe diese Meisterschaft, sie ist echt toll. Sie bietet einen hohen Level mit einer sehr intensiven Zusammenarbeit mit Hersteller und Team.“
Lucas Auer (Mercedes AMG Team Winward): „Das Qualifying wird in Hundertstelsekunden, nicht in Zehntel entschieden. Bei einem Stadtkurs ist jede Kurve eine Herausforderung – bedingt durch Bodenwellen, Zebrastreifen und Straßenmarkierungen.“ Auer könnte am Straßenkurs in Nürnberg ein ganz spezielles Kunststück gelingen. Als zweiter der aktuellen DTM-Fahrer (nach Nico Müller) könnte es dem Tiroler gelingen, mit einem Sieg seine Deutschland-Karte voll zu machen. Dann hätte er auf allen vier aktuellen deutschen Kursen DTM-Rennen gewonnen – am Lausitzring (3 Mal), in Hockenheim (2 Siege) und am Nürburgring (1 Sieg) ist ihm das ja bereits gelungen.
Österreichischer Titelsponsor. BWT, Best Water Technology, wird Titelsponsor des DTM-Saisonfinales am Norisring. Unter dem Titel „DTM Norisring powered by BWT“ wird das österreichischen Unternehmen aus Mondsee, Europas Nummer 1 der Wasseraufbereitung, die Rennstrecke in die mittlerweile aus vielen Sportarten bekannten typischen BWT Farben tauchen und somit zu einer pinken Insel machen. Im Mittelpunkt steht der Slogan „Change the world sip by sip“ – dem Aufruf, auf unnötige Einwegplastikflaschen zu verzichten und damit die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen. BWT sorgt mit seiner patentierten Technologie dafür, dass Wasser an nahezu jedem erdenklichen Ort auf der Welt zu gesundem, mineralisierten, schmackhaften Trinkwasser wird.
Österreichische Fans beim Finale. Auch die österreichischen Fans profitieren von der Kalender-Änderung. Das superspannende Finale am Norisring in Nürnberg ist aus weiten Teilen Österreichs auch als Tagesausflug erreichbar, zudem gibt es jede Menge Österreich-Bezug: Neben den Fans von Publikumsliebling und Zweifach-Saisonsieger Lucas Auer sind auch die vielen österreichischen Fans von Titelaspirant Maxi Götz (sein größter Fanclub ist aus Salzburg) und des Austro-italienischen Teams Red Bull Alphatauri AF Corse Ferrari heiß auf das Finale, bei dem Liam Lawson als jüngster DTM-Meister aller Zeiten gekürt werden könnte.
Attraktionen mit Österreich-Bezug gibt es auch im Rahmenprogramm: In der DTM Trophy sind die KTM X-Bow (zuletzt Sieger in Assen) unterwegs und in der DTM Classic der Tourenwagen-Legenden feiert die Bayrisch-Österreichische Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck ein Comeback. Der 70-jährige „Strietzel“ fährt im Audi V8 Quattro gegen andere Allzeitgrößen wie Christian Danner oder Klaus Ludwig.
DTM-Gesamtwertung (nach 14 von 16 Rennen):
1. Liam Lawson (Ferrari) 206
2. Kelvin van der Linde (Audi) 192
3. Maximilian Götz (Mercedes) 180
4. Marco Wittmann (BMW) 165
5. Alex Albon (Ferrari) 130
6. Philip Ellis (Mercedes) 127
7. Lucas Auer (Mercedes) 125
8. Mike Rockenfeller (Audi) 77
9. Daniel Juncadella (Mercedes) 61
10. Sheldon van der Linde (BMW) 55
DTM-Markenwertung (nach 14 von 16 Rennen):
1. Mercedes AMG 507
2. Ferrari 336
3. Audi 325
4. BMW 229
5. Lamborghini 48
Das bedeutet, dass Mercedes bereits als Meister feststeht – ein schöner Erfolg für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und Mercedes-Pilot Lucas Auer.
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