AVL RACETECH, die Motorsportabteilung von AVL präsentiert den Prototypen eines innovativen H2-Verbrennungsmotors. Bei dem Aggregat handelt es sich um einen kompakten, wasserstoffbetriebenen 2-Liter-Turbomotor, der dank seiner intelligenten Wassereinspritzung ein völlig neues Leistungsniveau erreicht. Der Prototyp ist der erste Rennmotor, den AVL RACETECH in Eigenregie entwickelt und aufbaut.
Die Verbindung zwischen Wasserstoff und Motorsport ist für AVL nicht neu: Bereits 2013 unterstützte das Unternehmen die TU Graz beim Umbau eines Aston Martin Rapide S mit einem bivalenten H2/Benzin-Verbrenner für den Einsatz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Mit dem nun vorgestellten, rein H2-betriebenen und daher CO2-freien Antrieb schlägt AVL RACETECH ein neues Kapitel auf.
Im Gegensatz zu anderen H2-Verbrennern, die in der Regel mit hohem Luftüberschuss betrieben werden (Magerbetrieb) und daher vergleichsweise wenig Leistung generieren, lässt sich mit dem neuen Rennmotor von AVL RACETECH bei nur leicht magerem Betrieb ein Leistungsniveau von ca. 150 kW pro Liter erzeugen. Der wasserstoffbetriebene 2-Liter-Turbomotor liegt damit in einem Bereich, in dem sich heute seriennahe Kundensportklassen bewegen.
Um diese hohe spezifische Leistung zu erzielen, hat AVL RACETECH das Prinzip der Wassereinspritzung auf den Wasserstoffmotor übertragen. Per Injektor wird zusätzliches Wasser in die Ansaugluft des Motors eingedüst, wodurch sich der Ladedruck erhöht. Zusätzlich hat die verdampfende Flüssigkeit einen stark kühlenden Effekt im Brennraum. Das Design der hierfür notwendigen Injektoren und Ventile erfordert eine exakte Kenntnis des Gesamtsystemverhaltens mit allen Luft-, Kraftstoff- und Abgasströmen, wofür AVL seine bewährten Simulationsmodelle und 3D-Strömungsrechnungen nutzt. Dadurch wird auch sichergestellt, dass die mechanischen Grenzen des Motors nicht überschritten werden und die hohen Sicherheitsanforderungen des Motorsports eingehalten werden.
Projektleiter Paul Kapus, Manager Development Spark Ignited Engines & Concept Cars: „Es ist eine sehr komplexe technische Herausforderung, mit einem H2-Verbrennungsmotor Leistungswerte auf Motorsportniveau zu realisieren. Aber unser Prototyp zeigt, dass es möglich ist! Die Basistechnik von Ottomotor und H2-Verbrenner sind sich – im Gegensatz zur Brennstoffzellentechnologie – sehr ähnlich. Von daher passt unser Konzept auch sehr gut zum kostengünstigen Ansatz des Kundensports, denn die notwendigen Adaptierungen sind absolut überschaubar.“
Ellen Lohr, Director Motorsport AVL: „Wir sind mit AVL RACETECH Vorreiter in vielen Aspekten des Motorsports und haben uns nun entschieden, auch im Bereich Wasserstoffverbrenner führend zu sein. Deshalb bauen wir zum ersten Mal in der über 20-jährigen Geschichte der AVL Motorsportabteilung einen eigenen Rennmotor. Diesen H2-Motor werden wir voraussichtlich im Frühjahr 2023 präsentieren können und wir sind zuversichtlich, dass die Wasserstoffverbrenner-Technologie einen wichtigen Beitrag für eine CO2-freie Zukunft im Motorsport leisten wird.“
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