Blaue Mautsäulen sorgen derzeit für Verwirrung auf Deutschlands Straßen. Eigentlich kontrollieren die 4 Meter hohen Säulen, ob Lastwagen ihre Maut bezahlt haben. Aus Angst vor Blitzern bremsen aber viele Autofahrer abrupt. Die Folge: unzählige gefährliche Situationen und Beinahe-Crashs sowie mehrere Auffahrunfälle.
Seit 1. Juli 2018 müssen Fahrer von Lastwagen über 7,5 Tonnen nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Bundesstraßen Maut zahlen. Kontrolliert wird dies durch 4 Meter hohe Säulen in Blau, die vollautomatisch arbeiten. Der aktuelle Mautbetreiber Toll Collect gibt dazu an: „Die Säulen sind farblich so gestaltet, dass eine Verwechslung mit Geschwindigkeitskontrollen ausgeschlossen ist.“ Das ist nach den negativen Erfahrungen der letzten Tage ganz offensichtlich nicht der Fall – auch wenn sich die Blitzer und die doppelt so hohen Mautsäulen von der Größe her deutlich unterscheiden.
Zahlreiche Autofahrer fühlten sich vom ungewohnten Anblick der Mautsäulen offensichtlich an Blitzer erinnert, bremsten scharf und verursachten Auffahrunfälle. Insgesamt 600 der blauen Säulen sind seit dem 1. Juli in Betrieb. Die Mautsäulen erfassen via Kamera drei Ansichten des Lkw, im Anschluss findet ein vollautomatischer Abgleich zwischen Fahrzeuggerät und Kontrollsäule statt. Pkw werden von den Mautsäulen nicht erfasst. Hinweisschilder vor den Mautsäulen hat Toll Collect nicht vorgesehen.
Im Internet sind die „Blauen Blitzer“ bereits ein heiß diskutiertes Thema. So wird beispielsweise behauptet, dass die Betreiber demnächst die Mautsäulen zu Hightech-Blitzern umfunktionieren wollen. Diese Vermutungen gehören aber ins Reich der Verschwörungstheorien. Wesentlich realistischer sind Berichte, die uns über Facebook erreicht haben. Darin weisen User darauf hin, dass es tatsächlich blaue Blitzer gibt. Entsprechende Fotos gibt es aus Emden und Ostfriesland. Die Verwechslungsgefahr ist also größer, als der Betreiber Toll Collect versichert.
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