Blaufränkischland-Rallye: Comeback auf Raten

So wie der österreichische Rallyesport eine längerfristige Pause gemacht hat, so ist auch Andreas Hulak, seines Zeichens einer der begnadetsten Escort-Drifter heimischen Gefildes, dem Motor- und Rallyesport für längere Zeit als Aktiver fern geblieben. In seinem Fall sind seit seinem letzten Rallye-Einsatz als Driver bereits fast zwölf Jahre vergangen. Nun soll beiderseits der Anschluß zum alten Rallye-Leben wieder hergestellt werden. Wenn auch vorerst ohne Zuseher live vor Ort.  Es ist zweifellos eine harte Zeit, die hinter der österreichischen Rallye-Gemeinde liegt – und teilweise auch noch vor ihr. Der praktisch globale Ausbruch der Virenseuche Covid-19 hat in vielen Bereichen zu schmerzhaften Einschränkungen geführt. Und den Rallyesport in Österreich praktisch ein Jahr lang stillgelegt. Dem unermüdlichen Einsatz eines engagierten Teams, allen voran des Organisationsleiters Georg Gschwandner, ist es zu danken, daß am ersten März-Wochenende der heimische Rallyesport dort fortgesetzt wird, wo er ein Jahr davor aufgehört hat. Angesichts der schwierigen Umstände eine große Leistung, auch wenn sich interessierte Zuseher der Rallye fernhalten müssen.
Wettbewerbstechnisch und in ihrem sportlichen Wert bleibt die Blaufränkischland-Rallye bei Deutschkreutz/Burgenland jedoch eine hochspannende Angelegenheit. Da trifft es sich gut, daß Andreas Hulak gerade alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um seine unverhoffte, aber sehr willkommene Rückkehr in den Rallyesport zu vollziehen. Und zwar bei der nächsten sich bietenden Chance. Mit der Blaufränkischland-Rallye ist der Moment äußerst günstig.
In der Tat waren die sportlichen Auftritte von Andreas Hulak in der Vergangenheit samt und sonders eine kongeniale Bereicherung für jeden Wettbewerb, umso mehr darf man sich darauf freuen, wenn er wieder mit Ehrgeiz und Leidenschaft das Steuer eines Rallyewagens übernimmt. Zunächst in den Neunziger Jahren als Rallycross-Pokalsieger erfolgreich, führte sein Weg recht bald in den Rallyesport, wo er einen Zweier-Escort in klassischer Manier über die Pisten trieb – und keineswegs minder glanzvoll in den Ergebnissen. Zusätzlich unterstrichen wird das fahrerische Format von Andreas Hulak durch einen Sieg in der Jahreswertung der Fiat Stilo Rallye-Trofeo. Eine beeindruckende Serie von Klassentriumphen bei Bergrallyes und Bergrennen rundet die sportliche Bilanz ab.Für den Ausblick auf die sportliche Zukunft mindestens ebenso bedeutend: Der gelernte Mechaniker, der sich seinen persönlichen Unterhalt und somit auch sein wichtigstes Hobby zur Zeit vor allem mit der Montage für Indoor-Golfanlagen finanziert, hat bereits das ARC Schotter Rallyetraining im September des vergangenen Jahres absolviert. Fazit: Was für eine Ente das Wasser, ist für Andy Hulak die Rallyestrecke. Zumal mit dem klassischen Sportgerät – einmal mehr ein Escort RS 2000 der zweiten Baureihe…
Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Fall Andys neuer Copilot, Thomas Stock, der dem Meisterdrifter bereits vor Jahrzehnten als Mechaniker wertvolle Dienste geleistet hat. Der nunmehr in Hollenthon in der Buckligen Welt (südl. Industrieviertel) beheimatete Installateurmeister war eine wichtige treibende Kraft hinter dem Comeback des Publikumslieblings, er hat auch entscheidend bei der Präparierung des einstigen Trainingsfahrzeuges zum Rallyewagen mitgewirkt. Auf seine endgültige Premiere als zweiter Fahrer im Wettbewerb ist er ebenfalls bestens vorbereitet.
Die Zusammenarbeit von Andreas und Thomas war auch bei der Sponsorensuche von Nutzen. So konnte Andreas die Firma Frank Szabo/Pottendorf (fenster-checker.com) und Thomas die Baumeister Romar & Partner/Wiener Neustadt (bm-romar.at) als Partner für das gemeinsame Projekt gewinnen. Ebenfalls als Geldgeber dabei – neben Thomas‘ Firma STOCK-Installateur/Leobersdorf selber – sind das Unternehmen TEK Sandstrahltechnik Klaus Foltin/Wiener Neustadt sowie Christian „Schroderl“ Schroth als privater Gönner des Teams. Allen Genannten sei an dieser Stelle für ihr Interesse am Rallyesport und ihre Unterstützung gedankt.
Spannend wird die Auseinandersetzung auf selektiven burgenländischen Strecken auf jeden Fall, immerhin haben sich bei den Historischen Konkurrenten wie Karl Wagner/Gerda Zauner mit ihrem Porsche 911 angemeldet, die schon in der Historic-EM mit maximalem Erfolg geglänzt haben. Ein attraktiver Wettbewerb steht in jedem Fall bevor, auch gegen einige modernere 2WD-Konkurrenten will man sich schließlich behaupten. Fazit: Es geht um viel sportliche Ehre. Aber auch um bestmögliche Haltungsnoten.

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