Das Skoda-Museum in Mlada Boleslav ist eine Reise wert

Auf den Spuren von Laurin & Klement – zu Besuch in Mlada Boleslav.

Skoda

Mlada Boleslav (ehemals Jungbunzlau), 60 Kilometer nordöstlich von Prag gelegen, mag zwar keine Weltstadt sein, internationale Bedeutung hat es aber trotzdem. Skoda hat hier seit 1895 seine Wurzeln, das Unternehmen Laurin & Klement wurde gegründet, der größte Fahrradhersteller des Landes. Bald kamen Motorräder dazu, ab 1905 wurde mit der Automobilproduktion begonnen. Laurin & Klement verkauften ihr Unternehmen im Jahre 1925 an den Schwerindustriekonzern Skoda mit Sitz in Pilsen.
Soweit zur Historie, die nun eindrucksvoll und anschaulich im Werksmuseum dargestellt wird. „Vaclava Klementa 294“ – eine Adresse mit Rang und Namen, das Museumsgebäude ist auch nicht zu übersehen, die in unmittelbarer Nähe befindlichen Werksanlagen zeigen ebenfalls dem Besucher den rechten Weg zur „Schatzkammer“. Schon das historische Erscheinungsbild macht Lust auf den Eintritt, blitzblank sauber dann alle Bereiche des Museums.
Bei unserem Pressebesuch wurden wir deutsch-sprachig und herzlich empfangen, knifflige Fragen zu den Exponaten wurden mit souveräner Gelassenheit und enormer Kompetenz beantwortet. Man spürt, dass hier der Volkswagen-Konzern Hausherr ist, das nette Personal spricht teilweise Deutsch. Das Museum war bis 2012 in mehreren ehemaligen Werkshallen untergebracht, aktuell will man die Schätze auf einem Platz zeigen.
Dabei geht man pragmatisch vor und „stapelt“ die Exponate, was auf den ersten Blick nach Improvisation aussieht, aber dem Betrachter gänzlich neue Einblicke gewährt. Klar, man sieht auch die Fahrwerke der Autos und kann dabei die eine oder andere konstruktive Raffinesse erkennen.
Zu Beginn des Museumsrundganges kommt man an einem Klassiker vorbei, dem Skoda Octavia. Es geht weiter  an den Fahrrädern, Motorrädern – alles wirkt fein säuberlich wie auf einem Präsentierteller. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, bis man dann vor den Oberklasse-Limousinen der Marke steht.
Der Superb aus 1934 zeigt, dass Skoda nicht erst heute in der oberen Mittelklasse steht. Beeindruckt von den zahlreichen Exponaten stellen wir dem Museumspersonal eine besondere Frage: „Dürfen wir ins Deposit?“ Freundlich gewährt man Medienvertretern aus dem Nachbarland und auch gleich anderen Besuchern den Zutritt zur wahren Schatzkammer.
Teilweise unrestauriert stehen hier Raritäten in Reih und Glied, dass man geneigt ist, stundenlang die Details zu betrachten. Eine Coupé-Studie auf Superb-Basis und die Studie des Roomster erzählen die neue Historie.
Kurz noch zu den Motorsport-Fahrzeugen geschaut, schließt die junge, hübsche Dame dann diesen speziellen Raum und wir besuchen „Vaclav“. Das Restaurant! Der Empfang ist auch hier sehr freundlich, flott das Service und die Speisen von hervorragender Qualität. Das Ambiente in den ehemaligen Fabrikshallen strahlt eine Aura aus, die sofort Gemütlichkeit aufkommen lässt, die moderaten Preise machen dieses Restaurant sehr empfehlenswert.
So wirklich möchte man in diesem netten Umfeld nicht die Heimreise antreten, also noch kurz in den Museums-Shop. Ein Tipp: Wer Modellautos im klassischen Maßstab, also die „1-zu-43er“ sammelt, bekommt hier (fast) alles, was außerhalb Tschechiens nur schwierig, teuer oder gar nicht erhältlich ist. Auf Anfrage werden Raritäten angeboten, die jede Sammlung wie ein Juwel krönen.
Wer jetzt Lust auf das Skoda-Museum bekommen hat, klickt einfach mal muzeum.skoda-auto.cz an, die website ist auch englisch-sprachig. Vor Ort gibt es Informationsmaterial in deutscher Sprache.

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