Der organisierte Sport übernimmt Verantwortung für Kinder

Landesrätin Rüscher präsentierte die Initiative „sicherer Verband | sicherer Verein“

Mit der Initiative „sicherer Verband | sicherer Verein“ wird im Rahmen der Vorarlberger Sportstrategie ein weiterer wichtiger Beitrag geleistet, um Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder und Jugendliche zu machen. Die Initiative umfasst vier „Spielfelder“: Kinderschutz, Sportmedizin, Unfallprävention sowie Anti Doping. „Es geht uns darum, dass Kinder und Jugendliche Freude an Sport und Bewegung haben und ab dem Eintritt in einen Verein ein sicheres Umfeld vorfinden, um Sport zu betreiben. Eltern können sich auf einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren Kindern verlassen“, sagte Landesrätin Martina Rüscher bei der heutigen (Montag, 18. Dezember) Vorstellung der Initiative im Landhaus.

In den einzelnen „Spielfeldern“ wird mit verschiedenen Fachleuten und Institutionen zusammengearbeitet. Das Olympiazentrum Vorarlberg begleitet und unterstützt mit seiner Expertise die Vorbereitung und Umsetzung aller Maßnahmen. Landesweit sollen einheitliche Grundvoraussetzungen geschaffen und auf den unterschiedlichen Ebenen – Dachverbände, Fachverbände und Vereine – die Kompetenzen gebündelt werden, erläuterte Philipp Groborsch als Projektverantwortlicher im Sportreferat des Landes.

Kinderschutz durch Anlaufstelle und erweiterte Strafregisterbescheinigung
Mit der Anlaufstelle „Safe Sport“ bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft Vorarlberg wurde ein Ort geschaffen, an den sich Betroffene und Hilfesuchende wenden können und kompetent unterstützt werden. „Im Vordergrund stehen Fairness, Sicherheit und Missbrauchsprävention. Es braucht eine Kultur der Aufmerksamkeit, des Hinschauens und Handelns“, betonte Kinder- und Jugendanwalt Christian Netzer. Die Vorlage einer Strafregisterbescheinigung Kinder- und Jugendfürsorge wird für TrainerInnen verpflichtend und von Vereinen, die eine Bildungsprämie erhalten, zu kontrollieren sein. Die Kosten der erweiterten Strafregisterbescheinigung übernimmt das Land Vorarlberg.

Modernisierung und Ausweitung der Sportmedizinische Untersuchungen
Der Bereich der Sportmedizin wird deutlich gestärkt, um die Eignung zur Sportausübung sicherzustellen und allenfalls vorhandene gesundheitliche Gefahren frühzeitig zu entdecken. Zu diesem Zweck wurden die sportmedizinischen Untersuchungen überarbeitet, die Basisuntersuchung wird für alle AthletInnen in Sportvereinen Pflicht, um sie verantwortungsbewusst und gesund durch Training und Wettkämpfe zu begleiten. Der Selbstbehalt bleibt weiterhin gering, die Kosten werden durch das Land und weitere Versicherungsträger gestützt. Auch die sportklinische Untersuchung wurde überarbeitet und aufgewertet. Marc Sohm, Sportmediziner am Olympiazentrum Vorarlberg, verwies auf das Beispiel Italien, wo es gelungen ist, das Risiko für SportlerInnen, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, dank verpflichtender jährlicher sportmedizinischer Untersuchungen deutlich zu senken.

Fundierte Unfallprävention je nach Sportart 
In Sachen Unfallprävention wird in erster Linie bei FunktionärInnen und TrainerInnen angesetzt, um im Rahmen laufender Information und Fortbildung deren Bewusstsein für das Thema zu stärken. Die Fortbildung ist für die Bildungsprämie und somit für den Antrag zur Förderung zugelassen. Des weiteren wird Vereinen und Verbänden eine individuelle Risikoanalyse für ihre jeweilige Sportart angeboten. Kompetente fachliche Unterstützung leistet dabei „Sicheres Vorarlberg“, wissenschaftliche Begleitung das Olympiazentrum Vorarlberg. „Die Sicherheit im Sport ist keine Option, sondern eine Verpflichtung. Das Projekt hat den Anspruch, dafür die bestmögliche Unterstützung anzubieten, ohne aber das Wesen einer Sportart zu verfälschen“, sagte „Sicheres Vorarlberg“-Geschäftsführer Mario Amann.

Fairer Sport durch Anti-Doping
Auch im Kampf gegen Medikamentenmissbrauch und Doping setzt „sicherer Verband | sicherer Verein“ intensiv auf Prävention und Bewusstseinsbildung. Informationen, Erkenntnisse sowie Angebote zur Aus- und Fortbildung werden über die digitale Sportplattform des Landes Vorarlberg (www.sportlich-spitze.at) an FunktionärInnen, Verantwortliche, TrainerInnen und AthletInnen kommuniziert.

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