Die MotoGP in Indien

Qualifying und Sprint Samstag, ab 07:40 Uhr; Rennen Sonntag, ab 08:20 Uhr

Die längste und härteste Fernost-Tour aller Zeiten beginnt mit einer Premiere: Erstmals fahren die Königsklässler in Indien um WM-Punkte. ServusTV Experte Stefan Bradl nimmt die vielen Fragezeichen vor der Reise ins Ungewisse gewohnt gelassen: „Man darf sich bloß keinen Kopf machen.“ ServusTV zeigt die MotoGP aus dem gigantischen Vielvölkerstaat am Samstag und Sonntag live.

Qualifying ausschlaggebend
In Misano Adriatico zauberte Pramac-Pilot Jorge Martín ein perfektes Wochenende auf den Asphalt. „Er steht nicht umsonst auf Platz zwei in der WM“, sagt ServusTV-Experte Stefan Bradl. „Immerhin konnte er auch am Sachsenring voll punkten.“ Schon mit der Pole Position habe der Spanier ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. „Die erste Reihe ist mittlerweile ausschlaggebend, weil das Qualifying für Sprint und Rennen zählt und das Überholen aufgrund der vielen Aerodynamik und des Dirty Airs immer schwieriger wird.“

Ausgebliebene Beförderung als Motivation
Dass bei Martín noch die Enttäuschung mitschwingt, mit der neuen Saison keine Beförderung ins Werksteam erhalten zu haben, kann sich Bradl durchaus vorstellen. „Es wird ihn sicher motivieren. Er will Ducati natürlich zeigen, dass er um Siege mitfighten kann und sie aufs falsche Pferd gesetzt haben.“

Gibt’s einen Weltmeister-Privatier? 
Francesco Bagnaia wiederum habe nach dem schlimmen Barcelona-Crash mit zwei dritten Rängen fast das Maximum herausgeholt, meint der ServusTV-Experte. „Man darf diese Leistung nicht unterschätzen. Topfit war er nicht.“ Ein Titelduell zwischen Bagnaia und Martín, der sich als erster Privatier die WM-Krone aufsetzen könnte, beschäftigt Bradl indes nicht. „Wir haben noch acht Rennen, jedes Wochenende sind 37 Punkte zu holen. Und Bezzecchi ist ja auch noch da. Vor allem in Übersee kann so viel passieren. Da müssen wir nicht spekulieren.“

Tour der Extreme 
Apropos Übersee: In nur acht Wochen sind sieben WM-Stopps mit enormen Distanzen, belastenden Zeitzonensprüngen und unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen zu absolvieren, für den ServusTV-Experten zu viel. „Die Ansprüche, die an die Fahrer gestellt werden, sind grenzwertig. So ein Trip schlaucht Geist und Körper extrem. Da heißt es, gesund bleiben, Konstanz zeigen, top performen.“

Kaum Informationen zur Strecke
Gleich zum Auftakt der Rundreise betritt die Motorrad-Weltmeisterschaft Neuland. „Indien wird eine ganz interessante Geschichte, weil kein MotoGP-Bike je auf der Strecke gefahren ist und es auch keine Reifentests gab. Bisher konnte man sich den Kurs nur auf YouTube-Videos anschauen und auf der Playstation alte Formel-1-Rennen fahren“, erklärt Bradl. Von 2011 bis 2013 machte die Königsklasse des Vierradsports am Buddh International Circuit Station, nach drei Siegen von Sebastian Vettel verabschiedete man sich wieder aus dem Subkontinent.

Hügeliges Gelände
Selbstverständlich habe auch er sich das Layout der von großen Höhenunterschieden und schnellen Richtungswechseln geprägten Strecke in der Satellitenstadt Greater Noida vor den Toren Delhis studiert, verrät der ServusTV-Experte, der im laut UNO-Berechnungen inzwischen bevölkerungsreichsten Land der Erde die Kunden-Honda des verletzten Álex Rins pilotieren wird. „Ich lasse das Wochenende aber einfach auf mich zukommen.“

Chaos bei Anreise
Schon im Vorfeld hatte es Kritik an den strengen Auflagen gegeben, wegen Visa-Problemen verzögerte sich die Anreise einiger Fahrer und Mechaniker, auch die ServusTV-Crew war betroffen. „Die Dorna hat den Grand Prix durchgedrückt und letztlich fahren wir jetzt dort“, zeigt sich Bradl pragmatisch. „Immerhin ist Indien einer der größten Zweirad-Märkte der Welt.“ Trotz des riesigen Areals wurden auch die Auslaufzonen der Strecke bemängelt. „Diese Passagen sollen schon etwas entschärft worden sein. Man muss sich aber selbst ein Bild machen.“

Chance für Marc Márquez?
Eine Einschätzung zum Rennausgang sei in Anbetracht des unbekannten Terrains schwer, gesteht Bradl, auf Ducati zu setzen stelle jedenfalls kein Risiko dar. „Ich sehe aber auch eine Möglichkeit für Marc Márquez, weil niemand die Strecke kennt, es keine Daten gibt und Marc nie lang braucht, um irgendwo schnell zu sein. Diesen Vorteil kann er mit seinem fahrerischen Können vielleicht nutzen.“

Buddh Circuit im Porträt
Rund um die Rennaction stellt ServusTV den neuen WM-Schauplatz vor, Track-Lap von ServusTV-Experte Alex Hofmann inklusive, der auch auf die klimatischen Herausforderungen in Greater Noida eingeht. Ein weiterer Beitrag zeigt Stefan Bradls Einstimmung auf die Indien-Expedition bei der OldtimerGP in Schwanenstadt. Und neben der Analyse des Titelkampfes gibt’s einen Rückblick auf den Misano-Test, bei dem KTM mit einem Carbon-Rahmen einen Paradigmenwechsel einleitete. Alina Marzi und Alex Hofmann melden sich direkt vom Buddh International Circuit, den Kommentar liefern Philipp Krummholz und Sandro Cortese.

IndianOil Grand Prix of India LIVE bei ServusTV:
Samstag (23. September):
07:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
08:35 Uhr: Analyse Qualifying
09:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
10:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
11:30 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
12:25 Uhr: Analyse Sprint

Sonntag (24. September):
08:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
09:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
10:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
12:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
12:45 Uhr: Analyse MotoGP

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