Schnell, abgeklärt und fehlerlos – Porsche-Pilot Thomas Preining (A) hat am Sonntag auf dem Lausitzring seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Titelverteidiger von Manthey EMA schlug im entscheidenden Moment eiskalt zu und sicherte sich mit zwei starken Überholmanövern seinen insgesamt sechsten DTM-Erfolg. „Das war eines der besten DTM-Rennen, das ich als Fahrer bisher erlebt habe. Entscheidend für den Sieg war unsere Strategie mit einem frühen Boxenstopp. Nach dem Reifenwechsel konnte ich zwar nicht direkt die Führung übernehmen, mich aber in eine gute Position bringen. Ich habe direkt attackiert und bin dabei ein bisschen ins Risiko gegangen. Das ist Racing in der DTM“, analysierte Preining, der im Gesamtklassement auf Rang zwei vorrückte. Hinter dem 25-Jährigen folgte das Duo von Abt Sportsline: Kelvin van der Linde (ZA) wurde mit einem Rückstand von 1,44 Sekunden Zweiter und baute damit seine Führung in der Tabelle aus. Teamkollege Ricardo Feller (CH) beendete den vierten Saisonlauf auf Rang drei – die gleiche Position belegt der Audi-Fahrer in der Gesamtwertung. 45.500 Besucher erlebten am Lausitzring zwei völlig unterschiedliche Rennen.
Während der Samstagslauf wegen sintflutartiger Regenfälle mehrfach unterbrochen werden musste, gab es am Sonntag bei trockenen Bedingungen viele Positionskämpfe und harte Rad-an-Rad-Duelle.
Beim Start zum vierten DTM-Lauf der Saison am Sonntagmittag behauptete Pole-Setter Preining zunächst die Führung vor Feller und Kelvin van der Linde, der den vor ihm liegenden Mirko Bortolotti (I/SSR Performance) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 überholen konnte. Dem immer schneller werdenden Audi-Pilot Feller gelang es in der vierten Runde, an Preining vorbeizuziehen und sich an die Spitze des Feldes zu setzen. Nach einer Safety-Car-Phase und dem anschließenden Re-Start konnte der Schweizer seine Führung auf knapp eine Sekunde ausbauen.
Nach den Pflicht-Boxenstopps schlug die Stunde von Preining. Der Österreicher holte sich als erster Fahrer im Feld neue Pirelli-Reifen und brachte sie schnell ins optimale Temperaturfenster. Dadurch überholte Preining zunächst Feller und kurz darauf Kelvin van der Linde, die durch spätere Stopps auf kälteren Reifen den Porsche-Werksfahrer nicht aufhalten konnten. Auch Feller drückte sich anschließend mit Fahrzeugkontakt an van der Linde vorbei, die Rennleitung ordnete jedoch aufgrund des Kontaktes einen Platztausch an. Ungeachtet dessen kontrollierte Preining das Geschehen an der Spitze und überquerte nach 42 Umläufen vor Kelvin van der Linde und Feller als Erster die Ziellinie.
Bortolotti folgte auf Rang vier, Platz fünf ging an seinen Markenkollegen Luca Engstler (Kempten/Lamborghini Team Liqui Moly by GRT). René Rast (Bregenz) von Schubert Motorsport wurde als bester BMW-Pilot Sechster. Maro Engel (Monaco) vom Mercedes-AMG Team Winward brillierte erneut mit einer glänzenden Strategie und konnte sich dank eines sehr späten Boxenstopps von Startplatz 20 auf Position sieben vorkämpfen. Auf Rang acht und neun folgten mit Sheldon van der Linde (ZA) und Marco Wittmann (Fürth) die Teamkollegen von Rast im BMW M4 GT3. Lucas Auer (A) beendete das vierte Saisonrennen der DTM auf dem Lausitzring im Mercedes-AMG GT3 als Zehnter.
Kelvin an der Linde: „Als Tabellenführer vom Lausitzring abzureisen, fühlt sich super an. Es ist eine großartige Leistung unserer Mannschaft, nach dem schwachen Auftakt in Oschersleben in so kurzer Zeit einen solchen Umschwung hinzulegen. Leider ist mir direkt nach dem Boxenstopp auf noch kalten Reifen ein kleiner Fehler unterlaufen, den hat Thomas Preining sofort genutzt.“
Ricardo Feller: „Zwischenzeitlich habe ich mich schon ganz oben auf dem Podium gesehen, am Ende muss ich mit dem dritten Platz zufrieden sein. Die Berührung im Duell mit meinem Teamkollegen Kelvin van der Linde war keine Absicht. Ich hatte in der Situation einfach nicht erwartet, dass er so weit auf die Innenbahn zieht.“
Ergebnis, 4. Meisterschaftslauf, Dekra Lausitzring
1. Thomas Preining (A/Manthey EMA)
2. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline), +1,441 Sekunden
3. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline), +3,083 Sekunden
4. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +3,721 Sekunden
5. Luca Engstler (D/Lamborghini Team Liqui Moly by GRT), +7,501 Sekunden
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