Der Asphalt des Yas Marina Circuits in Abu Dhabi stand heute unter einer besonderen Belastungsprobe. Im Rahmen der Gulf 12 Hours kühlte er praktisch nie ab. Nicht einmal ein kurzer, aber um so heftiger Regenguss vermochte dies zu tun. Nichtsdestotrotz beeinflusste der jähe Schauer die Mission Podestplatz, zu welcher das Wiener Baron Motorsport Team mit den Piloten Ernst Kirchmayr (Österreich), Matus Vyboh (Slowakei), Axel Sartingen (Deutschland) und Daniele di Amato (Italien) in der Klasse GT3-A zu dem 12-Stunden-Spektakel angetreten war.
Matus Vyboh, der nach Sartingen und Kirchmayr für den dritten Stint ins Cockpit des Ferrari 488 GT3 gewechselt war, entglitt auf der klitschnassen Fahrbahn kurz der Bolide, und die Rutschphase fand erst in der Straßenbegrenzung ein abruptes Ende. Schmerzliches Fazit: rechte Front so schwer beschädigt, dass ein konkurrenzfähiges Weitermachen nur durch eine längere Reparaturzeit möglich war. Die Chance auf den erhofften Podestplatz war somit relativ schnell dahin, denn nach dem unfreiwilligen Boxenstopp konnte Daniele di Amato erst mit 15 Runden Rückstand wieder ins Renngeschehen eingreifen.
Dabei hatte alles so gut begonnen. Platz zwei nach dem Qualifying, kurzzeitig sogar die Klassenführung im Rennen. Unmittelbar vor dem Missgeschick lag Matus Vyboh auf Platz drei. „Schade, eigentlich war alles angerichtet, um unser Ziel zu erreichen. Aber nach so einen Rückstand ist außer Schadensbegrenzung leider nichts mehr möglich“, haderte Teamchef Philipp Baron mit dem Schicksal. Und diese Schadensbegrenzung leistete die Team- wie auch die Pilotencrew mit viel Einsatz und höchst anständig. Angeführt vom immens schnellen Oberösterreicher Ernst Kirchmayr holten Axel Sartingen, Matus Vyboh und Daniele di Amato alles aus dem feuerroten Boliden heraus. Eine neuerlich notwendige Reparaturphase an der beschädigten Karosserie degradierte die beherzte Aufholjagd der Baron-Mannen dann jedoch zur endgültigen Sysiphus-Arbeit. Dass man mit Platz sechs in der GT3-A-Klasse schlussendlich nur ein Platz hinter dem letztjährigen Ergebnis bei den Gulf 12 Hours ins Ziel kam, zeugt von der durchaus vorhandenen Schlagkraft des Piloten-Quartetts, ist jedoch nur ein schwacher Trost. Teamchef Philipp Baron bringt es kurz und bündig auf den Punkt: „Der Speed war da, das Glück leider nicht!“
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