Erste Gespräche über Mindestlohn

AK fordert mehr Lohn für Heldinnen und Helden der Corona-Krise – Land will vorerst bei Arbeitsbedingungen ansetzen

Was im armen Burgenland geht, sollte doch auch im reichen Vorarlberg möglich sein. Deshalb fordert die AK Vorarlberg 1700 Euro netto Mindestlohn für jene Menschen, die in der Corona-Krise das Land am Laufen hielten. Die Landesregierung argumentiert mit der angespannten Budgetlage.

Zur Erinnerung: Sie saßen an der Kassa oder betreuten Senioren in den Heimen, pflegten Kranke oder waren im Bereich Hygiene unersetzlich. Dass viele von ihnen weniger als zehn Euro netto pro Stunde verdienen, ist nach Ansicht der AK eine Schande. Mehr als 6100 Menschen teilten diese Ansicht in der AK-Umfrage zur Wertschätzung und Bezahlung systemrelevanter Berufe. Sie finden, es ist „höchste Zeit“ und „schon lange überfällig“, dass Vollzeitarbeit mit mindestens 1700 Euro netto im Monat wertgeschätzt wird. Die Online-Petition der AK haben rund 3500 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger in kurzer Zeit unterschrieben.
AK-Präsident Hubert Hämmerle, Vizepräsident und Geschäftsführer der zuständigen Fachgewerkschaft der Privatangestellten Bernhard Heinzle und Direktor Rainer Keckeis haben das drängende Anliegen mit Landeshauptmann Markus Wallner diskutiert. Denn das Land könnte mit gutem Beispiel vorangehen. Auch die Dienstgeber im Handel und den Gesundheits- und Sozialberufen sind gefordert.
Ein Mindestlohn von 1700 Euro netto pro Monat, das bedeutet zehn Euro netto in der Stunde. „Das ist wirklich nicht zu viel verlangt“, argumentiert Hämmerle. So viel braucht man, um im Hochpreisland Vorarlberg einigermaßen gut über die Runden zu kommen.
Das Land seinerseits sieht sich infolge der Coronakrise arg unter Druck. Das Anliegen ist für den Landeshauptmann nachvollziehbar, angesichts der angespannten finanziellen Situation sucht das Land gegenwärtig Wege, die Arbeitsbedingungen der Betroffenen zu verbessern. AK und Land wollen die Gespräche fortsetzen.
Eine Million Menschen arbeiten in ganz Österreich in „systemrelevanten“ Berufen. Das hat die AK erhoben. Berufe mit hohem Frauenanteil sind besonders schlecht bezahlt. Hoch ist der Frauenanteil  in der Kindergartenpädagogik (88 Prozent), im Supermarkt (86 Prozent), bei Reinigungs- (83 Prozent) und Pflegekräften (82 Prozent).

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