Schweizer im Rosberg Audi gewinnt erstmals seit November 2020. Mirko Bortolotti übernimmt mit Platz 3 die Führung in der Fahrerwertung. Alle sechs Marken unter den Top 7 vertreten.
Alles Müller im zweiten DTM-Rennen der Saison 2022! Der Schweizer Nico Müller feierte am Sonnntag in Portimão seinen insgesamt elften Sieg in der DTM. Der 30-jährige landete vor Felipe Fraga im Red Bull AF Corse Ferrari. Der Brasilianer gewann mit 1:41,681 den Autohero Fastest Lap Award und sicherte sich so einen Extrapunkt. Abermals als Dritter kam Mirko Bortolotti im GRT Lamborghini ins Ziel. In der Gesamtwertung führte der Italiener mit 35 Punkten vor Müller (28 Zähler) und Lucas Auer (AUT/26 Punkte).
Am Start veteidigte Müller seine Führung auf der Innenseite konsequent gegen Bortolotti, nachdem er bereits im Qualifying am Morgen der Schnellste war. Der Vizemeister von 2019 und 2020 freute sich über seinen ersten DTM-Sieg seit November 2020 in Hockenheim: „Ich bin einfach sehr froh, wir haben so hart dafür gearbeitet. Wir wissen, wie hart diese Meisterschaft in diesem Jahr ist, umso glücklicher sind wir, dass wir diesen Sieg geschafft haben.“
Die 29 Top-Piloten boten auch im zweiten Rennen an der Algarve beste Motorsport-Unterhaltung, zeigten zahlreiche Überholmanöver. Zu den Gewinnern im Rennen zählten Walkenhorst BMW-Pilot Marco Wittmann (GER), der von Platz 7 auf 4 nach vorne fuhr, und Titelverteidiger Maximilian Götz (GER), der im WINWARD Mercedes-AMG von 10 startete und am Ende Fünfter wurde vor Kelvin van der Linde (RSA) im Audi von Team ABT Sportsline. Als bester Porsche-Fahrer kam der Belgier Laurens Vanthoor von SSR Performance auf Platz 7 ins Ziel. Pech hatte der Sieger vom Vortag: Lucas Auer musste nach seinem Pflichtboxenstopp eine Runde später direkt wieder an die Box und kam als 22. ins Ziel.
Rallye-Ikone Sébastien Loeb (FRA) beendete das Rennen im AlphaTauri AF Corse Ferrari auf Platz 18, drei Plätze vor ihm landete David Schumacher (GER, WINWARD Mercedes-AMG), der durch einen langen ersten Stint lange führte und am Ende neun Plätze gut machte und von 24 auf 15 nach vorne fuhr.
Der Meisterschaftsführende Bortolotti zog nach zwei dritten Plätzen natürlich ein positives Fazit vom Auftakt-Wochenende: „Gestern hat es sich wie eine Niederlage angefühlt, heute ein bisschen wie ein Sieg. Das war ein absolut hart umkämpftes Rennen. Ich freue mich jetzt sehr auf den Lausitzring, die Strecke war in den letzten Jahren gut für mich – auch wenn die DTM-Version mit Turn 1 noch mal herausfordernder ist.“ Die DTM-Saison 2022 umfasst ingesamt 16 Rennen, die nächsten beiden Rennen stehen vom 20.-22. Mai an. Dann jagen die Weltklassefahrer der DTM durch die Steilkurve am DEKRA Lausitzring Turn 1 powered by Autohero.
Lucas Auer: Gestern Sieger, heute Pechvogel!
Nach einem Missgeschick beim Pflichtstopp war heute das Rennen für den Kufsteiner faktisch nach sieben Runden bereits zu Ende
Gestern Sieger, heute der große Pechvogel – das ist das Kurz-Fazit von Lucas Auer nach dem ersten Rennwochenende der DTM 2022 in Portimao. Denn nach seinem gestrigen, insgesamt achten Sieg blieb der 27jährige heute mit seinem WINWARD Mercedes-AMG GT3 ohne Punkte, wurde am Ende als 22. klassiert.
Der Sieg ging heute an den Schweizer Nico Müller (Audi), gefolgt von Felipe Fraga (Bra/Red Bull Ferrari) und Mirko Bortolotti (Lamborghini), der nach zwei Rennen mit 35 Punkten auch die Gesamtwertung vor Müller (28) und Auer (26) anführt.
Was ist passiert? Auer erreichte im heutigen Qualifying Rang 5, ging aber von P4 (mit 25 Kg Zusatzgewicht nach seinem gestrigen Erfolg) ins Rennen, da Sheldon Van der Linde wegen einer Strafe um drei Plätze rückversetzt wurde. Der Start verlief ohne Zwischenfälle, Auer hielt Rang vier, wehrte alle Angriffe von Marco Wittmann ab, und kam in Runde 7 zum Pflichtstopp. Dort passierte es: Nach einem Problem mit dem Schlagschrauber fuhr Auer mit einer nicht festsitzenden Radmutter aus der Box, musste nach einer Runde deshalb wieder rein – das war’s dann . . .
Lucas Auer: „Die Pace wäre wieder ok gewesen – obwohl mit dem Zusatzgewicht natürlich härter als gestern. Leider haben wir dann beim Boxenstopp alles verloren. Das Rad war nicht richtig angezogen. Warum? Keine Ahnung. Schon sehr bitter.“
Mirko Bortolotti in Portimão erneut auf dem Podium
Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti erkämpft im Sonntagsrennen in Portugal den dritten Platz und die Tabellenführung. Grasser Racing reist an der Spitze des Teamklassements aus Portugal ab. Teamchef Gottfried Grasser: „Es war für uns ein fantastischer Start in die DTM. Ich denke, unsere Platzierung in der Meisterschaft zeigt, dass wir sehr viel richtig gemacht haben.“
Erfolgreiches Debüt-Wochenende für GRT in der DTM. Das Lamborghini-Team aus der Steiermark reist vom Saisonauftakt auf dem Autódromo Internacional do Algarve mit der Meisterschaftsführung im Gepäck ab. Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti eroberte am Sonntag mit Erfolgsballast durch das Podium vom Vortag ein weiteres Top-Resultat. Nach Rang zwei im Qualifying steuerte er den Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 63 im Rennen souverän auf den dritten Platz. In der Tabelle liegen der Italiener und GRT mit 35 Punkten an der Spitze der Fahrer- sowie Teamwertung. Die nächste Station der DTM 2022 steht vom 20. bis 22. Mai auf dem Lausitzring an.
Mirko Bortolotti (ITA)
#63 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P2 – Rennen: P3
Im zweiten Qualifying setzte Mirko Bortolotti erneut alles auf eine Karte. Kurz vor Schluss fuhr er mit nur einem Run den zweiten Startplatz heraus. Während der Anfangsphase des Rennens behauptete er sich zunächst als erster Verfolger des Führenden, konnte aufgrund des zusätzlichen Gewichts in seinem Lamborghini Huracán GT3 EVO jedoch nicht nach vorne attackieren. Der strategische Ansatz lautete, unter allen Umständen ein Top-Resultat sicherzustellen. Aus diesem Grund vermied der 32-Jährige kostspielige Zweikämpfe und ließ Ferrari-Pilot Felipe Fraga bei dessen Angriff ohne kompromisslose Verteidigung ziehen. Der clevere Ansatz zahlte sich aus, sodass Bortolotti die Ziellinie nach der Renndistanz von 55 Minuten und einer Runde als Dritter überquerte.
Mirko Bortolotti: „Der dritte Platz hat sich gestern wie eine Niederlage angefühlt, aber heute ist es für uns ein Sieg. Mit dem zusätzlichen Gewicht im Auto war es das absolute Maximum. Obwohl ich gestern die Pole geholt habe, war die Runde im zweiten Qualifying meine beste an diesem Wochenende. Im Rennen habe ich die Position zunächst gehalten, merkte dann aber relativ schnell, dass der Ferrari die bessere Pace hat. Es hätte keinen Sinn gemacht, sich mit allen Mitteln gegen ihn zu verteidigen und dabei Zeit zu verlieren. Für mich hatte ein Top-Resultat absolute Priorität und das haben wir mit diesem Podium erreicht. Wir hatten einen guten Start in die Saison und die Meisterschaftsführung ist der verdiente Lohn. Das gesamte Team hat einen mega Job gemacht und so müssen wir weiterarbeiten.“
Rolf Ineichen (SUI)
#19 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P26 – Rennen: DNF
Für Rolf Ineichen hielt der Sonntag auf der 4,653 Kilometer langen Achterbahn in der Algarve nicht das ersehnte Rennglück bereit. Nachdem der 43-jährige Schweizer sein Auto im ersten Lauf kurz nach dem Boxenstopp abstellen musste, war ihm im zweiten Lauf nicht einmal die erste Rennhälfte vergönnt. Nach einem guten Start wurde er in der ersten Kurve ohne eigene Beteiligung in eine Startkollision verwickelt. Der DTM-Neuling musste seinen Sonntag aufgrund der dabei erlittenen Beschädigungen schon nach wenigen Metern beenden.
Rolf Ineichen: „Das erste Wochenende in der DTM war eine wirklich neue Erfahrung. Es ist ganz anders als alles, was ich vorher gemacht habe. Ich muss sehr viel lernen und es ist schade, dass beide Rennen so unglücklich verlaufen sind. In der ersten Kurve sind vor mir mehrere Fahrer kollidiert. Ich bin ausgewichen, aber dann kam schon das nächste Auto von der Seite angeflogen und hat mich getroffen. Das ist großes Pech, aber so ist es im Motorsport manchmal. Trotzdem nehme ich auch positive Eindrücke aus Portimão mit. Die DTM ist eine fantastische Challenge. Das Auto verlangt einen anderen Fahrstil, vor allem im Umgang mit den Reifen. Das zu lernen und umzusetzen ist meine Aufgabe und ich freue mich auf diese Herausforderung.“
Clemens Schmid (AUT)
#85 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P25 – Rennen: P19
Das am Samstag offenbarte Potential war für Clemens Schmid leider keine Garantie für einen erfolgreichen Abschluss seines DTM-Einstands. In einem schwierigen zweiten Zeittraining konnte der Rookie seine starke Leistung vom Vortag nicht bestätigen. Das Rennen bot dem 31-jährigen Österreicher später nicht die Chance zur Wiedergutmachung. Wie Rolf Ineichen zählte er zu den Opfern der ungestümen Startphase. Bei einem Kontakt in der ersten Kurve wurde sein Auto in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Beschädigung war seine Pace massiv eingebremst. Nach einem rundenlangen Fight mit Rekord-Rallyeweltmeister Sebastien Loeb wurde er schlussendlich als 19. abgewunken.
Clemens Schmid: „Es war für mich ein DTM-Debüt mit gemischten Gefühlen. Am Samstag wurde unsere starke Pace nicht belohnt und heute lief es ebenfalls nicht wie erhofft. Im Qualifying habe ich mich mit den Reifentemperaturen schwergetan. Unsere Ausgangslage war dadurch alles andere als gut. Ich war trotzdem guter Dinge, im Rennen Positionen gutmachen zu können, doch für mich war der Sonntag schon nach dem Start entschieden. Ich wurde in der ersten Kurve von einem Konkurrenten getroffen und hatte danach eine verzogene Lenkung. Mit dem Schaden war es nicht möglich, sich in irgendeiner Weise nach vorne zu orientieren. Wir werden unsere Lehren aus diesem Wochenende ziehen und auf dem Lausitzring neu angreifen.“
Alessio Deledda (ITA)
#6 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P29 – Rennen: P23
In seinem zweiten DTM-Rennen spulte Alessio Deledda erneut wichtige Kilometer ab, um sich mit dem Lamborghini Huracán GT3 EVO vertraut zu machen. Der 27-jährige Italiener, der erst vor fünf Jahren im Motorsport begann und bis zuletzt im Formelsport zuhause war, sammelte am Sonntag weitere Erfahrungen im Umgang mit dem GT3-Boliden. Vom 29. Startplatz schob er sich in der Anfangsphase des Rennens auf die 22. Position vor. Ein langer erster Stint und ein später Boxenstopp brachten ihm hauptsächlich neue Erkenntnisse in Sachen Reifenmanagement. Nach 33 Runden sah er die Zielflagge als 23.
Alessio Deledda: „Es war kein einfaches erstes Wochenende in der DTM. Ich muss noch sehr viel lernen und hart an mir arbeiten, denn da ist viel Rundenzeit, die ich noch finden kann. Ich denke, es geht in eine gute Richtung. Ich habe mich im ersten Stint heute deutlich wohler als am Samstag gefühlt und die Pace war besser. In der zweiten Rennhälfte habe ich allerdings Schwierigkeiten bekommen, die Reifendrücke im richtigen Fenster zu halten. Den Reifen zu verstehen ist extrem wichtig und ich werde bis zum Lausitzring daran arbeiten. Ich bin guter Dinge, dass wir bald bessere Resultate erzielen werden.“
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Es war für uns ein fantastischer Start in die DTM. Ich denke, unsere Platzierung in der Meisterschaft zeigt, dass wir sehr viel richtig gemacht haben. In diesem unglaublich konkurrenzfähigen Feld ist es entscheidend, konstant Top-Resultate einzufahren und das ist uns in Portimão gelungen. Durch den verlorenen Sieg am Samstag wurde uns dennoch sofort vor Augen geführt, dass wir uns nicht den kleinsten Fehler erlauben dürfen. Es gab das eine oder andere Thema, das nicht ganz so gepasst hat, wie wir uns das erhofft hatten. Aber wir haben mit starkem Teamwork daran gearbeitet und ich bin stolz auf unsere gesamte Mannschaft, die dieses erfolgreiche Debüt möglich gemacht hat. Es ist für niemanden hier einfach, in diesem harten Wettbewerb fehlerfrei zu bleiben und uns ist das hier sicherlich am besten gelungen.“
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