Die Besichtigungsfahrten der Teams sind im vollen Gange, acht verschiedene Sonderprüfungen müssen die 47 Teams aus dem In- und Ausland besichtigen, um den Aufschrieb zu erstellen. Bei den anspruchsvollen Strecken, die Ex-PWRC-Weltmeister Andreas Aigner gemeinsam mit seinem Organisationsteam auf die Beine gestellt hat, wäre das schon schwierig genug – doch zu allem Überfluss kündigt sich zumindest für den Rallye-Samstag der Škoda Rallye Liezen wechselhaftes Wetter an.
Es könnte also zum gefürchteten „Reifen-Roulette“ kommen, wie auch Top-Favorit Raimund Baumschlager bestätigt: „Wenn die Wettervorhersage stimmt, dann wird es extrem schwierig. Dabei wäre es auch so schon anspruchsvoll genug. Man kann dem Veranstalter nur gratulieren – die Prüfungen sind wunderschön und technisch extrem herausfordernd, teilweise mit einem guten Schotter-Anteil. Es wird auf alle Fälle wichtig, das Hirn einzuschalten und nicht alles zu riskieren. Ich freue mich auf das Duell mit meinem Markenkollegen. Norbert (Herczig, Anm.) ist ja nicht umsonst ungarischer Meister geworden, er ist sehr, sehr schnell. Allerdings kenne ich seine Mankos: Er fährt zum ersten Mal hier in Liezen, während ich die meisten Prüfungen kenne – und er hat einen komplett neuen Beifahrer. Aber von seinem Können her wäre er sicher in der Lage zu gewinnen. Es freut mich, dass er da ist, er ist eine Bereicherung für unseren Sport und für die Škoda Rallye Liezen!“
Eine Bereicherung ist auch Hannes Danzinger: Der Niederösterreicher gibt nach langer Absenz bei der Škoda Rallye Liezen sein „Comeback“ – noch dazu in seinem wahrlich legendären VW Golf IV Kit Car: „Das ist das genialste Auto, das es gibt“, bestätigt Danzinger dann auch sofort freudestrahlend.
Zu viel Risiko möchte Hannes Danzinger aber dennoch nicht gehen: „Ich bin jetzt doch sehr lange nicht mehr im Auto gesessen. So gesehen hoffe ich, dass mir ein vernünftiger Schrieb gelingt, nach dem ich gut fahren kann. Für mich sind ja bis auf zwei Sonderprüfungen alle Strecken völlig neu, da kann man nur gratulieren – es ist nicht der typisch österreichische Rallye-Einheitsbrei! Im Vordergrund steht für uns eindeutig der Spaß an er Sache, wir wollen den Golf vernünftig und spektakulär bewegen und den Fans eine Freude machen.“
Beim großen Favoriten auf den Gesamtsieg im Opel Corsa OPC Cup – das „Grande Finale“ des Cups findet ja bei der Škoda Rallye Liezen statt – sieht es da schon ein wenig anders aus. Christoph Leitgeb ist auf den Titelgewinn fokussiert: „Die Sonderprüfungen sind wirklich wunderschön, ein Traum. Noch schöner wäre es, wenn das Wetter so bleiben würde. Wenn es regnet, dann wird das ganz schön knifflig. Aber auch wenn ich nicht gewinnen, sondern bloß ein paar Punkte holen und ins Ziel kommen muss: Langsam fahren gibt’s auf diesen herrlichen Prüfungen sicher nicht. Wir werden versuchen mit einer möglichst guten Platzierung den Titel zu fixieren.“
Als Mitfavorit auf den Sieg in der 2WD Wertung der Škoda Rallye Liezen gilt der steirische Lokalmatador Günther Knobloch, der sich selbst jedoch etwas aus ebendieser Favoritenrolle herausnimmt: „Wir wollen in erster Linie einen guten Rhythmus finden und Kilometer machen. Das ist auf diesen selektiven Prüfungen schon schwierig genug, wenn dann noch Regen dazukommt, wird’s besonders spannend – hoffentlich habe ich ein glückliches Händchen bei der Reifenwahl. Eines ist aber auch klar: Spazierenfahren werden wir nicht, das Podium ist – trotz vieler starker Mitbewerber – das erklärte Ziel.“
Und last but not least freut sich Reini Sampl mit seinem umgebauten Audi TTS auf den Start bei der Škoda Rallye Liezen: „Die Prüfungen sind lässig, besonders die neuen im Ennstal. Mir wären sie aber im trockenen Zustand schon Herausforderung genug. Wenn’s ab morgen wirklich feucht ist, dann wird es sicher haarig, unter anderem weil auf den Straßen ganz schön viel Schmutz liegt. Aber man wächst ja bekanntlich mit der Herausforderung!“
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