Die Beschwerden reißen nicht ab. Obwohl die AK Vorarlberg vor den unseriösen Praktiken mancher Pfuschanbieter im Reinigungsgeschäft warnte, stehen im Konsumentenschutz die Telefone nicht mehr still.
Vermeintliche „Haus & Gartenexperten“ werben weiterhin in ganzseitigen Zeitungsanzeigen oder Hochglanzbeilagen und werden vor allem bei betagten KlientInnen fündig. Einen annähernd 90-jährigen Hausbesitzer etwa kostete das vormittägliche Abkärchern seines Vorplatzes satte 1500 Euro. Kein schlechter Stundenlohn, zumal ihm keine Rechnung ausgehändigt wurde. Eine 70 Jahre alten Kundin wiederum ließ ihre Terrasse putzen und versiegeln und bezahlte für einen Tag Arbeit 5000 Euro. Zufrieden war sie mit der Leistung nicht. Aber ihre Reklamation ging ins Leere. Die Firma war nicht mehr erreichbar.
Die Anbieter versprechen das Blaue vom Himmel. Rabatte von bis zu 35 Prozent sind das Mindeste. Firmen, die besonders dreist unter der Adresse des Hittisauer Gemeindeamts oder des Bregenzer Hauptpostamts auftraten, lösten sich nach kritischer Berichterstattung in Luft auf. Aber schon Tage später tauchen neue Anbieter auf, mit einer anderen vertrauenerweckenden Vorarlberger Adresse und den exakt selben verlockenden Dienstleistungen im Portfolio. Auch hier führt die angegebene Website nur zu bunten Bildern mit Blindtext, ein Impressum sucht man vergebens. Aber recherchieren soll die Kundschaft eh nicht.
Geschickt schwatzen Keiler den KundInnen stattdessen schlechte Arbeit zu stark überhöhten Preisen auf oder gar keine Dienstleistung gegen Vorkasse… Der AK-Konsumentenschutz warnt daher eindringlich davor, mit solchen Anbietern in Kontakt zu treten. Die AK rät, grundsätzlich immer einen alternativen Kostenvoranschlag einzuholen, bevor der Anbieter Hand anlegt. Auch das Vorlegen eines Gewerbescheins ist leider keine Garantie dafür, dass man als AuftraggeberIn nicht später dumm aus der Wäsche schaut.
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