Im Sandoval von Natschbach-Loipersbach matchten sich 43 Piloten in vier verschiedenen Klassen um wichtige Punkte in der immer enger werdenden Meisterschaft. Unter strenger und disziplinierter Einhaltung der 3-G-Regelung (geimpft, getestet oder genesen) machten 450 Zuschauer und Fangruppierungen die dementsprechende Stimmung dazu.
Besonders brisant waren die Ausgangslagen in der Formel 2 und bei den Saloon Cars. Klarer waren die Voraussetzungen in der Heckklasse und leider krankheitsbedingt diesmal auch in der Jugend-Kategorie.
In der Formel 2 musste der Meister von 2018 und heurige Gesamtführende Andreas Gruber aus Würflach die Saison wegen einer Hüftoperation beenden. Die Titelchancen verlagerten sich somit in Richtung Paul Bierl aus Seibersdorf und Bernd Herndlhofer aus Hohe Wand bei Wr. Neustadt. 12 Autos gingen aufgeteilt in zwei Vorlaufgruppen ins Rennen. In der Gruppe 1 sicherten sich der Ternitzer Dominik Haller, der Matzendorfer Andre Fleischer und der Breitenauer David Duskanich je einen Vorlauf. In der Gruppe 2 waren Roland Ritzinger aus Gloggnitz, Bernd Herndlhofer sowie Ex-Meister Gerhard Windstey aus Grafenbach. – Im Finale zeigte aber wieder Bernd Herndlhofer der Konkurrenz den Auspuff und sicherte sich 40 Punkte für den Sieg gegenüber 33 Punkten, die Paul Bierl für Platz drei einstreifen konnte. – Auch das Grande Finale ließ sich Bernd Herndlhofer nicht nehmen und streifte mit dem Sieg noch zusätzlich 50 Punkte ein. Tagessieg plus Übernahme der Gesamtführung, ein großer Tag für den Rundstreckenprofi.
Hochspannend ging es bei den Saloon Cars zu, wo der Puchberger Michael Kindl und der Bad Erlacher Martin Gradwohl nur durch drei Punkte getrennt in den sechsten und vorletzten Renntag der Saison starteten. Auch hier wurden die Vorläufe in zwei Gruppen gefahren. Gruppe 1 konnte Favorit Michael Kindl seine Favoritenrolle unterstreichen, indem er alle drei Vorläufe gewann. In Gruppe 2 schlug vorerst Martin Gradwohl zurück, im zweiten Vorlauf fädelte er jedoch im Duell um den Sieg mit dem Breitenauer Marius Scherz in der Zielkurve im Reifenstapel ein und fabrizierte einen Überschlag. Im dritten Vorlauf war Gradwohl aber wieder in voller Stärke zurück und landete einen neuerlichen Sieg. – Im B-Finale hatte Kevin Troll aus Wilfersdorf die Nase vorn. – Das A-Finale gestaltete sich spektakulär. Der Honda Civic von Marius Scherz stand nach einem kapitalen Motorschaden kurzzeitig in Flammen, während Seriensieger Michael Kindl zuvor schon einen wilden Überschlag zeigte, wieder auf die Räder seines Honda Coupe kam und den Lauf auf Platz sechs beenden konnte. Der Sieg ging an Joachim Gamauf. – Das spannende Grande Finale gewann wiederum Michael Kindl, der sich damit in der Gesamtwertung etwas Luft zu seinem Hauptkonkurrenten Martin Gradwohl verschaffen konnte. Entschieden ist die Meisterfrage hier so wie in der F2 aber keineswegs. Relativ klare Verhältnisse herrschten in der Heckklasse. Hier ging Titelverteidiger Roland Hofmann aus Wien schon mit einem größeren Punktevorsprung auf seine Konkurrenten auf die Bahn. Der dominierende Mann war dann freilich ein Burgenländer. Stefan Holzer aus Oberwart gewann alle drei Vorläufe sowie auch den anschließenden Finallauf. – Im Grande Finale geigte dann aber der Meister auf. Roland Hofmann siegte, scorte damit voll und feierte mit Stefan Holzer punktegleich den Tagessieg. – Der Titel 2021 ist für den Wiener zum Greifen nahe.
Schade war es, dass der seit Beginn der Meisterschaft hochklassige Zweikampf um den Titel in der Jugendklasse zwischen dem Puchberger Alexander Gschaider und dem Landschacher Andre Haider diesmal keine Fortsetzung finden konnte und die Titeljagd dadurch möglicherweise entscheidend beeinflusst wurde. Der in der Meisterschaft knapp führende Alexander Gschaider musste nämlich ebenso wie sein Bruder Daniel corona-bedingt absagen, während Konkurrent Andre Haider diesmal die Möglichkeit hatte, voll zu punkten und sich in der Gesamtwertung weit abzusetzen. Diese Chance nutzte der Niederösterreicher zu 100 Prozent. Andre Haider gewann alle heutigen Rennen, machte damit 85 Punkte und holte sich somit voraussichtlich, aber auch verdient den Titel! Am letzten Renntag genügen ihm nur fünf(!) Punkte zum Jugend-Gesamtsieg 2021.
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