Heuer bislang ein Viertel weniger Verkehrstote als in den Vorjahren

Aber: Bevorstehendes Fronleichnam-Wochenende birgt erhöhtes Unfallrisiko

Auf Österreichs Straßen sind seit 1. Jänner 2024 laut vorläufigen Zahlen des BMI 96 Personen tödlich verunglückt – damit waren um 25 Prozent weniger Verkehrstote zu beklagen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Stand: 26. Mai). Doch auch wenn die Anzahl der Todesopfer zu diesem Zeitpunkt des Jahres noch nie so niedrig war, ist jede:r Tote eine:r zu viel. „Mit Fronleichnam steht außerdem ein verlängertes Wochenende bevor, das leider immer wieder von schweren Unfällen überschattet wird“, mahnt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé zu Vorsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme. „In den vergangenen zehn Jahren starben an den Fronleichnams-Wochenenden in Österreich insgesamt 67 Menschen bei Verkehrsunfällen, mehr als 5.000 wurden verletzt.“

80 Prozent der tödlichen Pkw-Unfälle Alleinunfälle oder Frontalkollisionen
50 Personen – und damit mehr als die Hälfte aller heuer bisher tödlich Verunglückten – kamen in einem Pkw ums Leben, davon wiederum 40 Prozent bei Alleinunfällen. „Hier zeigt unsere Analyse, dass drei Viertel der Abkommensunfälle mit dem Anprall an einem Baum, einem Brückenpfeiler oder ähnlichen Objekten am Straßenrand enden – mit gravierenden Folgen hinsichtlich Verletzungsschwere“, erklärt der ÖAMTC-Experte. „Leider hinkt Österreich den in der aktuellen Verkehrssicherheitsstrategie selbst gesetzten Maßnahmen – darunter vor allem die Gestaltung eines fehlerverzeihenden Straßenraums – deutlich hinterher.“
Weitere 40 Prozent der tödlichen Pkw-Unfälle waren Frontalkollisionen – überwiegend aufgrund von Unachtsamkeit oder Ablenkung. Hierzu hält Nosé fest: „Wir sehen, dass diese Zahlen nicht nachhaltig zurückgehen. Potenzial, Abhilfe zu schaffen, haben Fahrassistenzsysteme, wie z. B. der Notfall-Spurhalteassistent. Dieser ist mit Juli 2024 in allen neu zugelassenen Pkw vorgeschrieben. Von der Verantwortung, hinter dem Steuer stets konzentriert und aufmerksam zu sein, entbinden solche Systeme freilich nicht.“ Untersuchungen des Mobilitätsclubs zeigen jedenfalls bereits jetzt, dass diese Technik die Verkehrssicherheit nachhaltig steigern kann.

Jeder fünfte Verkehrstote zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs – Biker zu Saisonbeginn besonders gefährdet
13 Personen kamen heuer bisher als Fußgänger:innen ums Leben. Viele der tödlichen Unfälle passierten auf Schutzwegen oder im Bereich von Kreuzungen. „Beim Zusammenstoß mit einem Fahrzeug haben ungeschützte Verkehrsteilnehmer:innen immer die schlechteren Karten. Aber auch hier kann die Technik helfen: Automatische Notbremssysteme können Kollisionen effizient verhindern – oder zumindest deren Folgen mildern“, so der ÖAMTC-Experte. In Hinblick auf die Radfahrenden – 2024 kamen bisher vier bei Verkehrsunfällen ums Leben – fordert Nosé dringende Maßnahmen, um der in den vergangenen Jahren überproportional steigenden Anzahl der Alleinunfälle entgegenzutreten.
Der heurige Saisonstart ist für die meisten Biker bereits erfolgt – das erkennt man leider bereits auch anhand der Statistik: Bislang kamen 13 Motorradfahrende bei Verkehrsunfällen ums Leben. Gerade zu Saisonbeginn müssen Biker darauf achten, es langsamer anzugehen. Nosé: „Generell sind fast 40 Prozent der Motorradunfälle Alleinunfälle – verursacht durch nicht angepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit oder Ablenkung sowie missglückte Überholmanöver.
Der Mobilitätsclub empfiehlt Motorradfahrenden, ihre Geschwindigkeit stets an die Fahrbedingungen anzupassen und vorausschauend zu fahren. Mit verbesserter und geübter Fahrtechnik könnten viele Unfälle verhindert werden.

Verkehrsteilnehmer:innen und Exekutive sind gefordert
Für den sicheren Verlauf eines verlängerten Wochenendes, wie es aktuell vor der Tür steht, braucht es das gute Zusammenspiel von Verkehrsteilnehmer:innen und Exekutive. Verstärkte Polizeipräsenz mit zusätzlichen Kontrollen ist notwendig und das beste Mittel, um Aufmerksamkeit und korrektes Verhalten der Verkehrsteilnehmer:innen zu stärken. „Die Exekutive sollte neben den Hauptverkehrsrouten vor allem auch auf stark befahrenen Motorrad- und Ausflugsrouten vor Ort sein“, hält Nosé abschließend fest. „Kfz-Lenker:innen sollten wiederum auf folgende Punkte achten: Adäquate Geschwindigkeit, angepasste Fahrweise und ausreichender Sicherheitsabstand. Wichtig sind volle Konzentration auf das Fahren und eine defensive Fahrweise – dann steht der sicheren Fahrt ins Wochenende nichts mehr im Wege!“

Unfälle mit Personenschaden sowie dabei Getötete am Fronleichnam-Wochenende

 JahrGetöteteUPS
20144464
201513600
20169515
20176521
20186516
20196453
20205519
20216514
20227534
20235noch nicht veröffentlicht

Quelle: Statistik Austria, BMI; Bearbeitung: ÖAMTC Unfallforschung

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