Hoeckle Austria blickt trotz der Krisenstimmung in der Branche optimistisch in die Zukunft. Ein Jahr nach der Übernahme des Betriebs vom geschlossenen Standort Mössingen (Deutschland) werden – zusätzlich zu den gut 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – weitere 15 Arbeitskräfte gesucht. Der Pleuel- und Kurbelwellenhersteller investiert am Firmensitz in Langenegg weitere 500.000 Euro in die Automatisierung. Damit soll die Effizienz steigen, um den Standort noch konkurrenzfähiger zu machen.
Hoeckle hat turbulente Jahre hinter sich: Nach der Insolvenz der Eberhard Hoeckle GmbH 2017 folgte die Übernahme durch die tschechische Jet Investment Gruppe. Sie entschloss sich im vergangenen Jahr zur Schließung des Hoeckle-Stammwerks in Mössingen (Baden-Württemberg/Deutschland). Die gesamte Fertigung wurde im Herbst 2019 in Langenegg im Bregenzerwald konzentriert.
Ein Jahr später sieht CEO Petr Benes das Unternehmen – trotz der Einschnitte durch die Corona-Pandemie – wieder auf einem guten Weg. Den aktuellen Stand von gut 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde das Unternehmen halten können, erwartet der Hoeckle-CEO: „Nach der Insolvenz 2017 haben sich unsere neuen Eigentümer bewusst für den Standort Langenegg entschieden. Heute bin ich mehr denn je überzeugt, dass das die richtige Entscheidung war.“ Aufgrund erhöhter Stückzahlen bei bestehenden Aufträgen und Kunden werden derzeit sogar 15 neue Mitarbeiter gesucht.
Investition in Effizienz
Bereits 2018 und 2019 investierte Hoeckle Austria rund 2 Millionen Euro in Langenegg. Für ein im vergangenen Jahr gestartetes Automations-Projekt nahm das Unternehmen nun neuerlich 500.000 Euro in die Hand. Insgesamt wurden acht Industrieroboter angeschafft, die Maschinen für verschiedene Bearbeitungsschritte bestücken.
„Unsere Pleuel durchlaufen knapp ein Dutzend verschiedene Bearbeitungsschritte“, erklärt Hoeckle-CEO Petr Benes: „Das Bestücken der Maschinen lässt sich gut automatisieren. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen wir unsere Effizienz steigern.“
Mit dieser Prämisse startete der Hersteller von Pleuelstangen und Kurbelwellen 2020 sein Automationsprojekt. Im Laufe der ersten Jahreshälfte ist an fünf Stationen – dem Messen, Wiegen, Honen, Tarieren und Bürsten – der Einsatz von sechsachsigen Industrierobotern geplant. Drei weitere folgen in den kommenden Monaten. Die Stationen sind mit Gittern gesichert. Der Roboter greift die Pleuel aus Körben oder speziellen Gestellen, legt sie für die Maschine auf und retourniert die Pleuel nach erfolgter Bearbeitung.
Gezielter Know-how-Aufbau
Die Programmierung der Roboter, der Steuerung und den Bau der Handlingstationen wird Hoeckle selbst bewerkstelligen. „Wir wollen hier gezielt Know-how aufbauen, um auf zukünftige Anforderungen flexibel reagieren zu können“, erklärt Benes. Ein weiteres Einsatzgebiet für die Roboter ist etwa das Handling der Pleuel im Zuge der Endkontrolle. „Hier müssen unsere erfahrenen Mitarbeiter nur noch eingreifen, wenn unzulässige Abweichungen auftreten“, sagt Strategieleiter Fabian Sala.
Die Abläufe zur Bearbeitung der Pleuel selbst bleiben unverändert: „Die Fahrzeughersteller haben uns aufwändig zertifiziert und daran wollen wir nicht rühren“, erklärt Sala. Mit dem Einsatz der Industrieroboter sei kein Abbau von Arbeitsplätzen verbunden, betont er: „Wir heben die Arbeitsqualität für unsere Mitarbeiter und spielen sie für anspruchsvollere Tätigkeiten frei.“
Infos: www.hoeckle.com
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