Homunculus-Sonne geht am Emser Kirchplatz auf

Eine künstlerische Intervention des Vereins „Homunculus“ erinnert an den auf 2021 verschobenen Start des gleichnamigen Figurentheaterfestivals. Zwei Wochen lang strahlt der Vorplatz der Stadtpfarrkirche St. Karl mit in Festivalgelb gemalten Sonnenstrahlen.

Das Motto des abgesagten Festivals (mit geplantem Start 14.5.2020) lautet „Sonne, Mond und Sterne“. Dazu passend bringt der Verein Homunculus die „Sonnenstrahlen“, die früher mit strahlenförmig über den Kirchplatz verlegten Granitplatten sichtbar waren, mit gelber Farbe wieder zum Vorschein. Geschäftsführer Dieter Heidegger: „Unser Festival findet zwar nicht statt, wir wollen dennoch wie geplant auf die „Homunculus“-Zeit aufmerksam machen und bringen den Kirchplatz mit unserer künstlerischen Intervention zum Strahlen: Ca. 340 Laufmeter werden dank Unterstützung der Firma Bartenbach Straßenmarkierungen mit von Farben Morscher gestelltem Material temporär im Festival-Gelb gefärbt. Die Kirchplatz-Sonne wird damit für zwei Wochen sichtbar sein. Nach ca. zwei Wochen wird sich die wasserlösliche Farbe wieder verflüchtigen und die Vorfreude auf das 30. Jubiläumsfestival vom 6. bis zum 14. Mai 2021 bleiben.“
DDr. Thomas Heilbrun von der Pfarre St. Karl verfasste zur „strahlenden Homunculus-Aktion“ einen begleitenden Text, der vor der Pfarrkirche auf einer Stele von Künstler Günther Blenke angebracht worden ist:
Die Sonne als Gottessymbol…
…ist ein uralter Menschheitsgedanke. Er findet sich auch im Christentum, z.B. im Kirchenlied „Sonne der Gerechtigkeit“. Die ursprüngliche Gestaltung des Hohenemser Kirchplatzes erinnert an diesen Gedanken mit den Strahlen, die von der Kirche ausgehen. Homunculus mit seinem Thema „Sonne, Mond und Sterne“ will diese Gestaltung für das Festival neu beleben.

Geschichte der Emser Sonnenstrahlen am Kirchplatz
Ende der 1980er Jahre wurde der Kirchplatz in Hohenems nach Plänen des Architekten Prof. Dr. Ernst Hiesmayr (plante u.a. die Wirtschaftskammer in Feldkirch) mit Sonnenstrahlen aus Granitplatten neugestaltet. Der Platz vor dem Eingang der Pfarrkirche St. Karl wurde durchgängig mit Pflastersteinen bedeckt und als Halbkreis angelegt, der die Sonne symbolisiert. Strahlenförmige Granitbahnen verliefen als „Sonnenstrahlen“ über den Kirchplatz. Neben der optischen Wirkung erhoffte sich die Stadt damals eine Geschwindigkeitsreduktion. Der Durchzugsverkehr verursachte viel Lärm, der durch die Pflastersteine verstärkt wurde: Kurze Zeit nach der Fertigstellung wurde die eigentliche Durchgangsstraße wieder von den Pflastersteinen befreit und durch Asphalt ersetzt. Damit wurden auch die „Sonnenstrahlen“ aus Granitstein unterbrochen und das Gesamtbild kam nicht mehr zur Geltung.

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