Ja zu einer starken Kammer

194. Vollversammlung der AK Vorarlberg fordert engagierten Ausbau der Elementarbildung und Aktionsplan gegen Kinderarmut

Fachkräftebedarf, gerechte Löhne und Gehälter, endlich leistbarer Wohnraum: Das Vorarlberger Arbeitnehmerparlament hat Antworten auf all die drängenden Fragen. Die AK wurde nicht zufällig 2023 mehr als 142.000 mal um Hilfe gebeten. In der 194. Vollversammlung forderten die Kammerrätinnen und Kammerräte deshalb den Bund auf, die AK auch künftig in ihrer Selbstständigkeit zu achten. Nur die FPÖ trug die Resolution nicht mit.

Die Idee, die Arbeiterkammer an die Leine zu legen, spukt immer wieder durch Politikerköpfe. Klar, das ersparte den Verantwortlichen viele unbequeme Fragen. Etwa, warum die Beschäftigten in Österreich 2022 mehr als 47 Millionen Mehr- und Überstunden ohne Bezahlung oder Zeitausgleich geleistet haben… Das hat die Statistik Austria errechnet, Tendenz steigend. Oder warum die Frauen und Männer in Vorarlberg zwar bundesweit am fleißigsten arbeiten, aber nur das kleinste Stück vom Kuchen erhalten? Von jedem erwirtschafteten Euro kommen gerade mal 44 Cent bei ihnen an. AK Präsident Bernhard Heinzles Liste ist lang: Fachkräfte sind Mangelware, leistbares Wohnen verkommt zum Schlagwort. „Wir haben noch immer keinen Bodenfond.“ Dafür steht ein Rettungsplan für Dorfgasthäuser an erster Stelle. „So ist das halt in Wahlkampfzeiten.“
Auch die AK hat ihre Wahlen zu Jahresbeginn geschlagen und ging mit einem klaren Auftrag daraus hervor. Den will sie nutzen, um so absurden Ideen wie der 41-Stunden-Woche auch künftig laut und klar entgegenzutreten. „Wir haben Ideen für ein besseres Leben in Vorarlberg“, sagt Heinzle, „die anderen kennen nicht einmal den Unterschied zwischen gesetzlicher Höchstarbeitszeit, Mehrarbeitsstunden oder Überstunden. Die Vollversammlung forderte u.a. in gemeinsamen Anträgen von FCG, FSG, HaK, Gemeinsam und NBZ einen wesentlichen Ausbau der Elementarbildung inklusive Rechtsanspruch ab dem ersten Lebensjahr und ein ganzes Paket zur Kindergrundsicherung, „weil es in einem reichen Land keine Kinderarmut geben darf“.

142.000 mal Hilfe und Beratung
Die AK Vorarlberg vertritt die Anliegen von 176.609 Beschäftigten. Mehr als 142.000 mal erhielten AK Mitglieder 2023 kostenlos Beratung. Durch Rechtsvertretung, Interventionen und Dienstleistungen hat das kleine, schlagkräftige Team der AK im Vorjahr 15,9 Millionen Euro für die Mitglieder herausgeholt. Den Rechnungsabschluss 2023 in Höhe von 30 Millionen Euro beschlossen die Kammerrätinnen und Kammerräte von FCG, FSG, HaK, Gemeinsam und NBZ.

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