Jubiläum am Nürburgring: Sheldon van der Linde holt 100. DTM-Sieg für BMW

Spannend, hart, spektakulär – DTM-Fahrer bieten Motorsport-Action in der Eifel. 62.500 Besucher erleben hochklassigen fünften DTM-Stopp am Nürburgring.

Das war ein Befreiungsschlag für Sheldon van der Linde (ZA): Der Südafrikaner feierte am Sonntag auf dem Nürburgring nach 41 spannenden Runden seinen ersten Saisonerfolg und markierte damit den 100. DTM-Rennsieg für BMW. „Von Startplatz acht aus zu gewinnen oder überhaupt aufs Podium zu fahren, habe ich wirklich nicht erwartet. Mein letzter DTM-Sieg ist rund ein Jahr her, daher fühlt sich dieser Moment umso schöner an. Der Zweikampf mit Maro Engel war am Limit, hat aber richtig Spaß gemacht“, erklärte der überglückliche Pilot von Schubert Motorsport nach dem zehnten Saisonlauf. Maro Engel (Monaco) belegte im Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team Winward Rang zwei und stand damit nach Platz drei am Samstag erneut auf dem Treppchen. Dritter wurde Marco Wittmann in einem weiteren BMW von Schubert Motorsport. Samstagssieger Kelvin van der Linde (ZA) baute im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline als Vierter seine Tabellenführung aus.

Beim fünften DTM-Stopp der Saison wurde den 62.500 Besuchern am Nürburgring bei unterschiedlichsten Bedingungen begeisternder und spektakulärer Rennsport geboten. Sheldon van der Linde machte gleich zu Beginn des zehnten DTM-Laufs am Nürburgring fünf Positionen gut und reihte sich hinter Pole-Setter Engel und Audi-Pilot Ricardo Feller (CH) von Abt Sportsline auf Platz drei ein. Markenkollege Wittmann und Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von SSR Performance folgten als Vierter und Fünfter. Nach zwei Safety-Car-Phasen wegen der Bergung von jeweils einem Fahrzeug schob sich Sheldon van der Linde auf Rang zwei vor und attackierte Engel, der das rundenlange harte Duell zunächst für sich entschied.
Nach den Pflicht-Boxenstopps überschlugen sich die Ereignisse. René Rast (Bregenz) kam mit kalten Pirelli-Reifen auf die Strecke zurück und kollidierte in seinem BMW M4 GT3 mit dem neben ihm fahrenden Engel. Der Mercedes-AMG-Fahrer drehte sich, Rast wurde mit drei Penalty-Laps bestraft. Das nutzte Sheldon van der Linde und übernahm Platz eins vor Engel sowie Wittmann. Tabellenführer Kelvin van der Linde (ZA), der nach einer leichten Berührung zu Beginn viel Boden verloren hatte, profitierte von einem schnellen Boxenstopp und übernahm Rang vier. Diese Reihenfolge hatte bis ins Ziel Bestand. Ayhancan Güven (TR) von Manthey EMA gelang die Aufholjagd des Tages. Der Porsche-Pilot verbesserte sich um 14 Plätze und erzielte als Fünfter sein bestes Saisonergebnis.
Einen großen Sprung machte auch Thierry Vermeulen (NL). Der Ferrari-Fahrer vom Team Emil Frey Racing ging als 17. ins Rennen, wechselte als Letzter seine Pirelli-Reifen und wurde Sechster. Porsche-Pilot Thomas Preining (A) zeigte sich wie bereits am Samstag angriffslustig, musste jedoch nach einem Rempler zwischenzeitlich die Strecke verlassen und belegte am Ende Rang sieben. Sowohl Feller als auch Bortolotti fielen im Lauf des Rennens zurück und mussten sich mit Platz acht und neun zufriedengeben. Franck Perera (F) steuerte seinen Lamborghini Huracán GT3 Evo2 auf Position zehn.
Maro Engel: „Bis zur Kollision mit René Rast waren wir in einer Top-Position. Daher denke ich schon, dass der Sieg heute unser gewesen wäre. In der Meisterschaft zählt jeder Punkt, man kann die Uhr aber nicht zurückdrehen. Unabhängig davon war es ein super Wochenende, das Team hat mir ein mega Auto hingestellt.“
Marco Wittmann: „Für uns als Team war das ein gutes Wochenende. Am Samstag im Regen auf Rang sechs, am Sonntag ein Podiumsplatz und der Sieg von Sheldon van der Linde. In ersten Rennhälfte konnte ich die Pace vorne nicht ganz mitgehen, nach dem Boxenstopp war ich deutlich besser unterwegs.“

Ergebnis, 10. Meisterschaftslauf, Nürburgring
1. Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport)
2. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward), +3,256 Sekunden
3. Marco Wittmann (D/Schubert Motorsport), +5,813 Sekunden
4. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline), +12,003 Sekunden
5. Ayhancan Güven (TR/Manthey EMA), +12,714 Sekunden
Das komplette Ergebnis gibt es auf dtm.com/de/ergebnisse.

DTM – Stars and Stories vom Rennwochenende am Nürburgring

Lucas Auer stellt Comedian Pierre M. Krause auf die Probe Fernsehmoderator und Comedian Pierre M. Krause erlebte bei seinem Besuch am Nürburgring die DTM aus nächster Nähe. An der Seite von Mercedes-AMG-Pilot Lucas Auer fuhr er im Renntaxi von Winward Racing über den Traditionskurs und musste dabei eine spezielle Aufgabe lösen. Welche das war und ob Krause Erfolg hatte, verrät ProSieben im Laufe des Jahres. „Ich darf nicht so viel dazu erzählen, aber ich wurde vor eine echte Challenge gestellt. Man kann erahnen, dass es bei der DTM mit Geschwindigkeit zu tun hatte. Ich kann verraten, dass ich zum ersten Mal feuerfeste Unterwäsche getragen und gemerkt habe, dass die nicht wasserfest ist“, fasste Krause seinen Besuch bei der DTM zusammen.

Radprofi Politt tauscht Sattel gegen Renntaxi
Radprofi Nils Politt tauschte am Nürburgring den Fahrradsattel mit dem Sitz im DTM-Innovationstaxi von Schaeffler. Der 30-Jährige ist mehrfacher Deutscher Meister und stand bei der diesjährigen Tour de France im UAE Team Emirates des Siegers Tadej Pogačar. Bei den Olympischen Spielen in Paris sorgte er für Schlagzeilen, als er auf der Schlussrunde in Paris zum Toilettengang das weltberühmte „Café des 2 moulins“ aus dem Film „Die wunderbare Welt er Amélie“ aufsuchte. Beim DTM-Besuch in der Eifel zeigte sich Politt von der Runde im über 600 PS starken Audi R8 LMS GT2 beeindruckt. „Es ist schon etwas ganz anderes als auf dem Rad, nicht nur die Geschwindigkeit. Viel beeindruckender ist, wie spät hier vor den Kurven gebremst wird.
Das glaubt man erst, wenn man selbst dabei ist. Es war ein einzigartiges Erlebnis und ich werde bestimmt wiederkommen“, lautete sein Fazit. Anschließend gab Politt den DTM-Fahrern vor dem Samstagslauf mit dem Schild „Drivers start your engines“ das Signal zum Aufbruch und überreichte nach dem Samstagrennen Maro Engel den Pokal für Platz drei.

Ex-Fußballprofi Norbert Nachtweih am Ring
Mit Norbert Nachtweih besuchte auch ein ehemaliger Fußball-Bundesliga-Spieler die DTM. Der Ex-Profi begann seine Karriere in der DDR bei Chemie Halle, später kickte er für Eintracht Frankfurt, FC Bayern München und Waldhof Mannheim. Am Nürburgring erlebte der Gast des Audi-Teams Abt Sportline sowie vierfache deutsche Meister eine Taxifahrt und gab den Fans Autogramme.

Erfolgreiches Comeback: Familie Schumacher rockt den Prototype Cup Germany
Ralf Schumacher hat nichts verlernt. Der frühere Formel-1-Pilot feierte am Nürburgring nach zwölf Jahren sein Motorsport-Comeback und gab im Prototype Cup Germany Vollgas. Zusammen mit Sohn David teilte er sich das Cockpit eines 455 PS starken Ligier-LMP3-Prototypen, in dem das Schumacher-Duo das Qualifying und die beiden Rennen mit Top-Leistungen dominierte. „Es war sehr schön, mit David zusammen auf die Strecke zu gehen. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal bei Regen in einem Rennauto gesessen habe. Das Fahrzeug war top und es hat viel Spaß gemacht, vor allem, wenn man so erfolgreich ist“, sagte Ralf Schumacher. Das konnte auch Sohn David bestätigen, mit einer Ausnahme: „Ich habe einen Satz Reifen mehr oder weniger zerstört. Das hat meinem Vater nicht gefallen“, erzählte er mit einem Augenzwinkern.

 

Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier schickt DTM-Feld auf die Rundstrecke
Der mehrfache Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier besuchte am Wochenende nicht nur die DTM, sondern auch seine Ehefrau Andrea Kaiser. Die ProSieben Moderatorin ist seit 2014 mit dem Franzosen verheiratet und unterhielt die Fernsehzuschauer wie gewohnt mit Interviews direkt von der Traditionsstrecke. Auch Ogier hatte seinen Einsatz: Am Sonntag schickte der Franzose die DTM-Piloten mit dem Schild „Drivers start your engines“ in den zehnten Saisonlauf.

Ein Niederbayer am Nürburgring
Zu den DTM-Besuchern am Nürburgring zählte auch Django Asül, der auf Einladung von Abt Sportsline vor Ort war. Der Kabarettist aus Niederbayern schaute sich in der DTM Fan Zone und im Fahrerlager um, bewunderte die DTM-Boliden sowie natürlich das Renngeschehen. „Die DTM ist eine Riesensache und der Motorsport ist sowieso toll. Ich bin auch im Renntaxi von Schaeffler gefahren und habe Markus Winkelhock Tipps gegeben, denn er ist mir zu defensiv gefahren und hat viel zu früh gebremst. Aber er ist noch jung und ich bin ja hier, um Tipps zu geben“, scherzte Asül und versprach: „Beim nächsten Mal werde ich selber fahren, damit die Leute sehen, wie es richtig geht.“

 

Maximilian Paul gewinnt DTM Kart-Grand-Prix
Das erste Rennen beim DTM-Stopp am Nürburgring stieg bereits am Freitagabend. Schauplatz war allerdings nicht der legendäre Eifelkurs, sondern die Ring-Kartbahn. Unter den zwölf Teilnehmer waren neben den DTM-Stars Ben Dörr, Ricardo Feller und Maximilian Paul, dem DTM-Champion 2013 Mike Rockenfeller und Kart-Nachwuchs-Assen auch Medienvertreter. Nach 30 spannenden Runden wurde Paul als Erster abgewunken. Den zweiten Platz belegte Elia Weiss aus dem Motorsport Team Germany, der in der Deutschen Kart-Meisterschaft die Klasse X30 Senior anführt. Dörr belegte Rang drei. „Gegen eine DTM-Legende wie Mike Rockenfeller zu fahren, hat großen Spaß gemacht. Wenn man das Rennen dann noch gewinnt, ist es umso schöner“, sagte Paul. Als schnellster Medienvertreter kam Michael Bräutigam (Motorsport Aktuell) als Vierter ins Ziel und ließ Rockenfeller sowie Feller hinter sich.

 

„DTM Trucker of the Year“ am Nürburgring ermittelt
Am Samstagabend spielten nicht die DTM-Boliden, sondern die Zugmaschinen der Teams die Hauptrolle. Gesucht wurde der „DTM Trucker of the Year“ beim Wettbewerb „DTM-Trucks Go & Stop“. Dabei mussten die Zugmaschinen auf der Start-Ziel-Geraden beschleunigen, um am Ende der Haupttribüne maximal exakt zu bremsen. Nur der erste von drei versetzt aufgestellten Kegeln durfte umgestoßen werden. Zahlreiche Fans verfolgten das Spektakel und sahen einen knappen Sieg des Mercedes-AMG Team HRT vor Schubert Motorsport und SSR Performance. „Das war eine super Geschichte, trotz des Regens waren die Tribünen gut besetzt und die Fans sind voll mitgegangen. Hoffentlich machen wir das im nächsten Jahr wieder. Dann wollen wir gewinnen“, sagte Stefan Schlund, Teamchef von SSR Performance.

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