„Die Corona-Schutzimpfungen in Vorarlberg werden im Juli in die Ordinationen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte überführt, die Anmeldung erfolgt aber weiterhin über die Plattform des Landes,“ informierte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher am Montag, 28. Juni, im Landhaus. „Dadurch bringen wir die Impfung noch näher zur Bevölkerung und hoffen auf einen nochmaligen Impfschub“, sagte sie. Einmal mehr appellierte Rüscher, gebuchte Impftermine tatsächlich wahrzunehmen: „Durch die Impfung schützen wir uns selbst und die Gesellschaft. Insbesondere die derzeit stark aufkommende Delta-Variante des Virus erfordert die Vollimmunisierung.“
In den Impfstraßen werden 1. Teilimpfungen noch bis Sonntag, 4. Juli, verabreicht. Danach werden dort noch die offenen Zweitimpfungen abgearbeitet. Ab 01. Juli können Impftermine über das bewährte System auf www.vorarlberg.at/vorarlbergimpft selbständig direkt bei Ärztinnen und Ärzten gebucht werden. Es gibt keine automatischen Neueinladungen mehr. Durch den Wechsel zum neuen Terminbuchungssystem wird die Serviceleistung nochmals verbessert, betonte Rüscher: „Dadurch wird es möglich, Ort und Zeitpunkt der Impfung und auch den Impfstoff selbst zu wählen.“
Der Betrieb in den Impfstraßen wird ab Ende Juli bis voraussichtlich bis Ende Oktober zurückgefahren. „Wir haben Back-up-Pläne erstellt, sodass bei Bedarf jederzeit ein rasches erneutes Hochfahren der Impfstraße Bregenz möglich ist“, so Rüscher.
Auch Ärztekammer-Vizepräsident Burkhard Walla begrüßte aufgrund der guten Erfahrungen in mehreren Pilot-Impfpraxen die Änderungen im Impfsystem, auch wenn das einige Herausforderungen mit sich bringe. Da für die Planung der Impfrunden in der Ordination mehr Vorlaufzeit benötigt wird, wird eine Anmeldung maximal eine Woche vor dem Termin möglich sein. „Es muss eine Reserveliste von Impfwilligen verfügbar sein, da wir in den Ordinationen immer eine bestimmte Menge an Impfstoff geliefert bekommen und die angebrochenen Ampullen aufgebraucht werden müssen“, erklärte Walla.
Keine automatischen Einladungen mehr
Impfkoordinator Sebastian Wöß veranschaulichte, warum das Nichterscheinen zu bereits gebuchten Impfterminen erhebliche Schwierigkeiten für die Logistik verursachen kann: „Der Impfstoff für alle Angemeldeten muss vorab aufgetaut werden und liegt zum Termin in Spritzen aufgezogen bereit.“ Um die Bürgerinnen und Bürger dazu zu bewegen, ihre Termine tatsächlich wahrzunehmen, werden künftig keine automatischen Alternativtermine mehr angeboten, sondern man muss sich selbst im System einen neuen Termin buchen.
Für alle, die in der jetzigen Plattform vorgemerkt sind, wird es Anfang Juli eine einmalige Aufforderung geben, direkt einen Impftermin bei einem Arzt oder einer Ärztin zu buchen. Weiters wird es möglich sein, sich bei der Anmeldeplattform auf eine „Last-Minute-Liste“ setzten zu lassen. Dies kann direkt auf der Plattform ausgewählt werden. Die Personen, die sich dafür bereit erklären, erhalten gegebenenfalls die Möglichkeit für einen früheren Impftermin, falls kurzfristig Kapazitäten frei werden.
Delta-Variante erfordert vollen Impfschutz
Auch Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher unterstrich die Wichtigkeit des Impfens, da auch in Vorarlberg die Delta-Variante vermehrt vorkommt. Bisher wurden 28 Fälle festgestellt, davon sechs aktiv. In 22 Fällen ist die Absonderung bereits vorbei.
Die Delta-Variante hat einen deutlich höheren Reproduktionswert und ist leichter übertragbar, als die bisher aggressivste Mutation des Coronavirus (Alpha bzw. „britische“ Variante). „Wir dürfen jetzt beim Impfschutz nicht nachlässig werden. Nur Personen mit einem vollen Impfschutz dürfen sich sicherer fühlen“, bekräftigte Grabher. Daher wurden auch die Intervalle zur Zweitimpfung wieder stark verkürzt.
Voraussichtlich ab Spätherbst werde es auch Auffrischungs-Impfungen für die Bevölkerung geben. Derzeit werden auf Bundesebene die Vorgaben für diese Booster-Impfungen entwickelt. Mit Blick darauf sind in Vorarlberg schon die Verträge mit den Hallen für ein Wieder-Hochfahren der Impfzentren in Ausarbeitung.
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