GRT absolvierte am vergangenen Wochenende ein lehrreiches Comeback im ADAC GT Masters. Das Team aus der Steiermark war vom 9. bis 11. Juni erstmals seit 2021 wieder in der angesehenen GT3-Serie am Start. Der Saisonstart auf dem Hockenheimring bot der von Lamborghini Squadra Corse unterstützten Mannschaft bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad Celsius eine Herausforderung. An der Seite von Lamborghini-Werksfahrer Marco Mapelli überzeugte Benjamin Hites bei seinem Debüt im ADAC GT Masters auf Anhieb. Der Newcomer stellte die konkurrenzfähige Pace des Lamborghini Huracán GT3 EVO2 einmal mehr unter Beweis und sorgte im Qualifying am Samstag mit der Pole Position samt neuem Rundenrekord für Schlagzeilen. In den Rennen wurden die Erwartungen trotz großem Kampfgeist mit den Plätzen acht und sieben nicht vollends erfüllt.
Nach dem ersten der sechs Rennwochenende im diesjährigen ADAC GT Masters belegt GRT in der Teamwertung den sechsten Platz. Im Fahrerklassement stehen Hites und Mapelli an siebter Stelle. Darüber hinaus rangiert Hites in der Juniorwertung für Fahrer unter 25 Jahre auf Position sechs. Die nächste Station im ADAC GT Masters ist für die Truppe von Teamchef Gottfried Grasser vom 7. bis 9. Juli auf dem traditionsreichen Norisring in Nürnberg an der Reihe. Davor stehen in der DTM die Läufe in Zandvoort (23. bis 25. Juni) sowie in der Fanatec GT World Challenge Europe das legendäre 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps (29. Juni bis 2. Juli) auf dem Plan.
Benjamin Hites (CHI) / Marco Mapelli (ITA)
#63 Lamborghini Huracán GT3 EVO2
Qualifying 1: P1 – Rennen 1: P8
Qualifying 2: P4 – Rennen 2: P7
Das Rennwochenende auf dem 4,574 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in Hockenheim begann für die Crew von Grasser Racing mit einem Paukenschlag. In seinem ersten Qualifying im ADAC GT Masters stellte Benjamin Hites den Lamborghini Huracán GT3 EVO2 mit der Startnummer 63 sensationell auf die Pole Position. Der 24-Jährige aus Santiago de Chile unterbot dabei mit einer Rundenzeit von 1:37.358 Minuten den bis dato gültigen Rundenrekord um rund zwei Zehntelsekunden. Die Leistung wurde mit dem Pirelli Pole Position Award sowie drei Meisterschaftspunkten gewürdigt. Die perfekte Ausgangslage sollte GRT im ersten Rennen über die Distanz von 60 Minuten plus eine Runde jedoch kein Glück bringen.
Benjamin Hites gewann den Start und behauptete die Führung in der Anfangsphase souverän gegen die Konkurrenz. Nach etwa zehn Minuten erlitt er durch Wrackteile auf der Rennstrecke einen Reifenschaden vorne links und musste zu einem unplanmäßigen Halt die Box ansteuern. Er verlor fast eine Runde, konnte die Rundenzeiten der Spitze aber weiter mitgehen und holte sukzessive auf. Nach dem Fahrerwechsel profitierte Marco Mapelli in der Schlussphase von einer Safety-Car-Phase. Das starke Comeback des Duos wurde im Ziel mit Platz acht und wertvollen Meisterschaftszählern belohnt.
Im Zeittraining am Sonntag brachte Lamborghini-Werksfahrer Marco Mapelli das Team mit Startplatz vier erneut in eine gute Position. Der 36-jährige Italiener behauptete sich in der ersten Rennhälfte in den Top-5. Auf Hites wartete nach dem Boxenstopp ein kampfbetonter zweiter Stint. Der Chilene musste sich in seinem Lamborghini Huracán GT3 EVO2 im Kampf um Platz fünf mit allen Mitteln gegen die Konkurrenz verteidigen. Zuweilen hielt er sich bis zu vier Rivalen vom Leib. Nach 37 Runden stellte er als Siebter ein weiteres Punkteresultat sicher.
Benjamin Hites: „Die Pole Position war ein schönes Gefühl und ich war über meine Runde im Qualifying sehr glücklich. Leider war es für uns im Rennen schwieriger. Der Reifenschaden am Samstag war wirklich unglücklich. Im zweiten Rennen hat uns gegen die Konkurrenz einfach der Topspeed gefehlt. Ich konnte nicht nach vorne attackieren und musste permanent verteidigen. Die letzten fünf Runden hat dazu noch der Grip stark nachgelassen, weil die Reifen abgebaut haben. Es war schwierig zu managen und wir hätten gerne bessere Resultate geholt, aber unter den Umständen war nicht mehr drin.“
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Wir haben nach diesem Wochenende ein paar Hausaufgaben. Unsere Qualifying-Performance war sehr positiv. Benja ist am Samstag mit einer Fabelrunde auf die Pole gefahren und auf diese Leistung waren wir sehr stolz. Im Rennen hat sich hingegen schon am Samstag abgezeichnet, dass uns bei heißen Temperaturen die Pace fehlt, sobald wir in den Verkehr geraten. In freier Fahrt war Benja auch nach dem Reifenschaden noch absolut konkurrenzfähig, doch sobald wir hinter anderen Autos fuhren, fehlte auf den Geraden einfach Leistung. Marco konnte in der Schlussphase dadurch nicht mehr attackieren und am Sonntag bestätigte sich dieses Bild im gesamten Rennverlauf. Wir hatten in der Saisonvorbereitung keine Möglichkeiten, das neue Auto bei hochsommerlichen Bedingungen zu testen, weshalb uns die Anhaltspunkte fehlten. Dementsprechend war das für uns dieses Wochenende eine sehr wertvolle Erkenntnis. Der Sommer geht jetzt erst richtig los und uns stehen wichtige Rennen bevor. Für uns geht es jetzt nach Hause in den Workshop, wo wir daran arbeiten werden, das für die bevorstehenden Veranstaltungen in den Griff zu bekommen.“
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