Manfred Stohl und Tina Maria Monego fuhren bei der China Rally Longyou auf Platz zwei. Doch nach dem Zieleinlauf kam die Disqualifikation.
Mit der Zielankunft bei der China Rally Longyou hat Manfred Stohl seiner mittlerweile unzählige Kapitel zählenden Rallye-Globetrotter-Tour ein weiteres Abenteuer hinzugefügt. Nach 13 Sonderprüfungen und 660 Gesamtkilometern, quer durch die Provinz Zhejiang, 400 Kilometer entfernt von Shanghai, landete der österreichische Ex-Weltmeister mit seiner Copilotin Tina Maria Monego in der nationalen Wertung auf Platz zwei. Doch leider nur auf dem Papier – denn zwei Stunden nach der Rallye kam die Disqualifikation.
„Ich hab’s schon befürchtet“, meinte Stohl, „im Eifer des Gefechts sind wir kurz vor Schluss leider eine Zeitkontrolle falsch angefahren und haben diese dann zu spät erreicht.“ Stohl/Monego, die auf Einladung von Peking-Auto ein solches lenkten, mussten sich fahrerisch betrachtet nur dem Australier Chris Atkinson geschlagen geben. Dieser jedoch war außer Reichweite, weil er mit dem brandneuen VW Golf 7 unterwegs war, in dessen Entwicklung die Firma Prodrive einige Millionen gesteckt hat. Stohl: „Da hat Prodrive bei dieser Rallye mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Das ist aus unserer Sicht wie wenn du mit einem Gruppe-N-Auto gegen ein World Rally Car fahren musst.“ Das relativ offene Reglement bei diesem chinesischen Meisterschaftslauf, der auch zur FIA Asia Pazific Meisterschaft zählte (hier gewann der tschechische Jännerrallye-Sieger 2012 und 2013 Jan Kopecky), macht solche ungleichen Duelle möglich.
Das Erlebnis Longyou 2014 möchte der Rallye-Routinier trotzdem nicht missen. „Es war ein Abenteuer vom Anfang bis zum Schluss. Allein das Fahrverhalten der Einheimischen und die gigantischen Ausmaße. Wenn du hier in den öffentlichen Verkehr eintauchst, bist du jedes Mal auf deiner eigenen Sonderprüfung unterwegs, nur dass eine Rallye-Sonderprüfung wahrscheinlich gar nicht so gefährlich ist.“ Am Ende jedoch stehen trotzdem viele spektakuläre Impressionen, die dem Duo Stohl/Monego niemand wegnehmen kann – und ein zweiter Platz bei der Rallye Longyou 2014. Wenn auch dieser nur auf dem Papier steht!
Der österreichische Rallye-Globetrotter startet mit Copilotin Tina Maria Monego vom 7. bis 9. November bei der China Rally Longyou. 660 Gesamtkilometer und 13 Sonderprüfungen warten auf das Duo in einem Peking-Auto.
Während in Österreich bei der Waldviertel Rallye die FIA European Rally Trophy ebenso beendet wird wie die heimische und die ungarische Rallyemeisterschaft, wird Österreichs Rallye-Weltenbummler Nr. 1, Manfred Stohl vom 7. bis 9. November in Asien, genauer gesagt in China, beim 6. Lauf zur FIA Asia Pacific Rally Championship, der China Rally Longyou 2014, antreten. Longyou ist 400 Kilometer von Shanghai entfernt und liegt in der Provinz Zhejiang.
Der 42 -jährige Wiener wird dabei mit Tina Maria Monego als Co-Pilotin unterwegs sein, als fahrbarer Untersatz wird man mit einem offiziellen Peking-Auto, aber nur um Punkte für die Chinesische Meisterschaft starten.
Dazu Manfred Stohl: „Man hat mir in letzter Zeit über das Netz immer wieder den Vorwurf gemacht, ich würde die Medien nicht rechtzeitig über meine internationalen Einsätze informieren, man würde erst viel später in diversen Homepages Ergebnisse dieser Einsätze finden. Dieses Verhalten wäre nicht professionell. Daher habe ich jetzt Besserung versprochen und werde schon vor meiner jetzigen Abreise nach China einige Infos weitergeben.“
Die Rallye selbst hat eine Gesamtlänge von ca. 660 Kilometern, wobei 230 Kilometer auf insgesamt 13 Sonderprüfungen an zwei Tagen gefahren werden. Dabei handelt es sich um spezielle Schotterprüfungen, die durch viele Bambuswälder in dieser Region führen. Im letzten Jahr hat diese Rallye der Finne Esapekka Lappi auf einem Skoda Fabia S2000 gewonnen.
Stohl zu diesem Einsatz: „Wir wurden von Peking-Auto für diesen Event verpflichtet. Diese Firma ist ein Riesenunternehmen, man kann die Chinesen in ihrer Gesamtheit weltweit in einem Ranking mit Platz 23, etwas hinter Mitsubishi (Rang 19) und Subaru (Platz 22) einstufen. Für unsere Auftraggeber ist nur die Chinesische Meisterschaft wichtig, da werden wir natürlich versuchen, eine gute Leistung abzuliefern. Die Konkurrenz ist groß, so werden unter anderem der Tscheche Jan Kopecky, der Inder Gaurav Gill und der Chinese Jun Xu, alle auf Skoda Fabia S2000, als nationale Prioritätsfahrer am Start sein.“
Eine besondere Rolle kommt in China auch die Beifahrerin Tina Maria Monego zu: „Es ist ein völlig anderes Gefühl, sich in diesem Verkehr zu bewegen. Die chinesischen Zeichen sind für uns natürlich nicht zu lesen, umso wichtiger ist es, ein exaktes Roadbook mit genauer Kilometrierung zu erarbeiten. Orientierungsfragen unterwegs mit der Bevölkerung zu lösen, wird naturgemäß etwas schwierig werden. Aber wir haben hier schon ein klein wenig Erfahrung aus früheren Einsätzen.“
Zeitplan der Rallye:
Freitag, 7. November 2014
14.00 Uhr SP 1 Super Special Stage 1,82 km
Samstag, 8. November 2014
07.30 Uhr Start der Rallye Headquarter
08.33 Uhr SP 2 San Men Yuan 16,35 km
09.22 Uhr SP 3 Heng Shan 13,20 km
10.21 Uhr SP 4 She Yang 22,76 km
12.45 Uhr SP 5 San Men Yuan 16,35 km
13.34 Uhr SP 6 Heng Shan 13,20 km
14.33 Uhr SP 7 She Shang 22,76 km
16.11 Uhr Ende des 1. Tages
Sonntag, 9. November 2014
7.25 Uhr Start des 2. Tages beim Rallye Headquarter
8.28 Uhr SP 8 Mu Chen 25,64 km
9.10 Uhr SP 9 Mao Jia Pu 14,30 km
9.58 Uhr SP 10 Luo Jia 22,30 km
12.13 Uhr SP 11 Mu Chen 25,64 km
12.55 Uhr SP 12 Mao Jia Pu 14,30 km
13.43 Uhr SP 13 Luo Jia 22,30 km
15.15 Uhr Ende der Rallye auf dem Rong Chang Square
Die angeführten Zeiten sind Lokalzeiten in China. Die Zeitdifferenz zu Europa beträgt minus sieben Stunden d. h. Finish ist in China um am Sonntag, 9. November, um 15.15 Uhr, das ist in Wien MEZ 8.15 Uhr in der Früh.
Weitere Informationen findet man unter dem Link http://www.fasc.org.cn/english/2014aprc/index.html
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