Marlon Bayer auf gutem Weg!

4. Lauf Autobau Schweizer Kart-Meisterschaft, Levier (FRA) 17. - 18.08.2024

Dauerregen am Sonntag – mehr oder weniger – war vorherrschend beim vierten Lauf zur „Autobau Schweizer Kartmeisterschaft“ im französischen Levier auf der knapp 1200 Meter langen Piste des Circuit de l’Enclos. Für den erst 14-jährigen Marlon Bayer ist es eigentlich ein Heimspiel, wohnt er doch grad mal eine Stunde über der Grenze in der Schweiz mit seinen Eltern und jüngeren Bruder.

Die Piste hat für ihn auch einen historischen Hintergrund, denn hier ist er als 12-jähriger Bub zum ersten Mal mit einem Leihkart gefahren und auch mit einem Renn-Kart hat er sich versucht und zu guter Letzt, hat er letztes Jahr hier sein erstes Rennen gewonnen.
Wegen seiner Körpergröße fährt er bereits in der Kategorie „X30 Challenge Switzerland“ mit den bis zu 19-jährigen Kart-Talente und bereits erfahrenen Jungen Piloten als „Rookie“ in einer Klasse. Nach einer längeren Sommerpause ging er voll motiviert zum ersten mal wieder an die Rennstrecke. Das Team „Spirit Kart Racing“ kam mit insgesamt 20 Fahrern und eine 80 Mann starken Mannschaft nach Frankreich, dahinter stecken die ehemaligen Rennfahrer- Geschwister Ken und Cindie Allemann, die auch noch als Moderatorin bei Motorshows im Fernsehen zu sehen ist.
Für Marlon Bayer gab es ein komplett neues Chassis von LN (Lando Norris by OTK Original Tony Kart) mit dem Motor IAME 125ccm mit ca. 30PS was laut Reglement vorgeschrieben ist.
Am Samstag bei strahlendem Wetter und hohen Temperaturen war Marlon Bayer im freien Training gut unterwegs, am Sonntag dem entscheidenden Tag waren ganz andere Bedingungen anzutreffen. Regen und weit aus tieferen Temperaturen machten ein neues Set-Up notwendig, was aber bereits aus der Wetterprognose vom Vortag ersichtlich war.
Trotzdem gelang dem jungen Österreicher im offiziellen Training am Sonntagmorgen der zweite Platz. Im Zeittraining, das wegen der hohen Teilnehmer Anzahl in zwei Gruppen geteilt wurde, war Marlon Bayer in seiner Gruppe eins Zweiter, aber weil sich die Wetter  Bedingungen leicht verbessert hatte für die zweite Gruppe und die gefahrenen Zeiten leicht verbessert wurden, war es in der Startaufstellung dennoch der vierte Platz, was allerdings der längere Weg zur ersten Rechtskurve bedeutete.
Der vierte Platz war, denn noch ständiger Begleiter von Marlon Bayer. Vierter in der Startaufstellung zu Rennen 1 und 2, vierter Platz in Rennen 1 und 2. Für den Finallauf, der über 20 Runden führte und auch am meisten Punkte in der Schweizer Kart-Meisterschaft bringt war es auch der vierte Startplatz.
Unter den Augen von seinem Papa Peter Bayer (CEO bei Racing Bulls), aus Au im Bregenzerwald, der es sich nicht nehmen ließ nach der Sommerpause in der Formel 1 seinem Filius vor Ort zu unterstützen, bevor er am Donnerstag zum GP von Holland weiterreist, nicht ohne vorher noch in der Formel 1 Fabrik in Italien vorbeizuschauen. Natürlich war auch Mama und Managerin Isabelle mit ihrem zweiten Sohn Nando (12), ein begnadeter Fußballer (FC Le Mont sur Lausanne ) und Freerider (er durfte heuer erstmals an der Junior Freeride World Tour teilnehmen) – an Adrenalin fehlt es also nicht, vor Ort.  Verstärkung kam auch noch aus Bregenz angereist und erwiesen sich als große Fans von ihrem Enkel. Oma Monika und Opa Heinz Strickler, Tante Constance und Cousin Santino drückten auf der Tribüne ihrem „Marlon“ die Daumen zum Finalrennen.
Pünktlich zum Start des Finallaufs setzte heftiger Regen ein. 29 Teenager vollgepumpt mit Adrenalin starteten die Ellenbogen ausgestreckt zum Finallauf. Der jüngste im Feld mit der Nummer 311, Marlon Bayer, setzte gleich in der ersten Kurve sein Kart auf den zweiten Platz, von der langen Linie kommend, das restliche Feld hetzte diszipliniert und fair hinterher.
Viele Runden konnte Marlon Bayer den Platz verteidigen, nachlassender Regen warf die Strategie seines belgischen Mechanikers Brayn Pedrosa über den Haufen. Er hatte den Reifendruck höher eingestellt was sich im Nachhinein auf auftrocknender Strecke bei den Regenreifen als Nachteil erwies. Marlon Bayer konnte nicht ganz mit der Spitze mithalten und kam schließlich als fünfter in Ziel, was bei der Teilnehmeranzahl durchaus beachtlich ist.
Marlon Bayer war aber nicht enttäuscht, denn die Umstände waren klar und der groß gewachsene Schüler war froh nach einer langen Pause wieder seiner Passion nachgehen zu können und vielleicht gelingt ihm ja mal der Schritt für Größeres, Zeit hat er ja noch dazu.
In der Gesamttabelle der Autobau Schweizer Kart-Meisterschaft liegt er vor dem letzten Rennen auf Platz sieben, der nächste Termin steht schon an, am kommenden Wochenende geht’s nach Genk (Belgien) zur IAME-Europaserie, das Ziel ist in den Finallauf zu kommen, als Ticket für das IAME-Weltfinale im November in Portugal. In der Serie Vega Trophy (IAME Switzerland) liegt er aktuell an zweiter Stelle, der letztjährige Sieger der Serie startet am 8. September in Bugey (Frankreich).

Text & Fotos: Manfred Noger

 

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