Bittersüßes Debüt für GRT in der DTM. Im Samstagsrennen beim Saisonauftakt auf dem Autódromo Internacional do Algarve eroberte Mirko Bortolotti in einem dramatischen Rennen ein Podium für das Lamborghini-Team aus der Steiermark. Am Morgen hatte der Italiener sensationell seine erste Pole Position in der DTM geholt, die zugleich die erste von GRT und Lamborghini war. Im Rennen lag der Pilot des Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 63 bis zu einer Safety-Car-Phase souverän auf Siegkurs. Ein temporäres Problem kostete ihn die Führung. In der Schlussphase kämpfte sich der Lamborghini-Werksfahrer in einem harten Duell gegen Mercedes-Pilot Maro Engel zurück auf das Treppchen. Mit Platz drei sorgte er für ein versöhnliches Resultat.
Mirko Bortolotti (ITA)
#63 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P1 – Rennen: P3
Beim Start des Rennens über 55 Minuten und eine Runde setzte sich Mirko Bortolotti von der Pole Position aus souverän gegen seine Verfolger durch. In der hart umkämpften Anfangsphase behauptete er die Führung und baute diese in freier Fahrt kontinuierlich aus. Der für die Crew neue Performance-Pitstop gestaltete sich in der zehnten Runde reibungslos, sodass der 32-Jährige auch nach seinem Reifenwechsel an der Spitze lag. In Runde 18 brachte ihn jedoch eine Safety-Car-Phase um den hart erarbeiteten Vorsprung. Beim Restart trat kurzzeitig ein Problem auf, das ihn auf die fünfte Position zurückwarf. In der Schlussphase des Rennens überzeugte er abermals mit siegfähiger Pace und erkämpfte mit einem Last-Minute-Move in der letzten Runde den dritten Platz.
Mirko Bortolotti: „Ich habe nach diesem Rennen gemischte Gefühle. Wir hatten lange Zeit alles unter Kontrolle und es lief wirklich gut. Unsere Strategie ging auf und ich habe den neuen Reifen im ersten Stint optimal genutzt, um mir einen Vorsprung herauszufahren. Der Boxenstopp war perfekt, die ganze Mannschaft hat einen super Job gemacht. Leider haben wir das Rennen beim Restart verloren, als kurzzeitig Leistung fehlte. Das Problem bestand nur für einen kurzen Moment, doch es hatte große Auswirkungen. Wir müssen analysieren, woran das gelegen hat. In den letzten Runden hatte ich wieder eine gute Pace und einen coolen Fight mit Maro. Ich wollte das Podium unbedingt auf der Strecke holen. Es ist sehr schade, dass wir den Sieg verloren haben, aber Platz drei ist zum Auftakt immer noch ein gutes Resultat. Am Sonntag haben wir eine neue Chance und die wollen wir nutzen.“
Rolf Ineichen (SUI)
#19 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P25 – Rennen: DNF
Für Rolf Ineichen war das DTM-Debüt eine äußerst lehrreiche Erfahrung. Der Rennsieger aus dem ADAC GT Masters machte sich auf dem 4,653 Kilometer langen Kurs am Morgen mit den Herausforderungen des Qualifyings vertraut. Mit einem überschaubaren Rückstand von einer Sekunde auf die Pole-Zeit von Bortolotti, stellte er für den ersten Lauf einen Gridspot in der 13. Reihe sicher. Im Rennen arbeitet er sich mit einem langen ersten Stint sukzessive nach vorne. Bis zum Boxenstopp in der 16. Runde lag der 43-jährige Schweizer im Bereich der Top-15. Ein Problem zwang ihn kurz darauf jedoch, sein Rennen vorzeitig zu beenden.
Rolf Ineichen: „Mein erster Renntag in der DTM war ein mega Gefühl. Im Qualifying mit zwei Reifensätzen zu fahren ist mir neu und erfordert einen ganz anderen Ansatz. Es macht sehr viel Spaß und das Niveau hier ist extrem hoch. Im Zeittraining habe ich eine gute Runde zusammenbekommen, aber hier und da gibt es noch Kleinigkeiten, an denen ich feilen muss. Für mich bedeutet das viel Detailarbeit, aber ich bin zuversichtlich, dass wir mehr Pace finden werden. Das Rennen war ebenfalls eine neue Erfahrung. Am Start ging es hart zur Sache. Ich wurde in die Zange genommen, wobei das Auto beschädigt wurde. Der erste Stint lief danach ermutigend. Ich bin ins Mittelfeld vorgerückt und hatte einen sauberen Boxenstopp, aber leider musste ich kurz darauf mit einem Problem abstellen.“
Clemens Schmid (AUT)
#85 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P14 – Rennen: P21
Ein starkes Qualifying hielt für Clemens Schmid bei seinem ersten Auftritt in der DTM nicht den verdienten Lohn bereit. Bei der Zeitenjagd hatte sich der Österreicher als drittschneller Lamborghini Huracán GT3 EVO im Feld platziert und die siebte Startreihe als Ausgangslage für das Rennen sichergestellt. Die Anfangsphase erwies sich für ihn sogleich als äußerst schwierig. Ein technisches Problem beim Start kostete ihn viele Positionen. Eine unverschuldete Kollision mit einem anderen Fahrer warf ihn kurz darauf auf die letzte Position zurück. Nach einem frühen Reifenwechsel unterstrich der 31-Jährige, was für ihn ohne die Zwischenfälle möglich gewesen wäre. Mit einer schnellsten Runde, die nur zweieinhalb Zehntel langsamer als die von Leader Mirko Bortolotti war, ging er mühelos die Pace der Top-10 mit. Im Ziel reichte es durch den zu Beginn erlittenen Rückstand trotzdem nur zu Rang 21.
Clemens Schmid: „Für mich war es ein wirklich frustrierendes erstes Rennen in der DTM. Im Qualifying lief es gut und ich war mit der Ausgangslage für mein Debüt zufrieden. Beim Start ging jedoch sofort einiges schief, wodurch ich im Feld weit zurückgefallen bin. Kurz darauf wurde ich von einem anderen Auto getroffen und habe noch mehr Zeit verloren. Die Pace war in freier Fahrt auf dem Niveau der Top- 10, aber leider war nach der problematischen Startphase für mich nichts mehr zu holen. Diesen Samstag kann man nur abhaken und nach vorne schauen. Morgen greifen wir wieder frisch an und wir haben jeden Grund, zuversichtlich zu sein. Das Potential ist da.“
Alessio Deledda (ITA)
#6 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P29 – Rennen: P22
Formel-2-Umsteiger Alessio Deledda sammelte an seinem ersten Renntag in der DTM jede Menge neue Erkenntnisse. Für den Italiener war der Auftakt in Portugal das erste GT3-Rennen seiner jungen Motorsportkarriere. Folglich war für ihn eine steile Lernkurve notwendig, um im hochkarätigen Feld der DTM zu bestehen. Im Qualifying landete er zunächst mit spürbarem Rückstand auf der 29. Position. Das Rennen verlief für ihn planmäßig und ohne Zwischenfälle, sodass er über die volle Distanz wichtige Eindrücke sammeln konnte. Die Zielflagge sah der 27-Jährige schlussendlich als 22.
Alessio Deledda: „Ich habe an meinem ersten Tag in der DTM sehr viel gelernt. Im Qualifying hatte ich mir etwas mehr erhofft, aber für mich ist alles neu und ich muss in jeder Session an mir arbeiten. Das Rennen war für mich ebenfalls eine wichtige Standortbestimmung. Ich freue mich darüber, dass für mich heute alles glatt gegangen ist, aber bei der Performance ist natürlich noch Luft nach oben. Wir werden am Abend die Daten und die Onboardaufnahmen studieren, um zu schauen, was wir am Sonntag besser machen können. Ich werde im Zeittraining auf jeden Fall noch mehr pushen, denn dort ist noch viel Potential.“
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Uns wäre weniger Drama definitiv lieber gewesen, aber wir sind mit diesem DTM-Einstand trotzdem mega zufrieden. Wir hätten es nicht gewagt, uns am ersten Wochenende eine Pole Position und ein Podium auch nur zu erträumen. Nach dem fantastischen Qualifying von Mirko sah es auch im Rennen lange Zeit gut aus, aber es sind leider ein paar kleine Fehler passiert, an denen wir arbeiten werden. Wir müssen die Probleme untersuchen und die Ursache herausfinden. Wir stecken heute Nacht die Köpfe zusammen, um es morgen besser zu machen. Insgesamt überwiegt heute aber dennoch das Positive. Das Team hat fantastische Arbeit geleistet, wir hatten gute Boxenstopps und eine super Pace. So kann es gerne weitergehen.“
Wir respektieren den Datenschutz! Eine Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.
An welche Email-Adresse sollen wir die Motor Freizeit Trends News senden?
Be the first to comment