Motorrad-Hitzeschlacht am Red Bull Ring

Erfindergeist, High-Tech und Enthusiasten

396 Motorradrennfahrer und 30 (!) Rennfahrerinnen fighteten zwei Tage lang bei hochsommerlichen Temperaturen um Ehre, Lorbeerkranz und Pokal beim „21. Internationalen Rupert Hollaus Rennen/Racing Days 2024“ am Red Bull Ring.

Der Verein IG-Formel Classic unter der Leitung des ehemaligen Motorrad- und Seitenwagen-WM-Fahrers Wolfgang Stropek veranstaltet seit 2003 jährlich das Rennen für historische und moderne Motorräder, sowie Seitenwagen. Der Name der Veranstaltung erinnert an den einzigen österreichischen Motorradweltmeister Rupert Hollaus. Fahrer aus neun Nationen starteten in 14 Klassen – von Vintage und Postvintage, über Youngtimer, Superbike bis zur Seitenwagenmeisterschaft „Int. Sidecar Trophy“ in den Bewerben „Gleichmäßigkeit“ und „Speed“.
Liebhaber historischer Rennmaschinen erfreuten sich an den Paraden sowie der „Ausstellung legendärer Rennmaschinen“. Stars wie der Schweizer Bruno Kneubühler auf seiner Honda RC 163 R, die Enthusiasten und Sammler Holger Lange, Bernd Wagner, Guiseppe Ioannoni, die Italiener Pino Todereo und Antonio-Maria Frigerio, uvm. begeisterten die Fans mit lautstarken und heute äußerst selten gezeigten Rennmotorrädern: Mike Hailwood‘s WM-Honda RC 174 Six, Geoff Duke‘s Gilera 500/4, Honda CR 750-Daytona-Siegermotorrad, Moto Guzzi 500/V8, BMW-Deubel/Hörner-Gespann, MV Agusta Werksrennmaschinen, Moto Guzzi 250 Kompressor, ex-Taveri-Honda RC 163, Honda NR 750, Ducatis, MZ, Nortons, Laverdas, Parilla, uvm.
Im „Club der 100-jährigen“ waren vertreten: Sarolea 350 SV, FN Mod. 67 Sport, P & P Jap  Sport, Rahleigh Nr. 6 Supersport und als ältestes Motorrad eine Douglas Model J, 1912.
Die Gruppe der historischen Seitenwagen erfreut sich beim Rupert Hollaus-Rennen seit einigen Jahren erhöhten Zuspruchs. Die Klasse war bis auf den letzten Startplatz mit Gespannen aus den 1960er, 70er und 80er Jahren mit einer Vielzahl an interessanten Fahrzeugen und internationalen Fahrern ausgebucht.  Als ältestes Gespann wurde ein Horex-Gespann SS64 aus dem Jahr 1934 eindrucksvoll im Renntempo bewegt!

Das Renngeschehen
Die enorme Hitze und der glühende Asphalt verursachte bei so manchem Motorrad oder Gespann technische Probleme an Motor und Bremsen, zwangen einige Fahrer zum vorzeitigen Ende. Das Wetter am Sonntag war etwas erträglicher. Als Renndirektor und -leiter waren Kevin Kaltenegger und Mario Stropek im Einsatz, Kommentator Peter Bauregger informierte fachkundig über das Renngeschehen.
Österreichs Nachwuchstalente im internationalen Motorradsport Luis und Leo Rammerstorfer kämpften eindrucksvoll in der Klasse bis 250ccm um den Sieg. Der jüngere Bruder Luis distanzierte auf KTM RC 4 R mit nur 0,056 Sekunden Vorsprung seinen älteren Bruder Leo auf KTM Moto3.
In der Klasse bis 400ccm setzte Eisspeedway-EM Franky Zorn seine Siegesserie beim Rupert Hollaus-Rennen auf seiner Yamaha 350 YPVS fort. Seit 2019 verteidigt er jährlich erfolgreich seinen obersten Podestplatz. Unglaublich, wie er sein schnelles Zwei-Takt-Bike beherrscht.
Der als Motorsport-Fotograf bekannte Manfred Binder stieg nach 30 (!) Jahren wieder in den Sattel einer Yamaha TZ 250. Mangels Trainingszeit musste er in beiden Läufen als Letzter starten und ging im ersten Lauf nach einer fulminanten Aufholjagd als Fünfter durchs Ziel. Beim zweiten Rennen „schoss“ ihn und zwei weitere Rennfahrer ein Kollege in Kurve drei ab und verhinderte so einen möglichen Stockerlplatz. Wir dürfen weitere sehr spannende Rennen des „alten“ Newcomers erwarten.
Harald Huber aus Trofaiach ließ sich bei den Superbikes mit seiner exklusiven Ducati V4 den „Heimsieg“ nicht streitig machen und kreuzte mit 30,2 Sekunden Vorsprung vor Martin Tritscher und Jürgen Zöchling die Ziellinie. Seine schnellste Zeit betrug 1:32,46 mit einem respektablen Schnitt von 166 km/h.

Internationale Sidecar Trophy (Klassen M2-600ccm und M1-1000ccm)
Im fünften von sieben Meisterschafts-Wochenenden waren das Duo Mike Roscher (D) und Anna Burkhard (CH) in der Klasse M1 nicht zu schlagen. Sie gewannen alle drei Läufe souverän.
Die Siege in der Klasse M2 (bis 600ccm) holten sich zwei Mal Zimmermann (D)/Hofer (CH), sowie Makkula (EST)/Soppa (FIN). Infos auf www.sidecar-trophy.de

Sieger Wertung „Speed“
Lorbeerkranz und die obligatorischen „Designer-Terschl-Trophäen“ gab es für die Klassensieger in der „Speed-Wertung“:
Hans Aigner, Paton BIC 500, Vintage
Raphael Lanz, Honda RS 125 NX4, bis 175ccm
Luis Rammerstorfer, KTM RC 4 R, bis 250ccm
Franky Zorn, Yamaha RD 350 YPVS, bis 400ccm
Karl Schmidinger, Honda CBR 500, bis 500ccm
Herbert Kilian Braunbart, Ducati TT F1,  bis 750ccm
Heinz Diener, Schwingen Suzuki, über 750ccm
Mario Klepatsch, Ducati 748, YT bis 850ccm
Leo Rammerstorfer, Yamaha R6, SSP
Albert Schönhuber, Yamaha R1, YT über 850ccm
Harald Huber, Ducati V4, SB über 750ccm
Mohler-Kostiuk, Suzuki GS 1000, histor. Seitenwagen
Makkula-Soppa, LCR Yamaha 600, Sidecar Trophy 600ccm
Roscher-Burkhard, LCR BMW, Sidecar Trophy 1000ccm
Stadelmeier Steffen gewann den „Silkolene-Preis“, bei dem das Fahrergewicht in Öl aufgewogen wurde.
Insgesamt gingen 98 der schönen Trophäen an die ersten drei jeder Klasse in den Wertungen Speed und Gleichmäßigkeit. Die Damen wurden mit Ehrenpreisen belohnt.
Alle Ergebnislisten: www.raceresults.at

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