Die sichersten Tunnel in Europa zu betreiben: das ist das große Ziel der ASFINAG, die seit Beginn der Tunnelsicherheitsoffensive 2004 mehr als 5,6 Milliarden Euro nur für diesen Bereich investiert hat. Mehr Sicherheit in den mittlerweile 165 Tunnel auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen bleibt auch künftig ein wesentlicher Schwerpunkt des Verkehrssicherheitsprogramms der ASFINAG. Dazu gehören auch bewusstseinsbildende Maßnahmen, wie die neue Info-Kampagne „Tunnelfit?“, die eine Fahrt durch den Tunnel mit ganz einfachen Tipps zur sicheren Fahrt macht.
Die ASFINAG-Kampagne „Tunnelfit“
Mehr als 600 Unfälle registrierte die ASFINAG im Vorjahr in einem der 165 Tunnel auf den Autobahnen und Schnellstraßen. Die meisten davon endeten zum Glück glimpflich, also nur mit einem Sachschaden. Und die meisten Unfälle geschehen auch direkt bei der Einfahrt in einen Tunnel. Die Hauptursachen sind laut einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz ganz klar festzumachen: Unachtsamkeit und Ablenkung, zu geringer Abstand und nicht angepasste Geschwindigkeit. Wer also „tunnelfit“ ist und drei einfache Verhaltensregeln beachtet, ist in den Tunnel der ASFINAG immer auf der sicheren Seite:
– Passen Sie bitte das Tempo an,
– halten Sie ausreichend Abstand zum vorderen Fahrzeug und
– achten Sie bei der Einfahrt und im Tunnel auf Ampeln und Verkehrszeichen
Die Kampagne „Tunnelfit“ wird ab sofort in den kommenden Wochen alle Lenkerinnen und Lenker sensibilisieren, vor der Einfahrt in einen Tunnel diese wesentlichen Verhaltensregeln zu beachten. Mit mehr als 100 Plakaten vor Tunnel, Newsletter, Blogs sowie Online-Banner auf den Websites reichweitenstarker Medien und natürlich Infos auf asfinag.at, Twitter und Facebook wird auf diese wichtigen Punkte in Sachen Tunnelfitness hingewiesen. Zusätzlich gibt es auf asfinag.at ein Quiz, mit dem man überprüfen kann, wie tunnelfit man selbst ist.
Zitat Klimaschutzministerin Leonore Gewessler
„Österreich hat die sichersten Autobahn-Tunnel Europas. Das hat auch der aktuelle Tunneltest des ADAC gezeigt. Aber auch im Tunnelbereich können Unfälle passieren. Deshalb ist die Verkehrssicherheit dort besonders wichtig. Ich freue mich auf die Verkehrsinitiative „Tunnelfit“. Geben wir aufeinander acht und schützen uns gegenseitig.“
Zitat Hartwig Hufnagl und Josef Fiala, ASFINAG-Vorstände
„Die gesetzlichen Vorgaben haben wir durch unsere Investitionen bis Ende 2019 mehr als erfüllt. Doch das ist uns natürlich nicht genug. Unser Anspruch muss immer sein, mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu erreichen. Dazu braucht es aber auch Teamwork, also die Lenkerinnen und Lenker. Denn nur gemeinsam können wir unsere Straßen noch sicherer machen.“
So macht die ASFINAG die Tunnel fit
Allein durch das Straßentunnelsicherheitsgesetz (STSG) wurden in den vergangenen Jahren knapp 50 Tunnel saniert, generalsaniert, technisch aufgerüstet oder auch voll ausgebaut. In Summe waren es aber mehr als 80 Tunnel, deren Sicherheitsstandards bis Ende 2019 auf das höchste derzeit verfügbare Sicherheitsniveau verbessert wurden. Gegenwärtig betreibt die ASFINAG ein Streckennetz mit 2.233 Kilometern Länge, auf welchem 165 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 403 Kilometer in Betrieb sind. 2001 betrug die Länge aller Tunnel 174 Kilometer, das bedeutet eine Steigerung von rund 130 Prozent.
Innovationen:
Um noch mehr Sicherheit zu erreichen, setzt die ASFINAG neben baulichen Maßnahmen aber auch besonders auf Innovationen, zum Beispiel durch „Ohren“ für den Tunnel (AKUT). Die ASFINAG hat die Technologie zusammen mit der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research entwickelt. Modernste Mikrofone schlagen bei Gefahrengeräuschen sofort Alarm, schneller als andere Sicherheitssysteme. Das akustische Tunnelmonitoring AKUT ist derzeit bereits in 30 Tunnel einsatzfähig und soll künftig in mehr als 50 Tunnel verfügbar sein.
Tunnelübungen und Tunnelwäschen:
Im Fall eines Ereignisses kann es lebensrettend sein, dass Einsatzorganisationen aufeinander eingespielt sind und die Einrichtungen im Tunnel genau kennen. Zu diesem Zweck werden alle ASFINAG Tunnel, die länger als 500 Meter sind, alle vier Jahre beübt. Und zweimal pro Jahr – im Frühjahr sowie vor dem Winter – werden alle Tunnel einer Grundreinigung unterzogen. Bei diesen Tunnelwäschen sind bis zu 70 Personen im Einsatz, um neben der Reinigung auch gleich Wartungsarbeiten durchführen zu können.
Bewusstseinsbildung und Investitionen
Zusätzlich zu Info-Kampagnen sind aber auch große Investitionen erforderlich, um alle Sicherheitseinrichtungen in den Tunnel in Österreich auf dem Letztstand der Technik und damit auf dem höchstmöglichen Sicherheitsniveau zu halten. In den kommenden Jahren sind daher Investitionen unter anderem in der Tunnelkette Semmering auf der S 6, im Katschberg- und Tauerntunnel auf der A 10 oder auch in der Tunnelkette Pack auf der A2 vorgesehen.
So sind auch Verkehrsteilnehmer im Tunnel auf der sicheren Seite
Es sind oft Kleinigkeiten, die man rechtzeitig bedenken sollte, um brenzlige Situationen zu vermeiden, und auch Ungewohntes, das im Notfall aber wichtig ist. Einige Punkte sind:
– Licht einschalten, Sonnenbrille abnehmen und Sonnenblende hochklappen
– Radiosender mit Verkehrsfunk einstellen
– Bei Regen und Schnee abrupte Beschleunigungs- und Bremsmanöver im Ein- und Ausfahrtsbereich vermeiden
– Ampeln, Hinweistafeln, Verkehrszeichen, Fahrstreifensignale beachten
– Sicherheitsabstand und Tempolimit einhalten
– Keine Wendemanöver im Tunnel, Anhalten nur in dafür vorgesehenen Abstellnischen/Pannenbuchten
– Tankfüllung rechtzeitig überprüfen – ein Auffahrunfall kann die Folge sein, wenn man ohne Sprit im Tunnel ausrollt,
– Bei einem Unfall oder Feuer im Tunnel Warnblinkanlage einschalten, Motor abstellen, Zündschlüssel unbedingt stecken lassen, damit Einsatzkräfte im Notfall das Fahrzeug entfernen können, eventuell Verletzten helfen, den Tunnel in Folge über Notausgänge verlassen.
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