Mercedes-Ass aus Kufstein erklärt die große Faszination, verrät auch die vielen Tücken des einzigen Stadtkurses im Rennkalender, der nur auf den ersten Blick einfach scheint.
In der DTM 2023 steht am Wochenende (7. bis 9. Juli) ein ganz besonderer Event auf dem Programm: Nürnberg wird zum Mekka des Motorsports, wenn auf dem Norisring, dem einzigen Stadtkurs, die Saisonläufe fünf und sechs ausgetragen werden. Ein Event, der mit rund 10.000! Arbeitsstunden verbunden ist. Denn das Gelände aus öffentlichen Straßen zwischen Zeppelinfeld und Dutzendteich wird in eine 2,3 Kilometer lange Rennstrecke und einen geschlossenen Veranstaltungsort umgebaut, wobei unter anderem 2 Kilometer Betonwände und 7 Kilometer Leitplanken installiert werden müssen. Auf den ersten Blick erscheint die Strecke als nicht wirklich schwierig – aber nur auf den ersten Blick .
Lucas Auer, aktueller DTM-Vizemeister, der nach seinem schweren Unfall im Jänner in Daytona kontinuierlich Schritte nach vorne macht, und zuletzt in Zandvoort mit P6 gezeigt hat, dass er auf dem richtigen Weg ist, wird mit seinem WINWARD Mercedes-AMG GT3 am Start stehen – und versucht hier, sowohl die große Faszination des Events an sich, aber auch, warum der Stadtkurs in Nürnberg ganz und gar nicht einfach ist, zu erklären .
Die Faszination: „Ein ganz spezieller Event. Neben meinem Heimrennen in Spielberg sicher DAS Highlight. Zum einen der einzigartige Kurs, die Steintribüne, der angrenzende Dutzendteich, wo immer viel Action geboten wird – und natürlich die unglaublichen Fans, die in Scharen kommen, und für eine tolle Stimmung sorgen. Was natürlich auch für uns Fahrer ein zusätzlicher Ansporn ist.“
Die Rennstrecke: „Man sagt immer, es sind ja nur vier Kurven. Aber trotzdem ist es so verdammt schwer. Nicht nur, weil es ein Straßenkurs ist, sondern vor allem, weil sich der Grip von Tag zu Tag, eigentlich von Stunde zu Stunde so brutal verändert, dass du als Fahrer beim Setup immer mit der Strecke gehen musst, um konkurrenzfähig zu bleiben.“
Der Kurs: „Bei der ersten Kurve kommst du mit riesigem Highspeed hin, hast beim Bremspunkt viele Bodenwellen, immer schwierig, die richtige Linie zu finden, um das Auto nicht zu versetzen. Du musst absolut auf der letzten Rille bremsen und schauen, dass du den Scheitelpunkt triffst, um dann gleich wieder voll zu beschleunigen und so nahe als möglich an die Mauer, damit du jeden Zentimeter von der Strecke ausnützt. Die Kurven zwei und drei sind eine sehr schwierige Schikane. Und auch da wieder ein Riesen-Hügel beim Bremspunkt drinnen, wo du schauen musst, wo kann ich anbremsen, um das Versetzen des Autos zu verhindern. Ganz wichtig ist da, dass du je nach Balance die richtige Linie wählst, um den vollen Schwung aus Kurve 3 zur langen Geraden mitnehmen zu können. Denn da kannst du Überholen und viel Zeit gutmachen. Kurve 4 ist eigentlich die Einzige, die punkto Bodenwellen relativ überschaubar ist. Du kannst irrsinnig spät bremsen, das Auto schnell drehen, voll beschleunigen, den Radius maximal aufmachen, damit du viel Speed für die Start-Ziel-Gerade hast.“
Die Rennen: „Das werden wieder zwei tolle Läufe. Denn die Strecke macht es möglich, dass man auch überholen kann. Auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht. Aber die vier Kurven haben es brutal in sich. Das Qualifying wird sicher wieder wichtig, um sich eine gute Ausgangsposition zu schaffen. Aber wie schon gesagt, die Möglichkeit zum Überholen ist da.“
Die Rennen werden am Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr gestartet, ProSieben überträgt jeweils live.
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