– Neuwagenabsatz mit weltweit 741.290 Fahrzeugen um 13,0% gestiegen
– Gebrauchtwagenabsatz mit 213.922 Fahrzeugen ebenfalls positiv (+12,8%)
– Mitarbeiterzahl in 29 Ländern auf 36.076 angestiegen (+3,5%)
– Abbau der aufgestauten Auftragsbestände überdeckte im abgelaufenen Autojahr die verhaltenen Auftragseingänge; Konjunkturschwäche machte auch vor dem Elektromarkt keinen Halt; steigende Rabatte und Incentives unterstreichen die Rückkehr von Pull- zum Push-Markt
– Ausblick auf das Autojahr 2024: Gesamtsituation bleibt weiter herausfordernd; 1. Halbjahr wird noch vom geordneten Abbau der Auftragsbestände dominiert, 2. Halbjahr wird von Produktneuheiten und absatzbelebenden Maßnahmen geprägt sein; Porsche Holding will ihre gute Marktposition weiter ausbauen und setzt eingeschlagenen Konsolidierungs- und Transformationskurs fort
– 240.000 Pkw-Neuzulassungen in Österreich realistisch
Die Porsche Holding Salzburg konnte in einem herausfordernden Autojahr 2023 wieder auf ihr robustes und breit aufgestelltes Geschäftsmodell mit starken Marken und einem hochprofessionellen Vertrieb bauen. Das in 29 Ländern tätige Automobilhandelsunternehmen erzielte in allen Bereichen trotz beginnender Rezession und sich verändernder Rahmenbedingungen wieder ein solides Ergebnis. Parallel konnte die Porsche Holding ihren eingeschlagenen Weg der Transformation fortsetzen und die strategischen Fokusthemen wie Elektromobilität, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und verlässlicher Arbeitgeber weiter vorantreiben.
„Politische und wirtschaftliche Krisen halten uns nun schon eine geraume Zeit in Atem. Wir haben es geschafft, in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld ein solides Ergebnis zu erzielen. Dank des raschen Abbaus der aufgestauten Auftragsbestände und einer außergewöhnlichen Mannschaftleistung konnten wir das Momentum am Markt in allen Bereichen für uns nutzen und im Vergleich zu 2022 stark zulegen. Unsere Erfahrung mit volatilen und herausfordernden Märkten hat uns dabei maßgeblich geholfen“, zieht Dr. Hans Peter Schützinger, Sprecher der Porsche Holding Salzburg Geschäftsführung im Rahmen der Jahrespressekonferenz in Wien zufrieden Bilanz.
Kennzahlen der Porsche Holding Salzburg für 2023 (Hochrechnung):
• Im Groß- und Einzelhandel konnte der Absatz an Neuwagen dank stark verkürzter Lieferzeiten auf 741.290 Fahrzeuge gesteigert werden (+13,0%).
• Der Gebrauchtwagenabsatz entwickelte sich mit 213.922 Fahrzeugen ebenfalls positiv (+12,8%).
• Die Zahl der Händlerstandorte ist aufgrund von Netzoptimierungen auf 527 leicht gesunken (-4); Metropolenstrategie wurde fortgesetzt.
• Die Mitarbeiterzahl in den 29 Ländern ist u.a. durch die Neuakquisitionen im Einzelhandel weltweit auf 36.076 (+3,5%) angewachsen.
Besonderheiten und Herausforderungen des Autojahres 2023:
• Abbau der aufgestauten Auftragsbestände überdeckte mit einem soliden Neuzulassungsplus die verhaltenen Auftragseingänge.
• Spürbare Kaufzurückhaltung vor allem im Volumen- und Privatkundenbereich.
• Premium- und Luxusmarken liegen trotz Inflation und Kaufkraftverlust weltweit weiter im Trend.
• BEV-Transformation wurde weiter fortgesetzt; Konjunkturschwäche machte aber auch vor dem Elektromarkt keinen Halt.
• Steigende Rabatte und Incentives unterstreichen die Rückkehr vom Pull- zum Push-Markt.
• Neue Mobilitätsdienstleistungen wie sharetoo Carsharing erfreuen sich vor allem in Großstädten steigender Beliebtheit.
„Je nach Betrachtungsweise präsentiert sich 2023 mit zwei Gesichtern: einerseits mit trügerisch hohen Neuzulassungszuwächsen, gestiegenen Absatzzahlen bei den Gebrauchtwagen und guten Erträgen in den Handelsorganisationen. Andererseits zeigen die reinen Verkaufszahlen im gleichen Zeitraum deutlich die seit Monaten vorherrschende Kaufzurückhaltung, welche sich spätestens Mitte kommenden Jahres bei den Neuzulassungen widerspiegeln wird“, analysiert Dr. Hans Peter Schützinger das Autojahr 2023 und warnt gleichzeitig: „Wir sind bei solch einer Gemengelage im heurigen Jahr und trotz respektabler Ergebnisse immer noch ein gutes Stück von einer nachhaltigen Erholung unseres Geschäfts entfernt.“
Pkw-Markt in Österreich 1-11/2023
Der heimische Pkw-Markt profitiert im heurigen Autojahr maßgeblich vom Abbau des aufgestauten Auftragsbestandes. Mit 220.653 Neuzulassungen liegt dieser per Ende November zwar 11,8% über dem niedrigen Vorjahresergebnis, von einem normalen Niveau vor Corona ist der Automarkt trotz Zuwächsen immer noch 28% entfernt.
Das Segment der reinen Elektrofahrzeuge hat 2023 zum fünften Mal in Folge weiter zulegen können. Mit 43.602 neu zum Verkehr zugelassenen Fahrzeugen (19,8%) war im heurigen Jahr fast jede fünfte Neuzulassung ein BEV.
„Abhängig vom Jahresfinish der jeweiligen Marken werden wir wahrscheinlich knapp unter der 240.000er-Marke zum Stehen kommen und fast deckungsgleich mit dem Autojahr 2021 abschließen“, sagt Dr. Hans Peter Schützinger und ergänzt: „Die Kaufzurückhaltung im Volumen- und Privatkundenbereich hat trotz guter Verfügbarkeit von Neuwagen ein besseres Marktergebnis verhindert. Das Potenzial und der Ersatzbedarf sind definitiv vorhanden, jedoch lässt die Angst vor einer längeren Rezessionsphase die bestehenden Kaufabsichten bei vielen nach hinten verschieben.“
Die Volkswagen Konzernmarken sind mit 87.295 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 39,6% wieder ein wesentlicher Treiber des Automarktes 2023. Die Marken des Volkswagen Konzerns sind mit einem Neuzulassungsplus von 18,2% stärker gewachsen als der Gesamtmarkt, der ein Plus von 11,8% verbucht.
„Für die Volkswagen Konzernmarken rechnen wir für heuer mit rund 93.000 Pkw-Neuzulassungen. In der Jahresendabrechnung würde das bedeuten, dass wir mit einem neuen Rekordmarktanteil mit rund 39% abschließen können“, sagt Dr. Hans Peter Schützinger.
Im heimischen Markenranking platzieren sich wieder Volkswagen und Škoda auf den ersten beiden Plätzen, Audi belegt als Premiummarke den vierten Platz gefolgt von der Marke SEAT, die ohne CUPRA vor anderen Volumenmarken den beachtlichen fünften Platz einnimmt. In der Modellhitparade sind mit dem Škoda Octavia (1.), VW Golf (3.), VW Tiguan (7.), Škoda Enyaq (8.), SEAT Ateca (9.) und VW Caddy (10.) wieder sechs Volkswagen Konzernmodelle in den Top 10 zu finden, in den Top 20 sogar 14.
Die ausgezeichnete Marktposition der Marken des Volkswagen Konzerns zeigt sich mit 13.836 rein elektrischen Neuzulassungen auch bei den Elektrofahrzeugen. Fast jeder dritte BEV, der neu auf Österreichs Straßen rollt, ist ein Volkswagen Konzernmodell (31,7%). Im Markenranking liegt Volkswagen mit 4.732 Fahrzeugen auf Platz drei gefolgt von Škoda (3.405 Fahrzeuge), Audi (2.946 Fahrzeuge) und CUPRA (2.566 Fahrzeuge). Im Modellranking belegen der Škoda Enyaq, CUPRA Born, VW ID.4 und Audi Q4 geschlossen die Plätze zwei bis fünf.
Entwicklung der Antriebsformen (1-11/2023)
Die Transformation zur E-Mobilität hat seit 2019 maßgeblich Fahrt aufgenommen. Die Verschiebung weg vom klassischen Verbrennungsmotor hin zum alternativen Antrieb (BEV und Hybrid) hat sich in den letzten Jahren – auch gepusht durch die staatlichen E-Förderungen für Unternehmer und Private – stark beschleunigt.
Der Anteil am Antriebsmix veränderte sich im heurigen Autojahr weiter zugunsten der alternativen Antriebe: Elektro: 19,8% (+4,5%-Punkte)
Hybrid: 28,4% (+3,3%-Punkte)
Diesel: 19,5% (-3%-Punkte)
Benzin: 32,4% (-4,7%-Punkte)
Wesentlich zum Ansteigen des Elektroanteils am Antriebsmix hat auch das stark wachsende Angebot der BEVs beigetragen – aktuell können die Konsumenten hierzulande unter 45 Marken mit Elektroautos im Angebot (+13 gegenüber 2022) und 123 Modellen (+48 Modelle gegenüber 2022) wählen.
Händlernetzoptimierung in Kernmärkten vorangetrieben
Die Porsche Holding Salzburg hat auch im vergangenen Autojahr die bereits vor Corona begonnene Optimierung ihres weltweiten Händlernetzes mit Fokus auf wirtschaftsstarke Ballungsräume mit Premium- und Luxusmarken weiter fortgesetzt. Dabei konnten beispielsweise im Kernmarkt Italien „weiße Flecken“ auf der Händlerlandkarte u.a. in Bozen geschlossen werden. Im wichtigen Wachstumsmarkt China wurden gleich fünf neue Händlerstandorte ins Vertriebsnetz integriert. Und mit dem Used Car Center Q-Car in Hangzhou eröffnete die Porsche Holding auch ein neues Gebrauchtwagenzentrum und steigt damit erstmals im Reich der Mitte in das lukrative Geschäft mit Gebrauchten ein. Mit 527 Händlerstandorten ist die Zahl gegenüber 2022 leicht gesunken (-4).
Porsche Bank Gruppe weiter auf Wachstumskurs
Die Porsche Bank Gruppe konnte in diesem Jahr ihre führende Position als Mobilitäts-Finanzdienstleister weiter ausbauen. Die mit 1.650 Mitarbeitern in 15 Ländern im Finanzierungs-, Versicherungs- und Wartungsvertragsgeschäft aktive Tochter der Porsche Holding Salzburg verfügt per Ende 2023 über 2 Millionen Verträge im Bestand (+1% Zuwachs). Rund 46 Prozent aller Volkswagen Konzernfahrzeuge, die von der Porsche Holding Salzburg ausgeliefert wurden, werden von der Porsche Bank Gruppe finanziert. Die konsolidierte Bilanzsumme der gesamten Porsche Bank Gruppe liegt bei 8 Milliarden Euro.
Zufrieden Bilanz ziehen kann die Porsche Bank auch mit ihrem sharetoo Carsharing-Konzept in Wien. Rund 43.000 sharetoo Carsharing App-User nutzen aktuell bereits die Möglichkeit an einem der 115 Standorte eines der neuesten 150 zur Verfügung stehenden E-Fahrzeuge aus dem Volkswagen Konzern flexibel zu buchen. Die Auslastung der nachhaltigen sharetoo Carsharing-Flotte liegt derzeit bei über 28% – Tendenz weiter steigend.
Porsche Informatik setzt strategische Expansion fort
Mit der Eröffnung des „Digilab Italia“ in Verona ist die Porsche Informatik nun in fünf Ländern (Österreich, Frankreich, Italien, Slowenien und Rumänien) mit IT-Standorten aktiv. Mit 1.100 Softwareentwicklern und IT-Spezialisten leistet die Porsche Holding-Tochter 1,2 Millionen Software-Entwicklungsstunden und bietet in 34 Ländern insgesamt 180 Softwarelösungen maßgeschneidert für den automobilen Großhandel und Einzelhandel sowie für die Finanzdienstleistungen an.
Rund 30% der Entwicklungen werden bereits speziell für den Volkswagen Konzern erbracht. Auch das neue Verkaufsunterstützungsprogramms VU3, welches in den ersten PHS-Ländern bereits erfolgreich implementiert wurde, soll künftig u.a. bei den Händlern des Volkswagen Konzerns in Großbritannien, Irland und Frankreich zum Einsatz kommen. Auch das Dealer Management Systems CROSS 3 wird mehr als 55.000 Usern in 20 Ländern als tägliches Arbeitstool dienen.
MOON POWER: Expansion on Track
Die noch junge Marke MOON POWER konnte im vergangenen Geschäftsjahr ihren Expansionskurs weiter fortsetzen und ihren Umsatz mit 50 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Mit über 50 Mitarbeitern bietet das Salzburger Unternehmen in 24 Märkten nachhaltige, intelligente und datengetriebene Energielösungen aus einer Hand. Prestigeträchtige MOON-Projekte in Österreich im Jahr 2023 waren u.a. der Audi Charging Hub in der Sterneckstraße in Salzburg, die Ladestationen beim Hotel Stanglwirt in Going oder jene beim steirischen Weingut Polz.
Großes Publikumsinteresse generierte auch die in der ungarischen Hauptstadt Budapest im September 2023 eröffnete MOONCITY Budaörs. Im Jänner 2024 wird nach mehrmonatiger Umbauzeit auch die neu konzipierte MOONCITY Salzburg u.a. mit einer großzügigen Lounge als Wartebereich für Salzburgs größten innerstädtischen Ladepark wieder ihre Pforten öffnen.
Ausblick auf das Autojahr 2024: Gesamtsituation bleibt herausfordernd
Die Porsche Holding Salzburg geht davon aus, dass auch 2024 die weltweiten Marktbedingungen herausfordernd und die wirtschaftlichen Unsicherheiten bei den Konsumenten bestehen bleiben. Die geopolitische Situation sowie die aktuelle Wirtschaftslage, die gestiegenen Zinsen und die durch die Inflation gesunkene Kaufkraft werden die eingetretene Erholung der Märkte verlangsamen oder auf gleichem Niveau zum Stehen bringen.
„Im 1. Halbjahr des Jahres 2024 werden wir noch von einem geordneten Abbau der bestehenden Auftragsbestände dominiert werden. Im 2. Halbjahr werden wir neben zahlreichen Produktneuheiten verstärkt auch absatzbelebende Maßnahmen erleben, um den Verkauf gerade bei den Privatkunden sowie im Volumenbereich anzukurbeln“, sagt Dr. Hans Peter Schützinger: „Als Porsche Holding Salzburg wollen wir unsere ausgezeichnete Marktposition, die wir in Krisenzeiten sogar noch festigen konnten, ausbauen sowie den Konsolidierungs- und Transformationskurs weiter fortsetzen.“
Automarkt Österreich: 240.000 Pkw-Neuzulassungen realistisch
Eine nachhaltige stückzahlenmäßige Rückkehr des heimischen Neuwagenmarktes auf Vor-Corona-Niveau ist angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen nicht so schnell zur erwarten, da viele private Kaufinteressierte den geplanten Autokauf hinauszögern.
„Das Marktcomeback wird noch einige Zeit auf sich warten lassen“, sagt Dr. Hans Peter Schützinger: „Denn der bereits länger andauernde Rückgang bei den Auftragseingängen wird sich bei den Neuzulassungen im kommenden Jahr auswirken; eine schnelle Erholung ist damit ausgeschlossen. Wir sind aber dennoch optimistisch, wenn es der Politik gelingt die Inflation in den Griff zu kriegen, einen Neuwagenmarkt von 240.000 Pkw erreichen zu können.“
Die Elektromobilität wird weiterhin im Fokus der Hersteller als auch der Konsumenten bleiben, jedoch wird die Dynamik, mit der sie Marktanteile gewinnt, im kommenden Autojahr aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation und dem eingeschränkten BEV-Angebot im Kleinwagenbereich noch verlangsamt erfolgen.
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