Präventiver Charakter der Sportmedizin wird gestärkt

Ausweitung der sportmedizinischen Untersuchung für Kinder und Jugendliche im Wettkampfsport

Sport fördert in der Regel Fitness und Gesundheit, kann aber auch das Gegenteil bewirken, wenn der Körper zu stark oder falsch belastet wird. Um das zu vermeiden, wird in Vorarlberg durch eine Modernisierung und Ausweitung der sportmedizinischen Untersuchungen verstärkt auf Prävention gesetzt. „Unser Ziel ist es, dass mehr SportlerInnen – insbesondere Kinder und Jugendliche – öfter untersucht werden“, sagte Landesrätin Martina Rüscher bei der Vorstellung des neuen Modells heute (Freitag, 23. Februar) im Landhaus.

PK Sportmedizinische Untersuchung

Künftig ist für alle AthletInnen im Wettkampfsport die Sport-Basisuntersuchung Pflicht. „Dabei geht es darum, die Eignung zur Sportausübung sicherzustellen, allenfalls vorhandene gesundheitliche Gefahren frühzeitig entdecken zu können und die jungen Sportlerinnen verantwortungsbewusst und gesund durch Training und Bewerbe zu begleiten“, erläuterte Rüscher. Alle 54 Vorarlberger Sportfachverbände müssen dies zum Erhalt der Fachverbandsförderung 2024 in einem Abfrageformular nachweisen und belegen. „Die Tarifgestaltung der Untersuchung wurde so ausgerichtet, dass die Kosten für die Sportlerinnen und Sportler verkraftbar sind und gleichzeitig die Attraktivität für Ärztinnen und Ärzte hoch genug ist, um die notwendigen Kapazitäten zur Verfügung stellen zu können“, erklärte Rüscher. Ein Drittel der Finanzierung übernimmt das Land, ein weiteres Drittel teilen sich die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die UNIQA-Versicherung, nur das letzte Drittel bleibt den Aktiven bzw. ihren Eltern als Selbstbehalt.
Es geht darum, junge Menschen für den Sport zu begeistern. Sie an organisierte sportliche Betätigungen heranzuführen, ist dabei das Eine, sie dann in den Vereinen und Verbänden gut aufgehoben, sportartspezifisch, altersgerecht mit Freude und Spaß zu betreuen, das Andere“, sagte Philipp Groborsch vom Sportreferat des Landes. „Die Neuerungen in der Sportmedizin setzen zunächst bei der Basisuntersuchung an, in weiterer Folge dann auch bei sportklinischen Untersuchungen und bei der Leistungsdiagnostik. Evaluierung, Anpassung an neuste wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Adaptierung von Umfang, Inhalt und Tarif sind dabei ständige Begleiter.“
er sportmedizinische Referent der Ärztekammer für Vorarlberg Rudolf Rüscher war an den inhaltlichen und strukturellen Neuerungen in der sportmedizinischen Untersuchung maßgeblich beteiligt und begrüßt es sehr, dass damit der präventive Charakter der Sportmedizin in den Fokus rückt. Dadurch können Befunde des Herz-Kreislauf-Systems und – was wesentlich häufiger der Fall ist – des Bewegungsapparates erhoben und behandelt werden, die durchaus das Potential zu krankhaften Veränderungen zur Folge haben. Rüscher zeigte sich überzeugt, „dass wir damit einen Meilenstein in der Gesundheitsförderung für die Bevölkerung setzen können“.
Der Bereich der Prävention, insbesondere für Kinder und Jugendliche, ist für die ÖGK ein enorm wichtiger Bereich. Wir leisten daher Unterstützung durch eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung, um hier neue Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Nutzen solcher Programme zu erkennen“, erklärte Christoph Jenny, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK. Auch UNIQA-Landesdirektor Markus Stadelmann betonte das Prinzip „besser vorsorgen, als reparieren“. „Gerade junge Sportlerinnen und Sportler müssen unterstützt werden. Dazu gehören einfach zugängliche präventive Untersuchungen, damit mögliche gesundheitliche Gefahren gar nicht erst aufkommen.“

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