Alois Nothdurfter ist von der historischen Rallyeszene Österreichs nicht mehr wegzudenken, gelegentlich führen die Einsatzpläne des Tirolers auch ins nahe gelegene Bayern. Bei aller Heimatverbundenheit zieht es den mittlerweile sehr erfahrenen Alpenländer auch manchmal ins etwas fernere Ausland. In Kürze steht für seinen Copiloten Walter Münch und ihn ein weiteres Mal die Rallye Elba Storico auf dem Programm. Eine umfangreiche Überarbeitung am Ford Sierra Cosworth soll die Erfolgschancen erhöhen.
Alois Nothdurfter kann auf ein sehr bewegtes Leben als Rallye-Teilnehmer zurückblicken. Aber auch mit sehr viel Optimismus nach vorne blicken. Unverändert sind seine Rallye-Starts von sehr viel jugendlicher Spritzigkeit geprägt, dabei liegt seine erste Rallye bereits vierzig Jahre zurück. Aber einmal auf die Wertungsprüfung gelassen, zeigt sich der momentan schnellste sportliche Vertreter der Familie Nothdurfter, ein ausgewiesener Motorsport-Clan, erstaunlich agil und immer wieder für eine gute Platzierung gut. So weit das mit einem Auto, das schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel hat, eben geht.
Auch bei der erst kurz zurückliegenden Rallye Weiz, wo zur Juli-Mitte dieses Jahres zum wiederholten Mal die Elite des historischen Rallyesports in Europa zusammengekommen ist, hat sich das wieder einmal sehr eindrucksvoll gezeigt. Und das, obwohl technische Schwierigkeiten immer wieder dafür gesorgt haben, daß der Vortrieb entscheidend gebremst worden ist. Von Schwierigkeiten mit dem Fahrwerk über Kraftübertragungs-Leiden bis hin zur teilweise massiv gestörten Laufkultur des Motors: Fast Alles war dabei, was man für Maximum Attack nicht brauchen kann. Alois Nothdurfter und Walter Münch machten dennoch das Beste daraus. Was neben zwei viertbesten Zeiten im Feld der Teilnehmer des European Historic Rally Championships auch das bestplatzierte Ergebnis eines österreichischen Fahrers gebracht hat.
In diesem Stil – und ohne die hier aufgetretenen Erschwernisse – soll es bei dem Traditionslauf auf der italienischen Insel Elba weitergehen, die eine ausgesprochen ansehnliche Vergangenheit als Rallye-Schauplatz vorweisen kann: Unter Anderem ist Alfons Nothdurfter, der ältere Bruder von Alois, hier bereits im Jahr 1986 am Start gewesen. Alois selber war damals als technischer Betreuer zugegen, jetzt geht es für ihn als Fahrer um sehr viel Ehre. Um die Erfolgsaussichten möglichst hoch zu halten, wurden an dem Wagen, der in der Mitte der Achtziger Jahre produziert worden ist, verschiedene Kraftübertragungsteile wie das Getriebe und das Differential überarbeitet. Die Bremsen und Radlager wurden zudem teilweise vollständig erneuert. Ebenso konnte am elektronischen Steuergerät eine Fehlerquelle ausfindig gemacht werden, die zuletzt beim steirischen EHRC-Festival in der Finalphase für heftige Aussetzer gesorgt hatte. Vorteilhaft in diesem Fall ist, daß die Familie Nothdurfter neben dem teilweise praktizierten Fahrkönnen auch über sehr viele technische Grundkenntnisse verfügt. So wie Rudi Nothdurfter, ein Neffe von Alois, der sich den Elektrik-Sachen annimmt.
Auch für die professionelle Betreuung während der Rallye wird gesorgt werden, die zusätzlich durch Rüdiger, einen langjährigen Bekannten des Copiloten Walter Münch, verstärkt werden wird. Während er selbst wieder direkt neben Alois ins Wettbewerbs-Geschehen eingreifen wird. Dabei hat er stets sehr viel Geschick bewiesen und den fahrerischen Einsatz des Tirolers vorbildlich ergänzt.
Es steht in jedem Fall ein Rallye-Abenteuer mit starken Anforderungen, aber auch einem hohen persönlichen Reiz bevor. Wobei Alois vor Allem der Nachtprüfung durch die malerische Altstadt von Capoliveri am Beginn der Rallye sehr viel abgewinnen kann. Man kann zudem annehmen, daß die Gegnerschaft auch nach dem Ende der Zugehörigkeit zur EHRC recht ansehnlich sein wird.
So weit ist Alles angerichtet für ein stilvolles Finale der Rallye-Saison 2023 von Alois Nothdurfter. Denn höchstwahrscheinlich wird Elba diesbezüglich den Schlußpunkt bilden.
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