Benzingeruch liegt in der Luft; die ausgestellten Exponate strotzen vor PS. Mit etwas Fantasie kann man sich vorstellen, wie die abgefahrenen Reifen nach einer Wettfahrt dampfen. Nirgendwo sonst kommen Besucher den motorisierten Rennsport-Legenden näher – Sebastian Vettels RB9 oder aber Manuel Lettenbichlers Enduro-Maschine nur eine Handbreit entfernt. Sobald die Besucher die Halle 3 betreten, liegt ihnen die gesamte „Red Bull World of Racing“ zu Füßen. Nun ist es bestätigt: Das Technik Museum Sinsheim verlängert die aktuelle Sonderausstellung bis zum 8. Januar 2023.
Höher, schneller, weiter: Ob im Motocross oder der Formel 1, in der Wüste oder im Schnee, zu Land, auf dem Wasser oder in der Luft – Red Bull hat Motorsport in seiner DNA. Jährlich kämpfen weltweit hunderte Motorsportathlet*innen in ihren Rennserien um den Sieg. Unzählige Weltmeistertitel wurden dabei bereits gewonnen. Eine beachtliche Übersicht davon präsentiert das Technik Museum Sinsheim seit Frühjahr 2021 in seiner „Red Bull World of Racing“. Pünktlich zum 40. Geburtstag des Museums war die Sonderausstellung fertiggestellt. Dabei wurde jeder Motorsportbereich in Szene gesetzt: So repräsentiert unter anderem Daniel Bodins Schneemobil, mit dem er 2017 und als erster überhaupt einen doppelten Rückwärtssalto vollführte, die Wintersportecke. Das wohl härteste Rennen der Welt, die Rallye Dakar, erklären gleich drei Fahrzeuge, allen voran das Schwergewicht von 1988: ein Red Bull Dakar Truck. Unterschiedlich hohe Sprungtürme, sich drehende Podeste und bunte Grafiken machen die eigens für Sonderausstellungen konzipierte Halle 3 lebendig. Hier und da kann man noch den Reifenabrieb von Adrian Guggemos‘ GasGas TXT300 entdecken. Der Trial-Biker und Dauermitglied des Fördervereins Auto + Technik Museum e. V. brachte seine Maschine persönlich vorbei und drehte damit das Eröffnungsvideo zur Ausstellung – inklusive Reifenspuren.
„Mit dieser Ausstellung wollten wir vor allem das jüngere Publikum ansprechen. Bei uns kann der Nachwuchs erleben, dass Museen nicht nur staubig und trocken sind. Und wir hatten wohl recht. Fasst man die Kommentare in den sozialen Medien zusammen, ist die „Red Bull World of Racing“ ein voller Erfolg. Wenn es nach den Fans geht, sollten wir aus der Sonder- eine Dauerausstellung machen,“ erklärt Museumspräsident Hermann Layher voller Freunde und verkündet: „Nun hat Red Bull die Schau um ein komplettes Jahr verlängert, damit jeder die Gelegenheit hat, diese Ausstellung zu sehen.“
Und zu sehen gibt es viel: Aufwendig inszenierte Themenbereiche geben Einblicke in die actiongeladenen Welten hinter den zwei roten Bullen. Ausgewählte motorisierte Exponate, wie der Red Bull RB9-Bolide des jüngsten Formel 1-Weltmeisters, Sebastian Vettel, der MINI ALL4 Racing der Dakar-Legende Nasser Al-Attiyah, und das KTM 250 SX-F Motocross-Bike des 2019er MX2-Weltmeisters Jorge Prado aus Spanien können hier von den Besuchern bestaunt werden. Ganz besonders stolz sind die Museumsmacher unter anderem auf die KTM 300 EXC TPI Enduro von Manuel Lettenbichler, mit der er sich 2019 zum WESS Enduro-Weltmeister krönte. Oder die kleine aber feine Red Bull MotoGP-Welt – von der Nachwuchsserie des Motorrad Grand Prix (dem Red Bull Rookies Cup) über Moto3 bis hin zur Königsklasse der MotoGP mit einer KTM RC16 werden darin fast alle Bereiche abgedeckt. Die Edge 540 V2, ein Kunstflugzeug aus dem 2019 beendeten Red Bull Air Race, komplettiert die Ausstellung.
Das Technik Museum Sinsheim ist bekannt für seine lebendige Sammlung. „90 Prozent unserer Exponate sind Leihgaben. Fast alle sind fahrbereit. Es kommt sehr oft vor, dass ein motorisiertes Schmuckstück für einen längeren Zeitraum die Museumshallen verlässt und Platz für ein anderes schafft. Demnach gibt es immer etwas Neues zu entdecken und kein Museumsbesuch gleicht dem anderen“, so Layher. Das trifft auch auf die Sonderausstellung zu: Im September hieß das Ausstellungsteam den Red Bull RB3 mit der „Faces For Charity“-Sonderlackierung willkommen. 30.000 Fotos von Menschen, die für die Wings for Life Stiftung spendeten, sind darauf zu sehen. Kein geringerer als David Coulthard fuhr diesen Boliden in Silverstone 2007 beim Grand Prix von Großbritannien. Wer die Rückenmarksforschung unterstützen möchte – neben dem besonderen Exponat steht eine Spendenbox. Und die kleinen Gäste kommen ebenfalls nicht zu kurz: Eine Rutsche befördert den Nachwuchs in die 3.000 qm große Halle.
Für 2022 planen die Ausstellungsmacher so manches Event rund um die „Red Bull World of Racing“. Auf technik-museum.de/halle3 können sich die Rennsportfans auf dem Laufenden halten. Die Sonderausstellung kann täglich ab 9 Uhr in der Halle 3 des Technik Museum Sinsheim bestaunt werden. Der Besuch ist im Eintrittspreis des Museums enthalten .
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