Rendezvous mit Heinz Wendel diesmal mit Frau Mag. Christine Schwarz-Fuchs

- das etwas andere Interview zur EU-Wahl!

Man sagt ihr nach, sie munitioniere mit Fachwissen, wo immer sie Aufgaben übernehme. Das ist doch schon einmal eine spannende Aussage. Mehr Frauen-Power in Entscheidungspositionen fordert sie schon lange. Den Weg an die Spitze hat sie sich immer mit viel Engagement hart erarbeitet. Ohne Wenn und Aber. Beim Studium ihres Lebenslaufs bekommt Karriere etwas Selbstverständliches. Nach erfolgreichen Stationen in der Wirtschaft ist Veränderung in der Politik ein nächstes großes Ziel. Christine Schwarz-Fuchs ist für die EU-Wahl auf Seiten der ÖVP nominiert.

Vorerst kurz zur Vita: Christine Schwarz-Fuchs ist in Bregenz geboren, in Lustenau aufgewachsen, in Österreich erfolgreich geworden. Nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Mag. rer. soc. oec.) arbeitete sie ein Jahr lang im Bereich Aviation Marketing Research in den USA, sammelte in Irland Führungskompetenzen und übernahm 2003 in der Buchdruckerei Lustenau (BuLu) die Geschäftsführung des Unternehmens, das sie bis Ende 2022 leitete.
In der politischen Karriere war sie als erste Frau Vizepräsidentin der Vorarlberger Industriellenvereinigung und wurde 2021 auch Vizepräsidentin und 2022 sogar Präsidentin des Bundesrates in Wien.
Nun ist Europa ihr Ziel. Frau Mag. Schwarz-Fuchs, die von sich sagt, nie ängstlich zu sein, gerne mit tollen Leuten zu diskutieren, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen und Menschen zu ihrem Recht verhelfen zu wollen, wurde von der ÖVP für die EU-Wahl nominiert.

Da kann die Frage nur lauten: „Was sind Ihre Ziele, was trauen Sie sich in der derzeitigen politischen Lage alles zu, wie wollen Sie sich in diesem Umfeld sichtbar machen?“
Christine Schwarz-Fuchs: „Das ewige Hickhack zwischen den Parteien um Bereiche, die den Menschen das Leben erleichtern und nicht erschweren, ist zeitweilig untragbar. Ich möchte mich für ein Europa einsetzen, das mutig die aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Wirtschaft, Klimawandel, Migration und Sicherheit angeht.
Unser aller Bemühen muss sein, ein Europa zu formen, das
• seine Außengrenzen verstärkt schützt und illegale Migration gemeinsam bekämpft
• das bestehende Asylsystem überarbeitet, weil es nicht funktioniert
• Überregulierungen reduziert und überbordende Berichtspflichten abschafft
• seine Grundwerte, wie Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie hochhält
• im Bereich der Wirtschaft konkurrenzfähig ist und Forschung, Innovation und Entwicklung vorantreibt
• eine starke, widerstandsfähige Landwirtschaft fördert, die zur Ernährungssicherheit der Menschen beiträgt
• vor allem weiterhin ein Friedensprojekt ist und den Menschen in der EU weiterhin Frieden garantiert
• das Prinzip der Subsidiarität wirklich lebt: Aktuell wird zu viel auf EU-Ebene geregelt. Muss wirklich die EU mitreden, wenn ein Wolf in Vorarlberg geschossen werden soll? Ich bin nicht dieser Meinung.“

Nun sind dies ja bekannte Forderungen aus österreichischer Sicht. Gibt es Gründe, warum die Bürger das Wahlrecht dieses Jahr wirklich nutzen sollten?
Christine Schwarz-Fuchs: „Ich möchte tatsächlich den Menschen in Österreich näherbringen, weshalb die EU-Mitgliedschaft für dieses Land so wichtig ist.
Seit der bald 30-jährigen Mitgliedschaft Österreichs in der EU haben sich unsere Exporte verdreifacht. Österreichische Unternehmen erwirtschaften inzwischen schon 50 Prozent durch Exporte. Österreich ist also einer der Hauptgewinner des EU-Binnenmarkts, viele Arbeitsplätze konnten dadurch geschaffen und gesichert werden, und seit dem EU-Beitritt hat der Wohlstand in Österreich stark zugenommen.
Was zum Beispiel nur wenige wissen: Seit dem Beitritt Österreichs zur EU im Jahr 1995 haben 350.000 österreichische Studenten am ERASMUS-Austauschprogramm teilgenommen. Diese jungen Menschen konnten dadurch nicht nur die Kultur und Menschen anderer EU-Länder kennenlernen, es trägt dies auch zu einem besseren Verständnis für andere Länder und gegenseitigem Respekt bei.
Außerdem sind dadurch viele grenzüberschreitende Freundschaften entstanden, von denen die jungen Menschen ein Leben lang zehren können.
Österreich zahlt viel in die EU, hat aber andererseits viele Förderungen erhalten: EU-Regionalmittel sind bereits in zahlreiche regionale Projekte in Österreich geflossen, was vor allem auch die ländlichen Lebensräume in Österreich stärkt. Die Stärkung der Regionen ist mir ein besonderes Anliegen und war auch der Schwerpunkt während meiner Bundesratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2022.
Wir müssen verhindern, dass es in Österreich zu einer so extremen Landflucht wie z. B. in Frankreich oder in den USA kommt. Darum müssen wir die ländlichen Regionen stärken, die Infrastruktur in den ländlichen Regionen weiter ausbauen, und vor allem auch die vielen Klein- und Mittelbetriebe in den ländlichen Regionen unterstützen, damit die Menschen dort auch in Zukunft Jobs haben werden.
Aber auch die Familien müssen unterstützt werden, und daher ist unter anderem der weitere Ausbau von Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen wichtig, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch in ländlichen Regionen zu ermöglichen.“
Das ist eine Menge an Information und Forderungen. So wie ich Sie persönlich kennengelernt habe, würden Sie nach einer erfolgreichen Wahl in Brüssel sicher mit Fachwissen und Argumenten wie eingangs beschrieben „munitionieren“ und nicht nur funktionieren!
Viel Erfolg von unserer Seite!

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