Am Freitag, 29. Oktober 2021, präsentierte der Lokalhistoriker Sigi Schwärzler im ORF Landesfunkhaus in Dornbirn sein neuestes Werk „Rotlicht – Blutiges Milieu in Vorarlberg“. Darin berichtet der Unteroffizier des Österreichischen Bundesheers im Ruhestand von einer Zeit im Ländle, die von Zuhälterkriegen und Mord und Totschlag geprägt war.
Zahllose Stunden investierte Sigi in die Recherchen für sein in diesem Jahr erscheinendes und mit brisanten Details vollgepacktes Buch. Die zahlreichen Besucher, darunter auch Zeitzeugen wie ein ehemaliger Leibwächter eines Zuhälters und ein inzwishen pensionierter Kripo-Beamter, erhielten bei der Lesung erste Eindrücke über das Rotlicht in Vorarlberg der Jahre 1970’er bis Mitte 1990, wurden passend zum Thema von dem Musike-Duo „bsundriX“ mit Songs wie „Kriminal Tango“ unterhalten und im Anschluss an die Lesung signierte Sigi Schwärzler noch seine Bücher.
Auszug aus einer finsteren Ära
„Bis zur Aufhebung des Landstreichergesetzes gab es in Vorarlberg keine Prostituiertenmorde, keine Schusswaffendelikte und vor allem keine Zuhälterfehden“, informiert Schwärzler. Durch die stark gestiegene Zahl der „Dirnen und Strizzis aus Innerösterreich“ kam es bereits seit 1974 – wenige Monate nach der strafrechtlichen Liberalisierung – wegen Konkurrenzstreitigkeiten unter Zuhältern zu schweren Auseinandersetzungen, die bis in die 90er-Jahre nicht abgerissen hatten. Bis zu 300 „Bordsteinschwalben“ bevölkerten in den späten 1970er- und in den 1980er-Jahren den illegalen Straßenstrich oder gingen in diversen Geheimbordellen zwischen Bregenz und der Schweizer Grenze dem horizontalen Gewerbe nach. Im Kampf um Macht und Moneten entlang der „Goldmeile“ (Betonstraße L 202) lieferten sich heimische Zuhälter sowie Stenze und ihre „Buckel“ aus Ostösterreich untereinander gnadenlose Revierkämpfe, die oft in Mord und Totschlag endeten.
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