Bike Packing erhält zunehmend Einzug im Outdoor-Markt und verspricht mehr zu sein als „nur“ eine neue Hartware. Es gilt als ein junges Trendthema und die Produkte überzeugen durch ihr Leichtgewicht. Zu entdecken ist die neue Gepäckgeneration der Hersteller von 17. bis 20. Juni 2018 au der OutDoor am Bodensee.
Am Anfang war das Gravel-Bike. Jenes lässige Fahrrad, das gerade abseits der asphaltierten Straßen mehr konnte, als ein Rennrad und dennoch nicht so schwer war wie ein Mountainbike – gerade auch für längere Strecken gemacht mit stärkeren Speed-Eigenschaften. Aber kaum ein Besitzer wollte sein cooles Rad durch Gepäckträger für Radtaschen „verunstalten“. Und der voluminöse Rucksack war weder praktisch noch hip. Folglich wurde die Ausrüstung an verschiedene Stellen des Rades in kleinen Taschen befestigt: Rechts und links an der Gabel, am Lenker, im Rahmendreieck, auf dem Oberrohr, am Sattel und an der Sattelstütze. Passte alles und sah verwegen aus. Schnell wuchs daraus ein neuer Outdoor-Trend: Bike Packing.
„Es ist sicherlich der Geruch nach Abenteuer, der dem Thema anhaftet“, erklärt Peter Wöstmann, PR Manager bei Ortlieb, die Faszination der neuen Packtechnik am Fahrrad. „Bike Packing hat seinen Ursprung im nordamerikanischen Markt, aber auch die europäischen Märkte, allen voran Deutschland, sind extrem stark. Ein wenig Ursprüngliches, die Reduktion auf die wenigen Dinge, wie Rad fahren, essen und schlafen, sind zudem in der schnelllebigen Welt für viele Leute sehr reizvoll.“ Dem pflichtet auch Gernot Moser, Vertriebsleiter Bike Sports bei Vaude, bei: „Ein mit Bike Packing ausgestattetes Fahrrad ist prädestiniert für Abenteuer.“
Damit entspricht Bike Packing jenem authentischen Outdoor, das die Branche so erfolgreich gemacht hat. Outdoor ist anders als der Alltag: Ursprünglich, reduziert, entschleunigt und ohne Stress. Dabei ist es egal, ob man dazu das Weite suchen muss oder in heimischer Umgebung das Mikroabenteuer findet. „Die Bandbreite beim Bike Packing ist extrem weit“, sagt Peter Wöstmann. „Einerseits gibt es Touren, auf denen mit minimalstem Gepäck, größter sportlicher Leistung und wenig Schlaf innerhalb kürzester Zeit große Distanzen überwunden werden. Auf der anderen Seite gibt es Bike Packer, denen reichen wenige Kilometer, um der Zivilisation den Rücken zu kehren, dann ein Lagerfeuer und ein kaltes Bier und vielleicht ein toller Platz für den Sonnenuntergang.“
Gernot Moser legt noch auf einen anderen Aspekt Wert: „Zwar sind auch die klassischen Radreisenden durch Abenteuerlust getrieben, allerdings gelten Radtaschen am Fahrrad eher als uncool. Durch Bike Packing fängt eine neue Zielgruppe an, Radreisen durchzuführen.“ Hinzu kommt: Es ist, anders als die klassische MTB-Alpenüberquerung, regional unabhängig und nicht auf die Berge reduziert. Ein Trend, mit dem gerade auch der Handel überall punkten kann.
Bike Packing ist zwar mit den neuen Taschen ein klassischer Outdoor-Hartwarentrend, aber auch Bekleidungsfirmen profitieren von der Entwicklug. Dominique Roshardt, Produktmanager beim Hersteller Löffler, betont drei Aspekte, die der Bike Packer bei Bekleidung berücksichtigen sollte: Minimalismus, Multifunktionalität und Pflegeleichtigkeit. Damit zeigten sich enge Parallelen zum Kriterium des Leichtgewichts. Ohne diese Eigenschaft käme man nicht mit den variablen, kleinen Taschen aus, sondern müsste Radtaschen oder Rucksack nutzen. Der Lightweighttrend kann bei Funktionsbekleidung voll ausgelebt werden, denn im Normalfall ist die Radbekleidung keiner großen Belastung ausgesetzt. Löffler präsentiert zur OutDoor mit der Pocket eine extrem kleine und in einer Hüfttasche zu verstauenden absolut wasserdichten Radjacke mit Kapuze – für Bike Packer.
Lightweight ist auch zentral bei der Ausrüstung. Tonny Madsen, Vertriebsmitarbeiter von Terra Nova, verweist auf die neue Generation der extrem leichten Zelte. „Das Solar Ultra ist das leichteste Zwei-Personen-Zelt und so klein, dass es in unsere Laser Velo Satteltasche passt – zusammen mit einem Lightweight Schlafsack und der passenden Matte“. Auch in England boomt Bike Packing derzeit. „Wir kommen mit der Produktion nicht hinterher“, erklärt Madsen. Das liegt auch daran, dass einige der führenden Rucksackhersteller den Trend spät erkannt haben, weil er nicht unbedingt alpin sein muss.
Mit Bike Packing hat das Thema Radreisen auch auf der OutDoor eine neue Dimension bekommen und die Messe unterstreicht eindrucksvoll, dass Friedrichshafen der Standort für neue Trends im Outdoor-Business ist – auch in der 25. Version der OutDoor, die von Sonntag, 17. Bis Mittwoch, 20. Juni 2018 stattfindet und nur für den Fachhandel geöffnet ist (ausgenommen Deutsche Meisterschaft im Bouldern am 16./17.06. in Halle B5 und Midsummer Festival an der Uferpromenade). Weitere Informationen unter: www.outdoor-show.de und www.facebook.com/OutDoor.Show/.
Wir respektieren den Datenschutz! Eine Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.
An welche Email-Adresse sollen wir die Motor Freizeit Trends News senden?
Hinterlasse jetzt einen Kommentar