Kurzfristige Buchungen, hoher COVID-19-Beratungsaufwand und Regenwetter: Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen konnte der Vorarlberger Tourismus in der bisherigen Sommersaison sowohl bei den Gästeankünften als auch bei den Nächtigungen zulegen, wie Landesrat Christian Gantner als ressortzuständiger Tourismusreferent der Landesregierung und Tourismusdirektor Christian Schützinger am Montag (30. August) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz informierten. „Wir liegen deutlich über dem Ergebnis von 2020. Angesichts der herausfordernden Umstände können wir mit dem aktuellen Stand durchaus zufrieden sein“, bilanzierte Landesrat Gantner.
Die Tourismusbranche würde sich langsam wieder erholen, hielten Tourismusreferent und Tourismusdirektor übereinstimmend fest. Gantner betonte dabei die Bedeutung des Wirtschaftszweigs als „regionaler Wertschöpfungsmotor“ und als „Energiequelle für unsere Lebensraum-Entwicklung – insbesondere im ländlichen Raum“. Mit der Tourismusstrategie, an deren weiteren Ausrichtung bis 2030 derzeit gearbeitet wird, habe Vorarlberg die „Weichen richtig gestellt“, bekräftigte der Landesrat: „Es geht uns darum, den Vorarlberger Tourismus langfristig auf einem guten Weg zu halten“.
Einheimischen-Zuwächse
In seinen Ausführungen verwies Gantner auch auf die Sommerkampagne 2021, die im Speziellen auf den Heimmarkt gerichtet war und vom Land mit einem Sonderbudget von 200.000 Euro unterstützt wurde. Die Initiative habe Früchte getragen, denn viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger hätten sich entschieden, ihren Urlaub im eigenen Bundesland zu verbringen. Der Anteil einheimischer Gäste stieg sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber dem Vor-Corona-Sommer 2019. „Das Gästemarketing innerhalb Österreichs soll verstärkt, der Einheimischen-Anteil sukzessive weiter erhöht werden“, machte der Tourismusreferent deutlich.
Beliebte V-Card
Als „Erfolgsgeschichte“ bezeichnete Gantner die V-Card von Vorarlberg Tourismus. Rund 17.000 Karten wurden in diesem Jahr bisher verkauft. 2019, im letzten Jahr vor Corona, waren es 10.000. Im Ausnahmesommer 2020 waren es 30.000 – bedingt durch die begrenzten Reisemöglichkeiten und die Familienförderung des Landes Vorarlberg, die den Erwerb der V-Card zum halben Preis ermöglichte. Es sei damit gelungen, an den Boom des vergangenen Jahres anzuschließen und Vorarlberg den Familien im Land auf attraktive Art und Weise näherzubringen, sagte der Landesrat.
„Gute Richtung“
Es gehe touristisch in eine „sehr gute Richtung“, gab sich Tourismusdirektor Christian Schützinger betont zuversichtlich. Die Nachfrage sei gut, das Buchungsverhalten allerdings noch zurückhaltend. Die Zahl der Gästeankünfte stieg in den Monaten Mai bis einschließlich Juli um 15,3 Prozent auf mehr als 390.000, die Zahl der Nächtigungen steigerte sich um 14,9 Prozent auf rund 1,4 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Vorarlberg Tourismus habe sich als zentrale Informations-Drehscheibe etabliert, schilderte Schützinger.
Vertrauen in COVID-19-Maßnahmen
Für die schrittweise Erholung des heimischen Tourismus sei neben der hohen Qualität im Angebot insbesondere auch das Vertrauen der Gäste in den Umgang mit COVID-19 Präventionsvorkehrungen ausschlaggebend, hielt der Landesrat außerdem fest. Dabei würde Vorarlberg einerseits von der weiterentwickelten Corona-Sicherheitsstrategie „Sicher zu Gast in Vorarlberg“ profitieren, andererseits von der hohen Kompetenz, die dem Land durch die erfolgreiche Modellregion zuerkannt wird. „Das ist nach wie vor eine Visitenkarte nach außen“, strich Gantner hervor. Bereits im Winter war Vorarlberg die einzige Urlaubsregion, die gemeinsam mit allen Tourismus-Akteuren eine umfassende Sicherheitsstrategie entwickelt hat, die sich auf allen Ebenen und am gesamten Weg des Gastes orientiert.
Das Angebot reicht von einem kostenlosen COVID-Testprogramm für Tourismusmitarbeitende, definierten Prozessen bei COVID-19-Verdachtsfällen bis hin zu E-Learning-Tools für Mitarbeitende in elf Sprachen und einem Kommunikationskit für Betriebe zur Gästekommunikation.
Ihren Dank richteten Landesrat Gantner und Tourismusdirektor Schützinger an alle Mitarbeitenden in den heimischen Tourismusbetrieben: „Der touristische Aufschwung ist zuallererst ein Erfolg der hochmotivierten Mitarbeitenden und der engagierten Betriebe“.
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