Start zur Titeljagd in Frauenfeld

Schweizer Motorsportler und ihre Fans blicken mit Spannung dem letzten April-Wochenende entgegen. Die vom ACS Thurgau organisierten Auto-Renntage Frauenfeld bilden den Auftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024. Seit 2016 hiess der Tagessieger immer Philip Egli.

Rennslaloms haben ihre eigenen Gesetze. Wer in dieser Disziplin gewinnen will, muss Mut mit Geschicklichkeit kombinieren. Bei Geschwindigkeiten von teilweise mehr als 200 Stundenkilometern ist eine präzise Lenkradarbeit genauso wichtig wie Draufgängertum. Erfolgreich ist am Ende nur, wer die 3,5 Meter breiten und von fortlaufend nummerierten Pylonen gebildeten Tore nicht nur schnell, sondern auch fehlerfrei durchfährt. Jedes Verschieben oder Umstossen wird mit zehn Sekunden Zeitzuschlag bestraft, das Auslassen eines Tores zieht gar die Disqualifikation nach sich.
Der rund 3,2 Kilometer lange Parcours auf der Grossen Allmend in Frauenfeld zählt zwar zu den langsamsten Strecken im Kalender der Schweizer Slalom-Meisterschaft, aber auch zu den anspruchsvollsten. Doch egal wo in der Schweiz, der Streckenrekordhalter und mehrfache Tagessieger heisst seit vielen Jahren Philip Egli. Bei der vom ACS Thurgau organisierten Veranstaltung in Frauenfeld ist der im Kanton Zürich ansässige Glarner mit seinem optimalen Dallara-F3-Rennwagen sogar seit 2016 ungeschlagen, obwohl ihm mehrere starke Gegner den begehrten Tagessieg stets streitig machten. «Dieser Slalomkurs ist anspruchsvoll, aber nicht so schnell wie bei den anderen Rennen. Umso mehr muss man nach der langen, schnellen Startgeraden rasch in einen guten Fluss finden und auch nach langsamen Toren möglichst viel Geschwindigkeit mitnehmen. Dies ist mir immer gut gelungen», versucht der bald 40-jährige Bauingenieur seine Erfolgsserie zu erklären.
bwohl Philip Egli weiss, dass jede Serie einmal zu Ende geht, strebt er am Sonntag, 28. April 2024, den neunten Tagessieg mit allen Mitteln an, zumal der Slalom in Frauenfeld gewissermassen sein Heimrennen ist. «Nirgendwo sonst schauen so viele Bekannte und Verwandte zu, daher ist dies schon ein bedeutendes Rennen für mich.» Die Nähe zum Publikum sei im Infield geradezu spürbar, was jeden Teilnehmer motiviere, aber infolge eines Konzentrationsfehlers oder aus Übermut auch rasch zu einem Fehler verleiten könne.
ür den Rekord-Tagessieger im Schweizer Slalomsport sind die 24. Auto-Renntage Frauenfeld 2024 auch aus einem anderen Grund ein besonderes Rennen. Wie schon in früheren Jahren bildet es den Saisonauftakt, bei dem alle Konkurrenten erstmals die Karten auf den Tisch legen müssen. Sollte Philip Egli in Frauenfeld und bei den fünf weiteren SM-Läufen gewinnen oder höchstens einmal knapp verlieren, wie dies in der Vergangenheit der Fall war, könnte er zum ersten Mal Schweizer Slalom-Meister werden. Weil in jeder aus mindestens fünf Teilnehmenden bestehenden Klasse die volle Punktzahl winkt, kann es am Saisonende, wie schon so oft passiert, mehrere Konkurrenten an der Tabellenspitze geben. Nach einer Änderung des sportlichen Reglements auf 2024 hin wird dann Meister, wer übers Jahr die meisten Gegner im Gesamtklassement und nicht bloss in seiner Klasse geschlagen hat. «Wenn ich lauter Gesamtsiege hätte, wäre ich in diesem Fall Meister – aber das ist mir noch nie gelungen. Doch ich werde es versuchen», lautet Eglis Zielsetzung.
lle in verschiedene Gruppen und Klassen eingeteilten Rennfelder absolvieren nach einem geführten Besichtigungslauf zwei Trainingsfahrten, denen nach einer Pause die zwei Rennläufe folgen. In Wertung gelangt die schnellere der beiden Laufzeiten. Wie schon 2022 und 2023 geniessen alle Besucher kostenlosen Zutritt aufs bestens überschaubare Renngelände und ins Fahrerlager. Informationen zu weiteren Attraktionen für das Publikum rund um den Rennbetrieb und das Rahmenprogramm, sowie das Food-Truck-Festival, sind auf der Homepage des ACS Thurgau (www.autorenntage.ch) zu finden.

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